30.07.2020: Akwasi Bediako Afrane (Ghana) und Sabelo Mlangeni (Südafrika) wurden als Zweitplatzierte ausgewählt
Henrike Grohs Preis 2020 für Jackie Karuti

Jackie Karuti aus Kenia erhält den zweiten Henrike Grohs Art Award, eine vom Goethe-Institut und der Familie Grohs gegründete Auszeichnung für afrikanische Künstler*innen im Bereich Bildende Kunst. Der Preis ist mit 20 000 Euro sowie 10 000 Euro für eine Veröffentlichung dotiert. Akwasi Bediako Afrane (Ghana) und Sabelo Mlangeni (Südafrika) wurden als Zweitplatzierte ausgewählt und erhalten jeweils ein Preisgeld von 5 000 Euro.

„Wir freuen uns sehr, Jackie Karuti mit dem Henrike Grohs Preis auszeichnen zu dürfen. Karutis Werk birgt eine einzigartige poetische Dimension, ihr Interesse richtet sich auf einschlägige Erkundungen von Technologien und Betrachtungsweisen. Karuti setzt sich in ihren Projekten mit den Themenbereichen Tod, Sexualität, Identität, Wissen und urbane Kultur auseinander und nutzt dabei verschiedene narrative Strategien und Medien, einschließlich Videos, Zeichnungen und interaktiver Performance. Dieser Preis soll es ihr ermöglichen, ihre Experimente fortzusetzen und sie in noch komplexere Fragestellungen hineinzuführen“, hieß es in der Begründung der diesjährigen Jury, bestehend aus Gabi Ngcobo (Südafrika), Paula Nascimento (Angola) und Sarah Rifky (Ägypten).
 
Florian Grohs führte als Vertreter der Familie Grohs aus: „Die drei preisgekrönten Künstler*innen unterstreichen die Bedeutung von Kunst für die Förderung einer multikulturellen Gesellschaft in Afrika. Insbesondere jetzt, zu einer Zeit, in der die Corona-Pandemie es den Künstler*innen erheblich erschwert aufzutreten und ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sind wir froh, dass der Preis aufstrebende afrikanische Künstler*innen unterstützt.“
 
Johannes Ebert, der Generalsekretär des Goethe-Instituts, betonte: „Wir sehen auf dem afrikanischen Kontinent eine Kunstszene, die dynamisch, vielfältig und resilient ist. Dafür steht auch der Henrike Grohs Preis, der mir persönlich sehr am Herzen liegt. Mit Jackie Karuti hat die Jury eine mehr als würdige Preisträgerin gefunden.“
 
Mehr über die Gewinner*innen und die Auszeichnung erfahren Sie hier: www.henrikegrohsartaward.africa
 
Kurzbiografien der Preisträger*innen:
 
Jackie Karuti (Kenia): Die Künstlerin Jackie Karuti lebt in Nairobi, Kenia. Ihre künstlerische Praxis ist weitgehend experimentell und umfasst neue Medien, Zeichnungen, Video, Installationen und Performance-Kunst. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit der Produktion von und dem Zugang zu Wissen sowie den schier endlosen Möglichkeiten radikaler Vorstellungskraft. Karuti ist Absolventin der Ásìko, einer mobilen panafrikanischen Kunstschule. Ihre Arbeiten wurden zuletzt 2019 auf dem The Lofoten International Art Festival in Svolvær, Norwegen, sowie 2018 auf der Dak'Art Biennal in Dakar, Senegal, ausgestellt. Andere Projekte, in denen sie ihre Ideen praktisch umgesetzt hat, sind die Programmierung des OutFilm Festivals in Nairobi 2016-2018 und ihr Online-Arbeitsbereich, „I’ve been working on some MAGIC“.
 
Akwasi Bediako Afrane (Ghana): Akwasi Bediako Afrane, geboren 1990, lebt und arbeitet in Kumasi, Ghana. Mit seinen Arbeiten erforscht er die Idee der Augmentation und Erweiterung des Menschen durch technologische Objekte. Er arbeitet mit ausrangierten elektronischen Geräten, die er als „Amputierte“ bezeichnet. Er verwandelt diese „Amputierten“ in Maschinen und Mikroorganismen, sogenannte „TRONS“. Diese mechanischen Spielereien rücken das Bewusstsein für die Wechselwirkung zwischen technischen Geräten und deren Besitzer*innen in den Vordergrund und sollen politische Plattformen für die Reflexion von Mediennutzung werden.
 
Sabelo Mlangeni (Südafrika): Mlangeni wurde 1980 in Driefontein bei Wakkerstroom in Mpumalanga geboren und zog 2001 nach Johannesburg, wo er den Market Photo Workshop besuchte und im Jahr 2004 sein Studium abschloss. Sabelo Mlangenis Fotografien erfassen, hauptsächlich in Schwarz-Weiß, die intimen, alltäglichen Momente von Gemeinden im heutigen Südafrika und wurden lokal und international bereits häufig ausgestellt.
 
