Film Shoah - Claude Lanzmann

Shoah - Claude Lanzmann Foto: absolut medien

Montag, 27. Januar 2020
10.00-13.00 / 14.00 - 20.30 Uhr

Goethe-Institut Mailand

Das Goethe-Institut Mailand folgt dem Aufruf des ilb-internationales literaturfestival berlin, das Individuen, Schulen, Universitäten, Medien und kulturelle Institutionen zu einer weltweiten Filmvorführung von Shoah
von Claude Lanzmann am 27. Januar 2020, anlässlich des Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, aufgerufen hat.
Damit knüpft das ilb an die Serie der weltweiten Lesungen an, die es seit 2006 zu verschiedenen Themen, vor allem auf die Menschenrechte bezogen, organisiert hat (worldwide-reading).

Der Film wird in seiner Originalfassung, 9½- Stunden, mit englischen Untertiteln gezeigt. Jeder kann entscheiden, ob er den ganzen Film sehen möchte oder nur einige Teile. Der Eintritt ist frei und zu jeder Zeit offen.

In dem 9½-stündigen Film kommen überlebende Opfer wie Täter der systematisch betriebenen Vernichtung der Juden durch das Deutsche Reich zu Wort. Lanzmann arbeitete an dem Film elf Jahre, 1974-1985. Die Berlinale verlieh dem Regisseur 2013 den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk. Sein Film gilt als »epochales Meisterwerk der Erinnerungskultur«. Aus welchen bizarren Gründen auch immer wurde er in Deutschland im Erscheinungsjahr 1985 nur in den Dritten Programmen gezeigt, die jüngeren Generationen kennen ihn kaum noch. Angesichts dieser Umstände und angesichts des neuen Antisemitismus, der weltweit - besonders in
den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland - virulent ist, ist die internationale Präsentation evident.

Der 27. Januar, Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, wurde 2005 von den Vereinten Nationen eingeführt, um dem Holocaust und der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 zu gedenken. Bei dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau handelte es sich um das größte deutsche Vernichtungslager während des Nationalsozialismus. Etwa 1,1 Millionen Menschen wurden hier ermordet. Insgesamt fielen über 5,6 Millionen Menschen dem Holocaust zum Opfer.

Claude Lanzmann (1925-2018) war einer der großen französischen Filmemacher und Intellektuellen: Widerstandskämpfer im 2. Weltkrieg, Dozent an der FU Berlin Ende der 40er Jahre, Anfang der 50er Jahre Mitarbeiter (und später Herausgeber) der von Jean-Paul Sartre gegründeten Zeitschrift Les Temps modernes, Teilnehmer des Widerstands gegen den Algerienkrieg – dies sind nur einige der wichtigen Stationen seines Lebens bevor er sich dann, zu Beginn der 70er Jahre, dem Dokumentarfilm zuwandte. Seine Autobiografie Der patagonische Hase (2010) verdichtet dieses Leben einzigartig.

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