Liveübertragung aus der Residenzwohnung des Goethe-Instituts in Prag
Institut für Angst: Das Bett

Goethe-Institut

Im Institut für Angst steht ein Bett mit Standardmaßen von 40 x 200 x 180 cm, mit frischem Überzug und neuwertiger Matratze. Während man sich in andere Betten zum Schlafen legt, ist das Bett im Institut für Angst Bühne und Plattform für Sprecher/innen, Performer/innen und Erzähler/innen. Es bietet Liegefläche für diejenigen, die noch kurz vor dem Einschlafen bereit sind, ihr Wissen, ihre Erfahrungen und Vorstellungen mit uns zu teilen. Zwischen Wachsein und Traum sprechen und halluzinieren sie manchmal. Unsere nächtlichen Gäste führen uns in Bereiche, wo wir selbst nie hingelangen würden. Sie stellen unseren Körpern Fallen, die am nächsten Tag überwunden werden müssen - ohne nachhaltige Folgen oder Müdigkeit. Das Bett im Institut für Angst ist ein treuer und zäher Begleiter derjenigen, die nicht einschlafen können, arbeiten, oder die im Dunkeln die Freiheit für diejenigen einfordern, die liegen geblieben sind im Getriebe des Systems – während andere schlafen. Der Wahrheitsgehalt des Erzählten wird nicht überprüft. Gesammelt werden utopische Szenarien, Träume und Visionen. Aus dem eng vertrauten, weichen und intimen Schauplatz des Ruhens und Träumens kann im Handumdrehen ein Ort politischer Forderungen werden. Dem Unterschlupf, den es gewährt, steht die Erfahrung von Angst, und wie man diese vertreibt, entgegen. Denjenigen, die zuhören, hilft es, gemeinsam einen Teil der Nacht durchzumachen.
 
Das Programm im Bett des Instituts für Angst können Sie jeden Donnerstag und Samstag im Mai live verfolgen unter http://institutuzkosti.cz. Die Dauer des Programms hängt von der Ausdauer des geladenen Gastes ab.

Weitere Termine:
Sonntag, 13.5. 2018
Donnerstag, 17.5. 2018, Eva Danišová
Sonntag, 20.5. 2018
Donnerstag, 24.5. 2018, Michal Kolesár, Tierschutzaktivist
Sonntag, 27.5. 2018, Kunsttheoretiker und Kurator Tomáš Pospiszyl.

Das Institut für Angst bietet Raum zur Erforschung der Angst, die sich durch unsere Gesellschaft zieht und die sich durch Schlaflosigkeit, Stress, Entfremdung, Empathieverlust, Ungleichheit und Gewalt bemerkbar macht. Erfolglos versucht die Pharmaindustrie mit ihren Produkten dagegen zu wirken. Die Angst wächst mit der steigenden sozialen und ökonomischen Unsicherheit in der Gesellschaft. Das Institut möchte eine Plattform bieten, über die Angst kommuniziert werden kann. Zugleich möchte es sich für eine mögliche Lösung öffnen und die Angst in eine Kraft umwandeln, die radikalisiert werden kann, um strukturelle Änderungen in der bestehenden Ordnung zu erzwingen. Das Institut für Angst wurde von Zuzana Blochová, Edith Jeřábková, Barbora Kleinhamplová und Eva Koťátková gegründet. Für das Jahr 2018 wird ihm vom Goethe-Institut Prag eine institutionelle Infrastruktur zur Verfügung gestellt.
 

Details

Goethe-Institut

Masarykovo nábřeží 32
110 00 Prag 1

Sprache: Tschechisch


Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Institut für Angst.