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an:
info@henrikegrohsartaward.africa
 
Weitere Informationen finden Sie unter:
 
Henrike Grohs Art Award Webseite: www.henrikegrohsartaward.africa
Facebook: facebook.com/HenrikeGrohsArtAward/
Instagram: instagram.com/henrikegrohsartaward/
Twitter: twitter.com/HG_ArtAward
 
Über den Henrike Grohs Art Award
Der Henrike Grohs Art Award wird alle zwei Jahre verliehen. Gegründet wurde die künstlerische Auszeichnung 2018 vom Goethe-Institut und der Familie Grohs in Erinnerung an Henrike Grohs, der früheren Leiterin des Goethe-Instituts in Abidjan. Er richtet sich an junge Künstler*innen oder Künstler*innenkollektive im Bereich der Bildenden Kunst, die in Afrika leben und arbeiten. Angesichts der Herausforderungen auf dem afrikanischen Kontinent möchte der Preis besonders Künstler*innen unterstützen, die am Anfang ihrer Karriere stehen. Gleichwohl ist die künstlerische Qualität das ausschlaggebende Kriterium für die Auszeichnung. Der Lenkungsausschuss für den Henrike Grohs Art Award besteht aus der Familie Grohs, dem Goethe-Institut, Raphael Chikukwa (Chefkurator, National Gallery of Zimbabwe, Harare) und Simon Njami (Freiberuflicher Kurator, Paris). Der Preis ist mit einer offenen Ausschreibung verbunden.
 
Über Henrike Grohs
Henrike Grohs studierte Ethnologie und war von 2013 bis 2016 Leiterin des Goethe-Instituts in Abidjan. Sie war Mitbegründerin des Projekts „Next – Interkulturelle Projekte“ am Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Von 2002 bis 2009 wirkte Henrike Grohs als Projektleiterin im Bildungsprogramm der Berliner Philharmoniker. 2009 wurde sie Beraterin im Bereich Kultur und Entwicklung des Goethe-Instituts Südafrika. Zusammen mit 17 weiteren Personen wurde Henrike Grohs 2016 bei einem terroristischen Angriff in der Elfenbeinküste ermordet. Sie wurde 51 Jahre alt.
 
Partnerinstitutionen des Henrike Grohs Art Award:
 
Anima Creative Studio, Maputo, Mosambik
ANO, Accra, Ghana
Art Twenty One, Lagos, Nigeria
Association Soleil D'Afrique, Bamako, Mali
Association for Visual Arts Gallery, Kapstadt, Südafrika
Bag Factory Artists' Studios, Johannesburg, Südafrika
Centre Cultural Kôrè, Ségou, Mali
Colectivo Pés Descalços, Luanda, Angola
Doual'art, Douala, Kamerun
First Floor Gallery, Harare, Simbabwe
Greatmore Art Studio, Kapstadt, Südafrika
Kër Thiossane, Dakar, Senegal
Le Cube, Rabat, Marokko
Les Atelier SAHM, Brazzaville, Kongo
Nafasi Art Space, Daressalaam, Tansania
Nubuke Foundation, Accra, Ghana
Raw Material Company, Dakar, Senegal
The Godown Arts Centre, Nairobi, Kenia
Townhouse Gallery, Kairo, Ägypten
Village Unhu, Harare, Simbabwe
Voices in Colour, Bulawayo, Simbabwe
Centre d'Art Waza, Lubumbashi, Demokratische Republik Kongo
Zoma Contemporary Art Centre, Addis Abeba, Äthiopien
 
Das Goethe-Institut e.V. ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Es fördert die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland und pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit. In 98 Ländern unterhält es insgesamt 157 Institute. In Afrika unterstützt es die lokalen Kulturszenen und vertieft durch künstlerische Auseinandersetzungen den pan-afrikanischen Dialog mit 19 Goethe-Instituten in Abidjan, Accra, Addis Abeba, Alexandria, Kairo, Casablanca, Dakar, Dar es Salaam, Johannesburg, Khartum, Kigali, Lagos, Lomé, Luanda, Nairobi, Rabat, Tunis, Windhuk und Yaoundé sowie drei Verbindungsbüros in Algier, Kinshasa und Ouagadougou und Kulturgesellschaften in Antananarivo, Bamako, Kapstadt, Harare, Kampala und Maputo.
 
Kontakt:
 
Dr. Jessica Kraatz Magri
Pressesprecherin und
Bereichsleiterin Kommunikation
Goethe-Institut Zentrale
Tel.: +49 89 15921 249
jessica.kraatzmagri@goethe.de
 
Hannah Cuvalo
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 481
hannah.cuvalo@goethe.de