Tanzperformance SASHA WALTZ: "IN C"

IN C 2022 © Cahaya Eleven

So, 06.11.2022

19:30 Uhr

Gemeindezentrum "Otets Paisii", Varna

Tanzaufführung in Varna

IN C 

choreografiert von Sasha Waltz
und Musik von Terry Riley

unter der Leitung von Orlando Rodriguez /Venezuela/ und Claudia Catarzi /Italien/, Sasha Waltz & Guests 

Produktion durch Toplocentrala

Tänzer*innen: Ana Petkova, Vasilia Drebova, Violeta Vitanova, Emilia Toncheva, Zhana Pencheva, Zornitsa Stoyanova, Ivaylo Dimitrov, Iskra Ivanova, Karina Ilieva, Stanislav Genadiev, Filip Milanov, Yanitza Atanasova

Kostüme: Martina Varijska


Tickets für die Veranstaltung: 
06. November 2022, Gemeindezentrum "Otets Paisii", VARNA: HIER


Ende November 2021 präsentierte das Goethe-Institut Bulgarien zum ersten Mal in Bulgarien die legendäre Tanzperformance ALLEE DER KOSMONAUTEN von Sasha Waltz & Guests. Die Veranstaltung war die Eröffnungsveranstaltung für den neuen Ort der unabhängigen Kunstszene in Sofia, "Toplocentrala". Ein halbes Jahr später wurde dort eine Produktion der Tanzkompanie Sasha Waltz & Guests aufgeführt, diesmal mit ihrem neuesten Werk "In C". Nach der erfolgreichen Premiere wird die Tanzaufführung am Sonntag, den 6. November um 19.30 Uhr im Gemeindezentrum "Otets Paisii" in Varna aufgeführt.

Die Aufführung wird von 12 bulgarischen Tänzern präsentiert, die unter der Leitung von Orlando Rodriguez /Venezuela/ und Claudia Catarzi /Italien/ von der Tanzkompanie Sascha Waltz & Guests, Deutschland, arbeiten.

"In C ist ein experimenteller, sich ständig weiterentwickelnder Prozess, der den Dialog zwischen Tanz, Musik und Raum neu überdenkt. Die Bewegungen sind 53 verschiedene Körperfiguren, die wie ein Alphabet einer neuen Sprache sind. Die Nummer ist nicht zufällig, sondern dem Schema einer Musikkomposition aus den 1960er Jahren entnommen, auf der die Aufführung basiert. Die Bewegungen verlaufen notwendigerweise chronologisch. Sie beginnen immer mit der ersten und enden mit der letzten, dreiundfünfzigsten Ziffer. Die Tänzerin oder der Tänzer kann frei entscheiden, wie oft sie oder er jede Figur wiederholt und wie lange sie oder er in ihr verweilt, bis sie oder er sich entscheidet, zur nächsten Figur überzugehen. Während dieses Prozesses gestaltet er den Raum seiner Bewegung selbst. Das macht "In C" zu einer strukturierten Improvisation und seine Performance auf jeder Bühne einzigartig und anders.

Im Jahr 2021 kreierte die Choreografin Sasha Waltz "In C", inspiriert von Terry Rileys musikalischer Komposition, beeinflusst von der Coronavirus-Pandemie, die uns zwang künstlerische Produktion, Theater im Kontext der digitalen Welt und der Gesellschaft als Ganzes neu zu denken. Aufgrund der restriktiven Maßnahmen, die dem Kultursektor auferlegt wurden, beschloss Waltz, ein Video-Choreographiesystem einzuführen, das es ihr ermöglichte, mit den Tänzern ihrer über die ganze Welt verstreuten Truppe zu kommunizieren. Terry Rileys Komposition "In C" wurde 1964 komponiert und markiert den Beginn der minimalistischen Musik in einer Zeit der experimentellen Befreiung in diesem Bereich und kann auch als rituelles Musikstück betrachtet werden.

 
SASHA WALTZ
ist Choreografin, Tänzerin und Regisseurin. Anfang der 1990er Jahre entwickelte sie das Improvisationsformat »Dialoge« in Berlin, wo sie in selbst entwickelten Infrastrukturen neue choreografische Ansätze praktizierte. Von 2000 bis 2004 war sie eine der Intendant*innen der Schaubühne. In diesem ersten Jahrzehnt in Berlin schuf sie international bekannte und einflussreiche Tanzstücke wie die Trilogien „Travelogue“ und „Körper“ sowie die immersive Tanzinstallation „insideout“.

In den folgenden Jahren wandte sie die Sprache und Strategien des zeitgenössischen Tanzes an, um historische und neue Opern und Ballette zu beleben und zu erforschen. So begründete sie das Genre der choreografischen Oper. Gleichzeitig fördert Sasha Waltz den Tanz als Medium sozialer und gesellschaftspolitischer Kommunikation. Die »Kindertanzcompany« 2007 und das Veranstaltungsformat »ZUHÖREN« 2016 sind Teil dieses Bestrebens. In ihrer aktuellen choreografischen Arbeit konzentriert sich Waltz auf die Intensivierung kollaborativer Prozesse.
2020 hat Sasha Waltz mit unterschiedlichen Projekten auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie reagiert – on- und offline. Sie produzierte unter anderem ein Online-„Tanztagebuch“, die Projekte „Dialoge 2020 – Relevante Systeme“ I und II und eine Adaption von „Sacre“. Im März 2021 feierte Sasha Waltz‘ neueste choreografische Arbeit „In C“ zur gleichnamigen Komposition von Terry Riley ihre Online-Premiere in einem Livestream aus dem radialsystem Berlin.

2009 wurde die Choreografin mit dem französischen Kulturorden »Officier de l'Ordre des Arts et des Lettres« ausgezeichnet. Für ihre besonderen Verdienste wurde Sasha Waltz 2011 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Seit 2013 ist sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

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