Kulturtipp
Johann Wolfgangs Gärtnerjahre
In der Bundeskunsthalle in Bonn findet zurzeit eine Ausstellung zu Ehren unseres Namengebers statt: Johann Wolfgang von Goethe. Die Ausstellung läuft unter dem Titel Goethe. Verwandlung der Welt, die den Dichter und Denker aus neuen Perspektiven zeigt, mit einem ganz besonderen Ausstellungsraum.
Von Ina Johannsen
Johann Wolfgang von Goethe ist der weltweit bekannteste Dichter deutscher Sprache. Schon zu seinen Lebzeiten waren seine literarischen Werke europaweit bekannt. Heute ist der Name auf der ganzen Welt ein Begriff, sogar das Goethe-Institut nutzt ihn als Metapher für seine breite kulturelle und sprachliche Tätigkeit. Der vielseitige Künstler und Wissenschaftler gilt als kritischer Beobachter seiner Zeit, der sich mit verschiedensten Themen auseinander setzte und sie in seine Werke mit einfließen ließ. Auch heute noch inspiriert er Künstler*innen aller Sparten.
Diese Bandbreite, in der Goethe seine Spuren hinterlassen hat, wird in der Bonner Bundeskunsthalle nun bis zum 15. September dargeboten. Die 250 Ausstellungsstücke verschiedenster Künstler*innen und diverser Ausdrucksformen reichen vom späten 18. Jahrhundert bis in die heutige Zeit. Werke und Objekte von Caspar David Friedrich, William Turner über Paul Klee bis Andy Warhol und Olafur Eliasson sind in der Ausstellung zu finden und spannen den Bogen zwischen den Jahrhunderten. Im Zentrum der Ausstellung steht allerdings Goethes Leben und Werk selbst. Besondere Aufmerksamkeit wird den großen Umbrüchen, sowohl im Privatleben Goethes als auch in der Epoche geschenkt.
Steigen Sie Goethe aufs Dach
Ein Teil der Ausstellung hat einen ganz besonderen, etwas unkonventionellen Ausstellungsraum: das Dach. Eine eigens für Bonn angelegte Dachgarten-Landschaft wurde auf dem Gebäude eingerichtet und ist eine Zusammenstellung zentraler Elemente der beiden Gärten des Weimarer Dichters. Goethe hatte ein lebenslanges Interesse an Gärten, Natur und Botanik, er experimentierte sogar selbst. Sein Gartenhaus wie auch sein Anwesen im Zentrum von Weimar waren hier die Vorlage. Goethe mochte die Abwechslung. Er legte nicht nur einen Küchengarten an, auch Blumenbeete und ein kleiner englischer Garten sind zu finden. Wie in Goethes Gärten verbindet der Dachgarten ästhetische, wissenschaftliche und ökonomische Aspekte und lädt zum Flanieren, Verweilen, Erkunden und Genießen ein.Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum, meinte Mephistopheles in Goethes Faust. Auch Sie können jetzt die theoretische Ebene verlassen und dem Dichter, Denker und Muse Johann Wolfgang Goethe näher kommen, wenn Sie noch bis zum 15. September die Bundeskunsthalle in Bonn besuchen. An grün wird es in Goethes Garten bestimmt nicht mangeln.
Kommentare
Kommentieren