Kulturpolitische Online-Konferenz am 29. April 2021
„Europe takes part!“

Mit einem Umsatzverlust von 31 Prozent ist die Kultur- und Kreativwirtschaft einer der von der Pandemie am stärksten betroffenen Wirtschaftszweige in Europa. Bei der internationalen digitalen Konferenz „Europe takes part!“ diskutieren am 29. April hochrangige Kulturpolitiker*innen mit Expert*innen sowie Kunst- und Kulturschaffenden aus ganz Europa über die Folgen der Pandemie, die europäische Integration der Kulturpolitik und die Potentiale der Digitalisierung.

In Kooperation mit dem Goethe-Institut und mit Unterstützung des Auswärtigen Amts, unter der Schirmherrschaft der Staatsministerin Michelle Müntefering, führt der Berliner Think Tank Das Progressive Zentrum dieses Jahr das Pilotprojekt „Europe takes part!“ durch. Das Projekt soll den europäischen Dialog im Kunst- und Kultursektor fördern und besteht aus zwei Teilen:

Kulturpolitischer Summit „Europe takes part!“
29. April 2021, 14 Uhr bis 17.45 Uhr (MESZ)

Hochrangige Kulturpolitiker*innen, Expert*innen sowie Kunst- und Kulturschaffende aus ganz Europa nehmen gemeinsam eine Bestandsaufnahme des Sektors in der Coronakrise vor. Auf der Agenda steht außerdem das mögliche Potential einer tieferen Integration der europäischen Kulturpolitik: Kann der Sektor dazu beitragen, die europäischen Gesellschaften zusammenzubringen und dadurch auch die Demokratie zu stärken? Zu guter Letzt liegt der Fokus auf Kultur im digitalen Raum und wie durch digitale Innovationen ein nachhaltiger Austausch und die Förderung von Kunst- und Kulturschaffenden in ganz Europa gelingen kann.

Michelle Müntefering, Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Schirmherrin der Veranstaltung, begründet ihre Unterstützung für das Event so: „Ich freue mich, dass mit der Online-Konferenz ‘Europe takes part!’ unsere gemeinsame Idee vom letzten Jahr Wirklichkeit wird. Gerade in der jetzigen Pandemie ist es wichtig, dass wir Kunst und Kultur unterstützen und die Kulturschaffenden nicht allein lassen. Gleichzeitig gilt es, den Digitalisierungsschub aus der Pandemie zu nutzen. Denn die Digitalisierung bietet enorme Möglichkeiten für digitalen Kulturaustausch in Europa, eine europäische Öffentlichkeit, das Entstehen von Kunst und Kultur — das sollten wir nicht allein den großen Digitalkonzernen überlassen.“

Dario Franceschini, italienischer Kulturminister, wird ebenfalls auf der Veranstaltung sprechen. Er ist ein früher Unterstützer des Summits und betont die Notwendigkeit eines gemeinsamen europäischen Ansatzes: „Die Kultur spielt eine entscheidende Rolle dabei, dass wir aus der durch die Pandemie verursachten Krise herauskommen: Wir brauchen einen europäischen Plan zum Neustart der Kultur. Dies wird dazu beitragen, die Betreiber von kulturellen Einrichtungen zu unterstützen und der Öffentlichkeit wieder den Zugang zu kulturellen Veranstaltungen und Veranstaltungsorten zu ermöglichen, nach dem sie sich so sehnt. Auch der digitale Zugang zu Kultur birgt gewaltige Wachstumschancen, die wir im Interesse der Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffenden und der kleineren Akteure auf diesem Markt im Allgemeinen ausgleichen müssen. Europa muss geeint handeln, um die digitale Kluft zu überwinden und die Chancen auf alle auszuweiten. Italien wird diese Diskussion weiter voranbringen, nicht zuletzt als G20-Vorsitz im Jahr 2021, indem es die G20-Kulturminister zu einem ersten Treffen im Juli in Rom einberuft, bei dem der Schwerpunkt auf der Kultur als Triebkraft für nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum liegen wird.“

Der spanische Kulturminister José Manuel Rodríguez Uribes, ein früher Unterstützer des Summits und Redner bei der Veranstaltung, unterstreicht die enorme soziale Bedeutung des Kultursektors: „Es ist ein wirklich großes Vergnügen, einen Beitrag zu Ihrer Arbeit zu leisten, deren Ziel die Erholung und die Weiterentwicklung der europäischen Kulturwirtschaft ist. Dank Initiativen wie ‘Europe takes part!’ können wir uns jetzt eine neue Zukunft vorstellen, in der die Kultur, die Kulturschaffenden und die Kreativwirtschaft unserer Gesellschaft eine Botschaft übermitteln, die breite Schichten der Gesellschaft erreicht. Es ist Zeit zu bekräftigen, dass Kultur notwendig, von entscheidender Bedeutung ist: Sie ist ein Recht, ein Wirtschaftszweig und ein Wert und als solche muss sie erhalten, gepflegt und unterstützt werden.“

Unter anderen werden auch die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot, die portugiesische Kulturministerin Graça Fonseca sowie Sabine Verheyen, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung im Europaparlament, in den Dialog treten. Es begrüßen Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts und Dominic Schwickert, Geschäftsführer des Progressiven Zentrums.

Nach dem Dialog geht es in die Praxis
Mit dem „Cultural Hub“ wird im Rahmen des Projekts ein digitales Tool entwickelt, das den Sektor in seiner integrativen Bedeutung für Europa stärken und Kulturakteure in ihrer grenzübergreifenden Vernetzung und Zusammenarbeit unterstützen soll. Dafür wird aktuell ein bedarfsorientierter, kokreativer Produktentwicklungsprozess mit dreißig europäischen Kunst- und Kulturschaffenden durchgeführt.

Ziel des Projekts „Europe takes part!“ ist es, den in die Krise geratenen Kunst- und Kultursektor politisch in den Fokus zu rücken und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Mit einem Umsatzverlust von 31 Prozent ist die Kultur- und Kreativwirtschaft einer der von der Pandemie am stärksten betroffenen Wirtschaftszweige in Europa – das ist noch mehr als die Tourismus- und Automobilindustrie mit jeweils -27 bzw. -25 Prozent (Ernst & Young 2021). Der Sektor ist jedoch nicht nur Wirtschaftsfaktor, sondern hat eine Schlüsselfunktion für die Integration der europäischen Gesellschaften und Demokratien, die durch das Projekt gefördert werden soll.

„Europe takes part!“ ist ein Projekt von Das Progressive Zentrum in Kooperation mit dem Goethe-Institut und mit Unterstützung des Auswärtigen Amts.

Weitere Informationen und das vollständige Programm der Online-Konferenz finden Sie unter: www.progressives-zentrum.org/europe-takes-part/

Kontakt:

Meera Zaremba
Leiterin Strategische Kommunikation
Das Progressive Zentrum
Tel.: +49 176 38875326
kommunikation@progressives-zentrum.org

Viola Noll
Stv. Pressesprecherin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 160 96990995
noll@goethe.de