Filmvorführung und Lesung HAVARIE – Das Mittelmeer als politischer Raum

Havarie © Argument Verlag

Mo, 22.05.2017

18:30 Uhr – 22:00 Uhr

Goethe-Institut London

Lesung / Filmvorführung / Gespräch mit Autorin Merle Kröger, Filmemacher Philip Scheffner und dem Architekten und Wissenschaftler Lorenzo Pezzani. Moderiert von Nicole Wolf

Schauplatz Mittelmeer. Ein Buch und ein Film, beide tragen den Titel Havarie und beziehen sich auf das gleiche Ereignis. Das Meer hat hier eine besondere motivische Bedeutung, als Erholungsgebiet für Touristen und Arbeitsraum für Seeleute, aber auch als gefährliche Transitzone für tausende von Flüchtlingen, die sich jährlich auf den Weg nach Europa machen.

Wie Buch und Film die gemeinsame Recherche auf unterschiedliche Weise ästhetisch umsetzen, wie sie Themen, wie das Verhältnis Europas zu Geflüchteten und Migranten, das Mittelmeer als politischer Raum oder die Ungleichheit im Kontext der globalisierten Arbeitswelt, jeweils unterschiedlich darstellen – diese Fragen werden im Mittelpunkt des Abends stehen.

Veranstaltungsprogramm

Tickets
Diese Veranstaltung ist Teil von ‘Crossings’, eine unter Federführung des ICA in ganz Großbritannien stattfindende Filmreihe in Partnerschaft mit dem Goethe-Institut und gefördert durch das BFI aus Mitteln von The National Lottery.
 
Merle Kröger Foto: Merle Kröger © Ralf Sudbrak Merle Kröger, geb. 1967 in Plön, lebt als Produzentin, Drehbuch- und Romanautorin in Berlin. Havarie ist nach Cut! (2003), Kyai! (2007) und Grenzfall (2012) ihr vierter Roman. Sie ist außerdem Dozentin der „Professional Media Master Class für Dokumentarfilm“ in Halle.






 
 
Philip Scheffner © pong film gmbh Philip Scheffner, geb. 1966 in Homburg/Saar, lebt als Künstler und Filmemacher in Berlin. Zusammen mit Merle Kröger leitet er die Produktionsfirma pong, wo u.a. seine Filme The Halfmoon Files (2007), Der Tag des Spatzen (2010), Revision (2012), And-Ek Ghes (2016 mit Colorado Velcu) und Havarie, aber auch Filme anderer RegisseurInnen entstanden.
Kröger und Scheffner bereiten ihre Projekte oft zusammen vor und unternehmen vor allem zusammen die Recherche, so auch beispielsweise bei dem Buch Grenzfall und dem Film Revision.


 
 
Lorenzo Pezzani © angefragt Lorenzo Pezzani ist Dozent an Goldsmiths, University of London, und leitet dort das „Forensic Architecture MA Studio“. In seiner Arbeit widmet er sich der räumlichen Politik und den visuellen Kulturen der Migration, insbesondere im Kontext der Geographie der Ozeane. Seit 2011 forscht er zur „Forensichen Ozeanographie“, einem Gemeinschaftsprojekt, das das Regime der militarisierten Grenzen im Mittelmeer erforscht. Zusammen mit einem umfassenden Netzwerk aus NGOs, Wissenschaftlern, Journalisten und Gruppen von Aktivisten hat er Karten, visuelle Darstellungen und Menschenrechtsberichte produziert, um die Gewalt gegen Migranten auf dem Meer zu dokumentieren und das Sichtbarkeitsregime zu hinterfragen, das durch die Überwachung dieses umstrittenen Gebiets geschaffen wird.
 
Nicole Wolf ist Dozentin im Visual Cultures Department von Goldsmiths, University of London. Ihre weitreichenden Interessen verbinden sich in ihrem Denken und Schreiben, in ihrer Lehre und kuratorischen Arbeit, bei der sie sich mit den Spielarten des politischen Kinos als Formen kritischer und produktiver Beziehungen auseinandersetzt. Sowohl Anthropologie, Film Studies, Politische Wissenschaft  und postkoloniale Theorie fließen in ihre akademische Arbeit ein. Die umfangreichen Forschungen in Südostasien haben ihre Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen des Dokumentar- und Experimentalfilms geprägt. Wolf erforscht neue Formen des wissenschaftlichen Schreibens und Publizierens. Sie arbeitet bevorzugt in Kooperationen und engagiert sich in internationalen Permakultur-Projekten.

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