Moskau | Ausstellung El Lissitzky / 16+

El-Lissitzky © Russische Staatliche Bibliothek

Do, 16.11.2017 –
So, 18.02.2018

Staatliche Tretjakow-Galerie

Plakat „Mit rotem Keil die Weißen schlagen“

Lazar (El) Lissitzky ist einer der berühmtesten Vertreter der europäischen und russischen Avantgarde. Sein Können entfaltete er auf verschiedenen Kunstgebieten: Malerei, Grafik, Architektur, Druckgrafik, Design, Fotografie. Lissitzky betrachtete sich als universellen Künstler und Erfinder -  dies war das entscheidende Moment seiner Selbstdefinition.

Die in der Neuen Tretjakow-Galerie und im Jüdischen Museum und Zentrum für Toleranz eröffnete Ausstellung präsentiert unterschiedliche Phasen und Aspekte seines Schaffens: die frühe, „vor-avantgardistische“ Periode, Arbeiten, die mit seiner Tätigkeit in der Kultur-Liga (jüdische kulturell-gesellschaftliche Organisation) verbunden sind, Druckgrafiken (inklusive des Plakats „Mit rotem Keil die Weißen schlagen“, eine Leihgabe der Russischen Staatlichen Bibliothek), Werke fürs Theater, Prouns, Fotocollagen, Handschriften und Dokumentarfotos.

Die Ausstellung in der Tretjakow-Galerie beinhaltet ca. 200 Arbeiten, darunter Architekturprojekte, Skizzen von Ausstellungsdesigns und Fotografien. Zum ersten Mal sind in Russland sechs gemalte Prouns von El Lissitzky aus großen internationalen Sammlungen zu sehen –Kunstmuseum Basel (Schweiz), Kunstgalerie Moritzburg (Deutschland), Van Abbe Museum (Niederlande), Stedelijk Museum (Niederlande), Centre Georges-Pompidou (Frankreich) und das Azerbaidshanische Nationale Kunstmuseum Rustam Mustafaev. In russischen Museen befindet sich kein einziges Gemälde des Künstlers. Diese Werke entstanden Anfang der 1920er in Deutschland, wohin El Lissitzky zum Knüpfen künstlerischer Kontakte entsandt worden war. Zum ersten Mal werden diese Arbeiten nun in Russland gezeigt.

Die zentrale Veranstaltung des Begleitprogramms ist ein Roundtable zum Thema „Künstler und Macht“ am 11. Dezember in der Tretjakow-Galerie. Er wird mit der organisatorischen und finanziellen Unterstützung des Goethe-Instituts Moskau durchgeführt. Experten aus Deutschland, Großbritannien, Russland, den USA und Weißrussland thematisieren dort unterschiedliche Aspekte  des Verhältnisses von Künstlern und Staatsmacht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

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