Goethe at LUX Residency 2017 Liz Rosenfeld
Goethe at LUX Resident Artist 2017

Liz Rosenfeld Foto: Liz Rosenfeld © Alexa Vachon

Mo, 01.05.2017 –
Mo, 31.07.2017

LUX + GOETHE-INSTITUT LONDON

Liz Rosenfeld war die erste Künstlerin, die im Rahmen der 2017 neu etablierten Goethe at LUX Residency drei Monate in London verbrachte.

Die in Berlin lebende Künstlerin Liz Rosenfeld nutzt Film, Video und Live-Performances, um ein Gefühl für vergangene und zukünftige Interpretationen von Geschichte zu vermitteln. Rosenfelds besonderes Interesse liegt auf den Fragestellungen, wie Geschichte von einem queeren Standpunkt verstanden und im Moment erfahren werden kann, in welcher Weise sie gelebt und erinnert wird. Sie untersucht, wie wir unsere Identität inner-/außerhalb unserer Community und unserer komplexen sozialen Beziehungskonfigurationen definieren.
 
Rosenfeld gehört zu dem Berliner queeren/feminstischen Filmproduktionskollektiv NowMomentNow und ist ein Gründungsmitglied der Performance-Gruppe foodGASM, einem Satellitenprojekt von NowMomentNow, das die Schnittstelle von kreativer Arbeit, Nahrungsmitteln und Industrie erforscht.
 
Seit ihrem Umzug nach Berlin im Jahr 2008 arbeitet Rosenfeld als Performerin, Dramaturgin und Film- und Videoregisseurin. Ihre Performances sowie ihre filmische Arbeit wurden durch mehrere Stipendien der Stadt Berlin unterstützt. Zurzeit arbeitet sie mit der Berliner Produktionsfirma AMARID BIRD Films an ihren neuen Filmprojekten. Ihre filmischen Arbeiten werden durch Video Data Bank in New York repräsentiert.
 
Ihre Arbeiten wurden u.a. von folgenden Museen und Galerien präsentiert: Tate Modern, Hayward Gallery, Victoria & Albert Museum, Rivington Place (alle in London) // C/O Gallery, Hebbel am Ufer (beide in Berlin) // Kunsthaus Dresden // Hammer Museum (Los Angeles) und The Kitchen (New York City). Ihr künstlerisches Profil erschien in Zeitschriften wie Art Review, Camera Obscura oder Missy Magazine. Rosenfeld schloss ihr Studium an der School of the Art Institute of Chicago 2005 mit einem Master of Fine Arts ab und erhielt ihren Master in Performance Studies an der Tisch School of the Arts an der New York City University im Jahr 2007. Rosenfeld bereitet zurzeit ihre erste Solo-Perfomance If You Ask Me What I Want, I’ll Tell You. I Want Everything vor, die im November 2017 in den Sophiensaelen in Berlin ihre Premiere haben wird.
 
Als Residenzkünstlerin beim Goethe-Institut und bei LUX wird Liz Rosenfeld Themen und Charaktere für ein Projekt weiterentwickeln, an dem sie seit anderthalb Jahren arbeitet – der queere, futuristisch-spekulative Film Foxes, ihr erster Spielfilm. Während der Residenz wird Rosenfeld sich intensiv mit der queeren und ökologischen Geschichte des im Norden London gelegenen Parks Hampstead Heath beschäftigen, um zu diesen Themen konzipierte, organisierte Spaziergänge durch die historische Parklandschaft zu erarbeiten. Zusammen mit sich als LGBTQI identifizierenden Jugendlichen wird Rosenfeld eine filmische Performance präsentieren, bei der jeder der Teenager in die Rolle der Hauptfigur von Foxes schlüpfen wird: Ruby ist 16 Jahre alt und erlebt als einer der letzten auf der Erde überlebenden Menschen ihr Coming-Out. Im Rahmen dieser filmischen Performances werden die verschiedenen Ruby-DarstellerInnen zu Fremdenführern, die die Zuschauer mit auf eine Reise durch Hampstead Heath nehmen, um ihnen einen Einblick in die Zukunft zu geben, in der Ruby aufwachsen wird. Mit dieser Arbeit möchte Rosenfeld untersuchen, wie das Verschwinden und die Zerstörung der natürlichen Ökologie öffentlicher Räume möglicherweise zur Auslöschung queerer Geschichte und queerer öffentlicher Treffpunkte beigetragen hat.
 
Die 2017 etablierte Goethe at LUX Residency richtet sich an in Deutschland lebenden Künstler und Künstlerinnen, die mit dem Bewegtbild arbeiten. Die Residenz wird vom Goethe-Institut London in Zusammenarbeit mit LUX angeboten, der in London angesiedelten, britischen Organisation für die Unterstützung und Förderung von KünstlerInnen, die mit dem Bewegtbild arbeiten.
 


(Zurück) zur Veranstaltungsreihe

Zurück