Buchvorstellung und Diskussion
Marcel Beyer: Kaltenburg

Kaltenburg
© Verlag Suhrkamp

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In der Märzausgabe unseres Übersetzungsdonnerstages haben wir uns dem Roman Kaltenburg von Marcel Beyer gewidmet. Zusammen mit der Übersetzerin Eliška Dubcová und der Moderatorin Tereza Semotamová. Gast des Abends war Jiří Šebestián, Zoologe mit Schwerpunkt Ornithologie, Ethologie und Umweltschutz.

Hier können Sie die Aufzeichnung der Veranstaltung anschauen, falls Sie nicht live dabei sein konnten.
 



Wer ist Kaltenburg? Ein Ornithologe und Verhaltensforscher, der nach dem Krieg in Dresden ein Forschungsinstitut aufbaut. Ein Exzentriker, der den Dienstwagen samt Stasi-Chauffeur stehen lässt und Motorrad fährt. Für Hermann Funk, der seine Eltern in der Dresdner Bombennacht verlor, wird er zum Ziehvater. Als alter Mann erinnert sich Funk: an die Gründung des Institutes und der DDR, an Kaltenburgs plötzliches Verschwinden nach dem Mauerbau, an ein möglicherweise dunkles Kapitel in dessen Vergangenheit. Vor dem Hintergrund von einem halben Jahrhundert DDR-Geschichte erzählt Marcel Beyer in seinem hochgelobten Roman meisterlich von menschlichen Lebensläufen.

Eliška Dubcová hat Bohemistik und Translatologie an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität studiert. Nach dem Abschluss war sie als Übersetzerin und Korrektorin tätig, später auch als Stadtführerin in Prag. Für den Verlag Albatros übersetzte sie Kinderbücher aus dem Deutschen, für die Verlage Havran und Archa waren es Bücher für anspruchsvollere Leser*innen (Edition Kamikaze und Edition Architektur). In den Jahren 2017-2020 hat sie Buchbesprechungen für die Literaturzeitung verfasst sowie eine Artikelreihe für die Leipziger Buchmesse 2019 geschrieben. Zurzeit widmet sie sich ihrer weiteren professionellen Beschäftigung in der Gedenkstätte Theresienstadt und in der Prager Innenstadt, wo sie Führungen gibt. Sie setzt gleichzeitig ihre Arbeit als Übersetzerin und Korrektorin fort, jedoch im geringeren Maße.

Marcel Beyer, geboren 1965 in Tailfingen/Württemberg, wuchs in Kiel und Neuss auf. Er studierte von 1987 bis 1991 Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen. Seine Werke setzen sich immer wieder kritisch mit Themen der deutschen Geschichte, insbesondere des Dritten Reiches, auseinander. Von ihm sind zahlreiche Gedichtbände, Essays und Romane erschienen. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2016 den Georg-Büchner-Preis. Seine Stimme zählt zu den wichtigsten in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Marcel Beyer lebt seit 1996 lebt in Dresden.
 

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Sprache: Tschechisch
Preis: Eintritt frei


Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Hin und her: Archiv 2021.