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Neue Dramaturgie
Das war New Stages Southeast 2022 in Sofia

NSSE 2022
© Iliyan Ruzhin

Zum zweiten Mal in Folge organisierte das Goethe-Institut Bulgarien das internationale Festival für neue Dramaturgie New Stages Southeast. Die Veranstaltung fand vom 9. bis 12. Juni 2022 statt und konzentrierte sich auf aktuelle Theatertexte aus dem südosteuropäischen Raum. Präsentiert wurden eine Reihe von szenischen Lesungen, Aufführungen, Workshops und Diskussionen an fünf verschiedenen Orten in Sofia. Eine Podiumsdiskussion beschäftigte sich mit der Frage, was uns die freie Szene in unserem Land wert ist und wie wir daran arbeiten können, ein nachhaltiges Ökosystem von Räumen aufzubauen, die sie unterstützen.

Von Goethe-Institut Bulgarien

Vom 9. bis 12. Juni 2022 fand in Sofia die zweite internationale Ausgabe des Festivals für neue Dramaturgie New Stages Southeast statt, das vom Goethe-Institut Bulgarien organisiert wurde. Das Regionalprojekt des Goethe-Instituts ist auf drei Jahre angelegt und läuft parallel in sieben Ländern der Region Südosteuropa - Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Rumänien, Serbien und Zypern.

Während der vier Festivaltage fand ein Workshop für junge Theaterautoren und –autorinnen aus Südosteuropa statt - diesmal in Präsenz, im Gegensatz zum Vorjahr -  der von der preisgekrönten Dramatikerin Maria Milisavljevic aus Deutschland geleitet wurde. Die Teilnehmer*innen waren: Asja Krasmanovic aus Bosnien und Herzegowina, Lucia Claric aus Kroatien, Vicki Kyriakoulakou aus Griechenland, Melina Papageorgiou aus Zypern und aus Bulgarien Stefan Prochorov, Stefan Ivanov, Galina Georgieva, Tsveta Ermenkova, Katerina Georgieva und Teodora Georgieva. Bei dem Workshop zur Stückentwicklung ging es vor allem darum, den teilnehmenden Dramatikern einen sicheren und offenen Raum zu bieten, um an ihren Texten zu arbeiten und sich mit Kollegen darüber auszutauschen. Auch wenn der Sinn des Workshops auf dem respektvollen Austausch lag, werden am Ende doch Texte entstanden sein, die in einer Art Showcase im nächsten Jahr in Deutschland präsentiert werden sollen. Dazu wird das Theater Oberhausen in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut ein Festival südosteuropäischer Dramatik veranstalten. Weitere Präsentationen etwa in Berlin und in Sibiu sind geplant.  

Das Festival bot eine Reihe von szenischen Lesungen, Aufführungen und Diskussionen an fünf verschiedenen Orten. Die meisten von ihnen fanden im neu eröffneten Kulturzentrum Toplocentrala statt.. Hier wurden auch zwei szenische Lesungen von Workshop-Teilnehmenden präsentiert: "Vacuum" von Asja Krasmanovic und "Without Me" von Stefan Ivanov. Den jungen Regisseuren Lyuba Todorova und Dimitar Iliev gelang es,  in Zusammenarbeit mit jungen Schauspieler*innen nach mehreren Probentagen die Performativität der Texte zu vermitteln. Beide szenische Lesungen hatten ein hohes Niveau und zeigten das Potenzial der jungen Künstler, von denen einige bereits bei renommierten Theaterforen in Bulgarien ausgezeichnet wurden.

Zum Programm des Festivals New Stages Southeast gehörte auch eine szenische Lesung eines Textes des international bekannten Dramatikers Thomas Köck aus Österreich, dessen Stück „Alle Tiere Rufen“ im Naturkundemuseum Sofia aufgeführt wurde. Regie führte Vasilena Radeva. Sie setzte den dystopischen Text über das Aussterben von Tierarten experimentell um - mit musikalischer Begleitung durch Geige und Gitarre, sie wechselte mehrfach den Schauplatz, während sich das Publikum zwischen den ausgestellten, ausgestopften Tieren bewegte.
 

  • NSSE 2022 Bildgalerie © Iliyan Ruzhin

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  • NSSE 2022 Bildgalerie © Iliyan Ruzhin

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Das Festival war erneut Gastgeber der jährlichen Ausgabe der Plattform ProText von der Organisation 36 Monkeys. ProText präsentiert zeitgenössische bulgarische Theaterstücke, die in die Auswahl des internationalen EURODRAM-Netzwerks aufgenommen wurden. Die ausgewählten Autoren aus Bulgarien für 2022 sind Boyan Ivanov/Alexey Kozhuharov mit dem Stück "USER", Ekaterina Georgieva mit dem Stück "Freier Fall" und Stefan Krastev mit "Kurzes Stück über die Liebe". Zu ihnen gesellte sich in der Auswahl der übersetzten Stücke "Der blaue Wagen" des berühmtesten estnischen Dramatikers Andrus Kivirähk, das im Projektraum Swimming Pool unter der Regie von Blagoy Boychev präsentiert wurde. Die anderen drei Stücke von den Regisseur*innen Boyan Ivanov, Trayana Minkova und Ovanes Torosyan wurden im Sfumato-Theater und im Kulturzentrum Toplocentrala aufgeführt.

Das Residenzprogramm für Dramatiker und Theatermacher von Radar Sofia bot dem Publikum zwei Aufführungen: "I Hate Theater" der serbischen Regisseurin Milena Minja Bogovac und "I Will Close the Sky So You Could Breathe" der Ukrainerin Daria Pugachova. Beide Projekte wurden in den letzten anderthalb Monaten entwickelt. Minja Bogovacs Performance, ist ein autobiografischer Rückblick auf ihren Weg als unabhängige Künstlerin und Leiterin des Sabac-Theaters in Serbien. Es ist ein ebenso ironisches wie aufrichtiges Bekenntnis. Daria Pugachovas ehrgeizig konzipierte Performance über den Krieg in der Ukraine, die unter freiem Himmel in Sofias größtem Stadtpark stattfinden sollte, kam unglücklicherweise wegen des regnerischen Wetters nicht zustande.

Den Abschluss des Programms bildete die Diskussion mit dem Titel "Die unabhängige Bühne und ihre Räume: Formen der Existenz" mit den Teilnehmern Atanas Maev, Galin Popov, Mladen Alexiev, Tsvetelina Yosifova, Yassen Vassilev und der Moderatorin Angelina Georgieva. Die wichtigsten Themen, die angesprochen wurden, waren die Schließung einiger Bühnen für unabhängige Aufführungspraktiken und die Möglichkeiten der Unterstützung durch die Stadt Sofia An der lebhaften Diskussion nahmen neben unabhängigen Künstlern und Vertretern der freien Szene auch der stellvertretende bulgarische Kulturminister und die Kulturdezernentin der Stadt Sofia teil.
 


Offizielle Partner und Gastgeber des Festivals sind Toplocentrala, das Nationales Naturkundemuseum Sofia, Swimming Pool und der Theaterwerkstatt Sfumato. Partner: 36 Monkeys, Drama Pact Sofia, Radar Sofia, Panic Button Theatre.

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