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Tschechien

Konzert
In memoriam Lidice

Kinderdenkmal in Lidice, Tschechien
Kinderdenkmal in Lidice, Tschechien | © Michal Ritter, CC 3.0

Vor 80 Jahren, am 10. Juni 1942, verschwand Lidice von der Weltkarte, aber nicht aus dem Gedächtnis der Menschen. Dass die Schrecken des Zweiten Weltkriegs nicht vergessen sind und nicht vergessen werden können, daran erinnert u. a. auch das kommende Gedenkkonzert (eigentlich ein Gedenkakt mit schöner Musik), zu dem wir Sie herzlich einladen.

Von Tomáš Moravec

Unter der Schirmherrschaft von Eduard Stehlik, Direktor der Gedenkstätte Lidice, und des Bürgermeisters der Hauptstadt Prag wird das Prager NeoKlasik-Orchester unter der Leitung des Dirigenten Václav Dlasek die Räumlichkeiten des St.-Agnes-Klosters in Prag mit Musik zum Klingen bringen, die nicht nur das Grausame erinnern will, sondern auch danach strebt, das Schöne in den Menschen zu erwecken. Was wird auf dem Programm stehen?

Griechisches Mahnmal für Lidice ist eine Komposition des zypriotischen Musiklehrers, Komponisten und Chorleiters Marios Christou (*1978), der seit 2001 in Prag lebt. Als Fachmann für spirituellen Minimalismus in der Musik macht er seit langem mit Kompositionen auf sich aufmerksam, die u. a. von orthodoxen Liturgien inspiriert sind. Er steht auch dem Werk von Arvo Pärt nahe, einer führenden Figur des musikalischen Minimalismus. Seine jüngste Komposition, Griechisches Mahnmal für Lidice, basiert auf Zitaten aus der byzantinischen Hymnographie und ist in drei Teile gegliedert: Klage - Gebet - Hoffnung.

Das Intermezzo für Streichorchester des zeitgenössischen deutschen Komponisten Holmer Becker (*1955) dauert "nur" 11 Minuten, ist aber eine kraftvolle musikalische Aussage. Der Komponist selbst ist den tschechischen Hörern nicht unbekannt - als bayerischer Nachbar und enger Kollege vieler tschechischer Künstler (erwähnt sei hier der Akkordeonist Ladislav Horák) tritt er oft in Westböhmen auf; sein reiches musikalisches Schaffen wird jedoch auch weit über die deutschen, tschechischen und europäischen Grenzen hinaus aufgeführt.

Der britische Komponist Benjamin Britten (1913—1976) muss nicht weiter vorgestellt werden. Seine Serenade für Tenor, Horn und Streicher op. 31 aus dem Kriegsjahr 1943 ist ein bewegender Liederzyklus, der sechs britische Gedichte zum Thema Nacht vertont. Klassische Texte von William Blake, Alfred Tennyson, John Keats und anderen Autoren werden durch die Stimme des Tenors Vladimir John zum Leben erweckt. Radek Vavřín wird das Horn spielen, das für dieses Britten-Opus ganz entscheidend ist.

Wie? NeoKlasik-Orchester.
Wo. Kirche des Heiligen Franz von Assisi (St. Agnes-Kloster)
Wann? 27. November 2022, 19:00

Eintrittspreis freiwillig

Das Gedenkkonzert, das von der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland und dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützt wird, schließt an das Konzert In Memoriam Babí Jar an, mit dem das NeoKlasik-Orchester im vergangenen Jahr an die Ermordung der Juden in der Schlucht von Babí Jar erinnert hat. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Botschaft, der Stiftung für Holocaust-Opfer und dem Verband der jüdischen Gemeinden in der Tschechischen Republik durchgeführt.

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