Schnelleinstieg:

Direkt zum Inhalt springen (Alt 1) Direkt zur Hauptnavigation springen (Alt 2)

Internationale Deutscholympiade
Weltweit digital „DABEI SEIN!“

Zum ersten Mal fand die Internationale Deutscholympiade digital statt
Zum ersten Mal fand die Internationale Deutscholympiade digital statt | Illustration: Goethe-Institut e.V.

Vom 3. bis zum 7. August fand die Internationale Deutscholympiade (IDO), der weltweit größte Wettbewerb der deutschen Sprache, erstmals im digitalen Raum statt. Doch wie veranstaltet man einen Wettbewerb mit mehr als 120 Schüler*innen aus über 60 Ländern und 17 Zeitzonen?

Von Aimée Torre Brons

Die Präsenzveranstaltung in Dresden hatte bereits in den Startlöchern gestanden und wurde nun innerhalb weniger Monate komplett auf ein digitales Format umgestellt. Von Neuseeland, Japan und Indien über Kasachstan, Finnland und Portugal bis hin zu Südafrika, Peru und Kanada reichte der Radius der Teilnehmer*innenländer. Allein die Einteilung des Online-Wettbewerbs für drei Sprachstufen (A2, B1 und B2) in 17 Zeitzonen mit passgenauen Gruppenzuordnungen für alle Teilnehmer*innen war eine Mammutaufgabe.

Live-Studio, Kreativ-Zentrale und Knotenpunkt der medialen Aufmerksamkeit war das Goethe-Institut Dresden. Hier kamen alle Fäden zusammen, wurden digitale Programmangebote mit Rückbezug zur Stadt entwickelt, der Wettbewerb von zahlreichen Juror*innen mitbetreut und täglich das Livestream-Programm mit Studio-Gästen vor Ort um 13 Uhr (MESZ) in die Welt gesandt. Dann war es für den 17-jährigen Abraham aus Mexiko sechs Uhr früh und für die gleichaltrige Hana aus Japan schon 20 Uhr abends. Aber das hat beide nicht davon abgehalten, dabei zu sein.

Das Live-Studio im Goethe-Institut Dresden Das Live-Studio im Goethe-Institut Dresden | Foto (Ausschnitt): Goethe-Institut/Andreas Dahn

Digital tanzen, auf Deutsch chatten

Charmant moderiert vom Dresdner Künstler und Entertainer Falk Töpfer avancierte der Livestream schnell zum beliebten Format. Und wer hätte gedacht, dass beim Tanz-Workshop mit Breakdancer Philip „Lehmi“ Lehmann von der Dresdner Breakdance-Gruppe The Saxonz viele der Schüler*innen allein vor ihren Bildschirmen mitmachen würden. Spätestens bei der improvisierten Tanzeinlage von Moderator Falk Töpfer war ein neuer Stern am Entertainment-Himmel geboren. Von da an hieß es nur noch „Bitte, Falk soll tanzen!“ im Chat. Zwischendurch wurde sich intensiv ausgetauscht und vernetzt, gerne auch mal zum Spaß auf Latein. Lieblingssprache blieb aber Deutsch, denn, so Keta Kalandadze aus Georgien (1. Platz in der Stufe B2), „die deutsche Sprache hat geschafft, Menschen aus jeder Ecke der Welt zusammenzubringen und ihnen neue Beziehungen zu ermöglichen.“

Das Fernsehen war auch dabei

Unter dem Motto „DABEI SEIN! – Die IDO kommt zu dir“ bot der Wettbewerb zahlreiche Chancen der Begegnungen und Vernetzung: In Online-Videos stellten sich Teilnehmer*innen vor, erzählten von ihrem Land und förderten so ganz nebenbei die interkulturelle Kompetenz untereinander. Bereits auf der Projektwebsite hatten sich alle in Steckbriefen vorgestellt und so konnte man erfahren, dass der computerbegeisterten Eban Ebssa (1. Platz in der Stufe A2) aus den USA erst durch die deutsche Sprache klargeworden war, „dass ein Handschuh wirklich ein Schuh für die Hand ist!“ Das hat sie auch dem MDR-Fernsehteam in einem Skype-Interview erzählt.

Überhaupt war das Medieninteresse an dem internationalen Nachwuchs und der IDO sehr groß. So kam Aryan aus Indien in der Tagesschau zu Wort, Teilnehmer*innen aus allen fünf Kontinenten erzählten in der taz, „warum es schön ist, deutsch zu sprechen“ und Khang aus Vietnam verriet der Sächsischen Zeitung, was er an Deutschland liebt. Er möchte – wie übrigens fast alle Teilnehmer*innen – gerne einmal hier studieren. Die IDO, längst ein Exportschlager für die deutsche Sprache und den Bildungsstandort Deutschland, erwies sich in diesem Jahr als medialer Importschlager. Kreativität, Innovationskraft und Lernchancen für alle Beteiligten zeichneten sie aus. „Ihr seid mein Lieblingsfach“, schrieb eine Teilnehmerin zum Schluss in den Chat. Und am Ende hat Falk dann auch noch einmal für alle getanzt.

 

Aimée Torre Brons ist freie Kultur- und Medienmanagerin sowie Autorin und Redakteurin; für die IDO 2020 betreute sie die projektbezogene Pressearbeit.

Top