An der Stelle des heutigen Gebäudes stand bis 1903 ein Haus aus dem 15. Jahrhundert, das
Bei den drei wilden Männern genannt wurde. Es wurde im Zuge der Neugestaltung des Stadtviertels und des Baus der Uferpromenade abgerissen.
Das heutige Haus wurde 1905 im Jugendstil nach den Plänen des Architekten Jiří Stibral errichtet. Es diente als Sitz der
Ersten böhmischen Rückversicherungsbank, was sich in der symbolträchtigen Dekoration der Außenanlagen ebenso widerspiegelt wie in den beeindruckenden, aufwändig gestalteten Innenräumen, die nicht mit Marmor, Stuck, Vergoldung oder aufwendigen Metallornamenten mit floralen Motiven sparen.
Die Skulpturen an der Hauptfassade (z. B. das Gesicht des Merkur, des Schutzpatrons der Kaufleute) wurden von Ladislav Šaloun entworfen. Ähnlich verhält es sich mit den Bronzeskulpturen auf dem Dach, die eine alte Brandstifterin (ein Symbol der Gefahr), einen Schutzengel und eine darüber thronende gefiederte Gestalt darstellen: den Phönix, einen mythischen Vogel, der eine Allegorie dafür ist, dass sich die Kunden der Rückversicherungsgesellschaft im Falle einer Krise mit ihrer Hilfe „aus der Asche erheben“ werden. Die Rückversicherungsbank wurde jedoch 1945 aufgelöst und 1958 abgeschafft.
Das Gebäude wurde 1945-48 von der bulgarischen Botschaft mitgenutzt, von 1949-1990 war es Sitz der DDR-Botschaft, deren intakte Sauna aus den 1970er Jahren im Untergeschoss erhalten ist. Seit 1991 ist hier das Goethe-Institut untergebracht. Das Gebäude befindet sich im Besitz des tschechischen Staates und wird vom
diplomatischen Dienst des Außenministeriums der Tschechischen Republik verwaltet.