Effusive Boundaries

je mets mon scaphandre

für Fagott, Ambisonics und reaktives Lichtdesign 


Der „Leaky Body“ (undichte Körper) ist ein Konzept aus der feministischen Theorie, das die Vorstellung vom menschlichen Körper als feststehendem Objekt in Frage stellt; hier werden die zuvor klar definierten Grenzen des Körpers durchlässig gemacht, so dass sie sich im Verhältnis zur Umgebung ständig verändern.

Je mets mon scaphandre erforscht ein indirektes Beispiel für den „undichten Körper“ in Form eines konzertlangen Werks für Fagott, Live-Elektronik und reaktive Beleuchtung. Die eingebaute Räumlichkeit und die „undichte“, instabile Natur des Fagotts wird mit dieser Theorie in einen Dialog gebracht, mit Live-Elektronik erweitert und umgewandelt, und durch ein dynamisches Live-Lichtsystem visuell dargestellt, das direkt auf das musikalische Material reagiert.

Dieses Live-System profitiert von der Variation: in bestimmten Momenten muss die Interpretin live auf die Elektronik reagieren, musikalische Spiele durchführen, improvisieren und je nach dem, was sie hört, entscheiden, welchen Weg sie beschreitet. Daher wird jede Aufführung des Stücks einzigartig sein.

Das Werk ist immersiv und verwendet eine „Hyper“-Verstärkung des Fagotts, die die kleinsten Einzelheiten des Instruments hervorhebt und sie nicht nur in der Lautstärke, sondern auch in der Dimension verstärkt, wodurch sich der Klang im ganzen Raum ausbreitet.

Die erste Version des Stücks (für Fagott und Ambisonics), die im März in Deutschland uraufgeführt werden soll, ist das Ergebnis einer Forschungs- und Kooperationsphase zwischen dem britischen Komponisten John Aulich und der in Irland/Berlin lebenden Fagottistin Olivia Palmer-Baker.

Im Oktober 2025 wird ein weiterer Partner (José Del Avellanal Carreño) ein dynamisches Live-Lichtsystem in das Werk integrieren, das in seiner endgültigen Form auf einer Tournee in Manchester, Edinburgh und Belfast präsentiert wird.