Die Jury, bestehend aus der Buchkritikerin und Übersetzerin Tess Lewis, der Übersetzerin Alta Price und dem Herausgeber bei Coffee House Press, Jeremy Davies, begründet die Entscheidung wie folgt:
"Die Jury des Gutekunst-Preises 2025 lobt Juliane Scholtz einstimmig und begeistert für ihre flexible und gekonnte Übersetzung einer Passage aus Judith Kuckarts autofiktionalem Roman Die Welt zwischen den Nachrichten.
Die sprachlichen Hürden und Fallen in der diesjährigen Auswahl waren gewaltig. Kuckarts Stil ist leicht an das konventionelle Deutsch angelehnt, und ihre Prosa – eigenwillig, variabel und abwechslungsreich – spiegelt ihren rückblickenden Blick auf ihre Welt und ihre Geschichte wider. Das Gedächtnis ist hier unzuverlässig, ebenso wie die Sprache.
Die Veränderungen in Ton und Register der Erzählerin einzufangen, ist keine leichte Aufgabe, und Juliane Scholtz meistert diese Herausforderung mit Einfallsreichtum. Sie verleiht der Übersetzung eine fantasievolle und sprachliche Distanz zum Original, die den Charakter der Erzählerin bewahrt. Sie wählt Worte, die lebendig und in ihrer Spezifität treffend sind. Die Atmosphäre des Originals wird gekonnt wiedergegeben. Juliane hat offensichtlich ein intuitives Gespür für Erzählkunst und Sprache, das schwer zu vermitteln ist, ein scharfes Auge für das entscheidende Detail und ein feines Ohr für umgangssprachliche Rhythmen."
Lesen Sie einen Auszug aus Juliane Scholtz' preisgekrönter Übersetzung aus Judith Kuckarts
Die Welt zwischen den Nachrichten: