Literaturlesung Nacht der Literatur

Porträt des Buches mit Pflanzen und Büchern im Hintergrund © Goethe-Institut Bulgarien

Mi, 12.05.2021

18:00 – 21:30 Uhr

The Gin House

Auch in diesem Jahr wird auf der 10. Nacht der Literatur wieder europäische zeitgenössische Literatur in neuen Übersetzungen ins Bulgarische präsentiert. Das literarische Happening findet am 12. Mai 2021 statt und es nehmen 14 bulgarische Städte teil: Burgas, Varna, Veliko Turnovo, Vratsa, Dobrich, Lovech, Montana, Pernik, Plovdiv, Russe, Silistra, Sofia, Stara Zagora, Shumen. 

Die Nacht der Literatur ist Teil des Kulturkalenders der Stadt Sofia für das Jahr 2021. Das Projekt wird auf Initiative der Tschechischen Kulturzentren in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Kulturinstitute der EU-Staaten EUNIC seit 2006 realisiert und es beteiligen sich mittlerweile immer mehr Städte aus verschiedenen Ländern daran.
 
Die Hauptorganisatoren in Bulgarien sind die Botschaften und Kulturinstitute der europäischen Länder (EUNIC Bulgarien u.a.), die Hauptstadtgemeinde, die Vertretung der Europäischen Kommission in Bulgarien und die Stiftung „Kinderbücher“. Lokale Veranstalter und Koordinatoren sind die jeweiligen Stadtgemeinden und Bezirksverwaltungen in Zusammenarbeit mit Stadtbibliotheken, Kulturheimen oder Jugendorganisationen.

Unsere Medienpartner sind das Hristo-Botev-Programm des Bulgarischen Nationalen Rundfunks, die “Literarische Zeitung”, sowie die Online-Medien “Vupreki.com”, “Az cheta”, “Literarischer Club”, “Diaskop” und „NewsArt“.
 
Ausgewählte Auszüge aus europäischen Werken sollen die Magie der kleinen und großen Literatur aufdecken. Beginnen wird das Happening um 18:00 Uhr, wobei jeweils ein Buchausschnitt gleichzeitig bis 21:30 an verschiedenen Orten verlesen wird. Die Lesungen werden halbstündlich beginnen und 15 Minuten dauern, da in der Zwischenzeit ein Ortswechsel vorgesehen ist. Die Besucher*innen werden Auszüge aus Büchern hören können, die aus dem Deutschen, Französischen, Dänischen, Italienischen, Montenegrinischen, Polnischen, Englischen, Irischen, Portugiesischen, Mazedonischen, Tschechischen, Slowenischen, Ungarischen, Schwedischen und Norwegischen übersetzt wurden.
 
An einem speziellen Ort wird man zum ersten Mal Ausschnitte aus bulgarischen Kinderbüchern zuhören können, die vom Programm “Kultur” der Sofioter Hauptstadtgemeinde finanziell unterstützt wurden. Ein neues Element wiederum für Sofia ist die Übersetzung in Gebärdensprache an ausgewählten Standorten dank unserem neuen Partner – Dem Bulgarischen Schwerhörigenbund und seiner Jugendorganisation. Für das jüngere Publikum werden auf der Karte der Veranstaltung Orte mit den für sie geeigneten Büchern markiert sein. Die jüngeren Leser*innen werden diese Orte auch über den Hashtag #TeenRoute auf der Website www.noshtnaliteraturata.com ausfindig machen können.
 
In Sofia sind insgesamt 20 Leser*innen-Schnittpunkte vorgesehen. Allesamt zwischen: Luben Karavelov Str., Patriarch Evtimij Bulevard, Vassil Levski Bulevard, Tzar Ivan Schischman Str. und Graf Ignatiev Str.
 
Aktuelle Information finden Sie auf der Webseite des Festivals und auf der Facebook Seite der Veranstaltung.
 
Ort: Der Garten von The Gin House, Slavyanska Str. 36

Vorleser: Dimitar Nikolov, Schauspieler
 
Dimitar Nikolov © Georgi Vachev Dimitar Nikolov ist 29 Jahre alt. 2015 hat er die Nationale Akademie für Theater- und Filmkunst “Krastjo Sarafov” absolviert. Seine Berufslaufbahn beginnt in der Schule für Schauspielerausbildung MONTFIZ, danach folgen Aufführungen auf den Theaterbühnen in Plovdiv und Sliven, in den Theatern “Salza i smjah” und “Sfumato”. Im Nationaltheater “Ivan Vasov” spielt er in “Sinjata ptiza” unter der Regie von Marius Kurkinski, “Na ruba” – ein Autorenstück von Alexander Morfov und „Nabljudatelite” von Konstantin Iliev unter der Regie von Yavor Gurdev. Der Regisseur Galin Stoev hat ihm die Hauptrolle in seinem Debutfilm “Der unendliche Garten” anvertraut. Nikolov spielt ebenso in Filmen wie “Zhivi komini” von Radoslav Spassov, “Dalech ot brega” von Kostadin Bonev. “Zassukan svjat” von Marius Kurkinski nach Motiven von Nikolay Hajtov und “Doza stastie” von Yana Titova...

Das von Goethe-Institut gewählte Buch: „Herr Lehmann“ / Autor: Regener, Sven

Herr Lehmann lebt in Kreuzberg, die Mauer steht noch und insgesamt ist das Leben im grauen Westberlin ganz gemütlich. Nur ungern verlässt Herr Lehmann seinen Mikrokosmos rund um die letzte U-Bahnstation ‚Schlesisches Tor‘, denn schon der Nachbarbezirk Neukölln ist ihm ein Graus. Lehmanns Welt besteht aus Kreuzbergern wie er, die alle so um die 30 und beruflich eher unambitioniert sind. Es ist die Zeit von New Wave, Punk und Wehrdienstverweigerern. Man redet und hängt in Kneipen ab; die große Trägheit ist Programm. Dabei steht der politische Umbruch unmittelbar bevor. Wie der November 1989 in der anderen, der westlichen Hälfte der Stadt von eben jenen Leuten aufgenommen bzw. eher nicht wahrgenommen wird - und trotzdem in das Leben des Helden und seiner Freunde eingreift – davon erzählt dieser ‚Wenderoman‘  lakonisch und zugleich komisch. Heute lässt sich sagen: Die DDR ist weg, das alte Westberlin auch.

Sven Regener (*1961) wurde zunächst als Sänger und Songwriter der seit 1985 bestehenden Band Element of Crime bekannt. Mit seinem Romandebüt Herr Lehmann wurde er schlagartig auch als Schriftsteller gefeiert. Mittlerweile liegt eine Lehmann-Trilogie vor, die aus den Folgebänden Neue Vahr Süd (2004) und Der kleine Bruder (2008) besteht. Das von Regener geschriebene Drehbuch Herr Lehmann wurde 2003 sehr erfolgreich von Leander Haußmann verfilmt.

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