Erstmalige Verleihung am 27. Mai 2021
Preisträger*innen des Deutsch-Portugiesischen Journalismus-Preises stehen fest

Die Gewinner*innen des Deutsch-Portugiesischen Journalismus-Preises stehen fest: Die beiden ersten Preise gehen an Fabian Federl für seine im Magazin der Süddeutschen Zeitung erschienene Reportage „Der Deal“ und an Joana de Sousa Dias für ihre Artikelserie „Das Erbe von Angela Merkel in Deutschland“, die von der portugiesischen Agentur LUSA veröffentlicht wurde. Mit dem Preis, der am 27. Mai erstmals verliehen wird, werden nun jährlich in Deutschland und Portugal veröffentlichte journalistische Texte über Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik des jeweils anderen Landes ausgezeichnet. Organisiert wird der Preis vom Goethe-Institut Portugal in Kooperation mit dem Camões Berlim. Zwei unabhängige Jurys wählten die Siegerbeiträge aus insgesamt siebzig Einreichungen aus.

 

Die Jury in Deutschland nominierte „Der Deal“ von Fabian Federl zum klaren Sieger: „Der sehr gut recherchierte Artikel zeichnet einen ungewöhnlichen Weg der Migration, ohne die Menschen zu heroisieren oder die Unternehmen anzuklagen. Das ist journalistische Aufklärung im besten Sinn. Der Autor wird nicht moralisch anklagend, er beschreibt. Fabian Federl macht den ansonsten unausgesprochenen „Deal“ – billige Arbeit gegen Sicherheit – erlebbar. Die wohl aufwändigste Recherche aller eingereichten Artikel.“

Die Jury in Portugal votierte mehrheitlich für Joana de Sousa Dias‘ Artikelserie „Das Erbe von Angela Merkel in Deutschland“: „In dem Jahr, in dem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel von der politischen Bühne abtritt, ist eine Bilanz ihres sozialen, wirtschaftlichen, europäischen und internationalen Vermächtnisses notwendig. Dieses Bild vermittelt Joana de Sousa Dias im besten Stil einer Nachrichtenagentur abwechslungsreich und fundiert. Durch Berichte, Fallstudien und Analysen gelingt es ihr, die vielstimmige Bilanz eines politischen Erbes zu ziehen, die in die deutsche und europäische Geschichte eingehen wird.“

Mit den beiden zweiten Preisen werden der Artikel „In die Wunde fassen, bis es blutet“ von Elena Witzeck, erschienen in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, und der in der Online-Ausgabe von Rádio Renascença veröffentlichte Beitrag von Guilherme Correia da Silva „Grüne Welle in Deutschland“ ausgezeichnet. Den jeweils dritten Preis erhalten Lisa Frieda Cossham für den in der ZEIT erschienenen Artikel „Tanz am Meer“ und Valdemar Cruz für den im Online-Magazin der Wochenzeitung Expresso erschienenen Artikel „Die (andere) Schlacht um Berlin“. Die Artikel wurden von zwei unabhängigen Jurys ausgewählt, die sich aus jeweils fünf Journalist*innen aus beiden Ländern zusammensetzten. Jurymitglieder in Deutschland sind Cerstin Gammelin (Süddeutsche Zeitung), Heike Göbel (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Ariel Hauptmeier (Reutlingen Reporting School), Michaela Küfner (Deutsche Welle) und Norbert Thomma (ehemals Tagesspiegel). Jurymitglieder in Portugal sind Mafalda Anjos, (Visão), Nuno Galopim (Expresso und RTP), Thomas Fischer (langjähriger Korrespondent für Zeitungen aus Deutschland und der Schweiz), Luísa Meireles (Agentur LUSA) und António Perez Metelo (Journalist und Wirtschaftskommentator).

Der Hauptförderer des bilateralen Journalismus-Preises Constantin Ostermann von Roth, Präsident der Bartholomäus-Brüderschaft der Deutschen in Lissabon, lobte die Qualität der journalistischen Texte und die angesichts eingeschränkter Reisemöglichkeiten hohe Anzahl der Einreichungen: „Die Ausschreibung dieses neuen Journalismus-Preises erfolgte in einer für den Journalismus herausfordernden Zeit, in der die Recherche vor Ort, vor allem bei grenzüberschreitenden Themen, limitiert war. Umso erfreulicher ist das Ergebnis der ersten Ausschreibung dieses Preises, an dem so wichtige Akteure des deutsch-portugiesischen Austauschs mit großem Einsatz mitwirken. Wir beglückwünschen alle Gewinnerinnen und Gewinner und hoffen auch für unsere nächste Ausschreibung auf eine rege Beteiligung“, so Ostermann von Roth.

Ausschreibung des Deutsch-Portugiesischen Journalismus-Preises 2021/2022
Bewerbungen für die zweite Auflage des Deutsch-Portugiesischen Journalismus-Preises sind ab sofort bis zum 31. Januar 2022 für Artikel möglich, die zwischen dem 16. April 2021 und dem 31. Januar 2022 erschienen sind. Die Verleihung des Deutsch-Portugiesischen Journalismus-Preises 2022 findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt, bei der Portugal als Ehrengast vertreten sein wird.

Über den Preis
Der Deutsch-Portugiesische Journalismus-Preis wurde am 16. September 2020 in Lissabon ins Leben gerufen, zeitgleich mit den beiden EU-Ratspräsidentschaften – der deutschen, die im Juli 2020 begann, und der portugiesischen, die im Januar 2021 startete. Dieses Projekt soll die bilateralen Beziehungen stärken und die Bedeutung des unabhängigen und professionellen Journalismus in Europa fördern.

Der Preis ist eine Initiative der Bartholomäus-Brüderschaft der Deutschen in Lissabon in Kooperation mit dem Goethe-Institut Portugal, der Deutsch-Portugiesischen Industrie- und Handelskammer, der Deutschen Zentrale für Tourismus in Portugal, des Camões Berlim und des Portugiesischen Fremdenverkehrsamts in Deutschland. Er wird unterstützt von der Deutschen Botschaft in Lissabon und der Botschaft von Portugal in Berlin. Organisiert wird der Preis durch das Goethe-Institut Portugal und Camões Berlim.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
E-Mail: premiojornalismo@goethe.de
Website: www.goethe.de/portugal/journalismuspreis

Kontakt:

Susanne Sporrer
Leiterin
Goethe-Institut Lissabon
Susanne.Sporrer@goethe.de

Viola Noll
Stv. Pressesprecherin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 160 96 99 09 95
noll@goethe.de