40 Jahre ohne Heinrich Böll

Von Bundesarchiv, B 145 Bild-F062164-0004 / Hoffmann, Harald / CC-BY-SA 3.0, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en" title="Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 de">CC BY-SA 3.0 de</a>, <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5470614">Link</a> Fotoausschnitt quadratisch © Von Bundesarchiv, B 145 Bild-F062164-0004 / Hoffmann, Harald / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Link

Heinrich Böll (1917-1985) war eine prägende Stimme der westdeutschen Nachkriegsliteratur. Mit seinem scharfen Blick auf die Gesellschaft berührte er zentrale Themen seiner Zeit – und wurde oft als „Gewissen der Nation“ bezeichnet. Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Fragen, die nie alt werden: Michail Rudnitzkij über Heinrich Böll

Zum 40. Todestag von Heinrich Böll blickt der Übersetzer Michail Rudnitzkij zurück auf die wechselvolle Geschichte seiner Rezeption: von der hoffnungsvollen Aufbruchsstimmung in der sowjetischen Tauwetter-Periode, in der seine Werke als Fenster in eine andere Realität gelesen wurden, über die zensurgeprägte Ära der Stagnation bis zur Wiederentdeckung in der Perestroika – und darüber hinaus in die heutige Zeit.

Michail Rudnitzkij erzählt, wie er Böll einmal persönlich begegnete und sich später literarisch mit ihm verband. Wie übersetzt man einen Autor, dessen Prosa nicht aufdringlich, sondern eindringlich ist? Und wie verändert sich diese Übersetzung, wenn die Gesellschaft selbst sich wandelt?

Gerade diese Fragen führen Michail Rudnitzkij zu einer Überzeugung, die über das Literarische hinausreicht. Bölls Themen sind geblieben – Schuld, Menschlichkeit, Widerstand gegen Gleichgültigkeit. Rudnitzkij ist überzeugt: Böll wird auch in Zukunft gelesen werden. Nicht nur als Autor seiner Zeit, sondern als Stimme, die Fragen stellt, die nie alt werden.