Beitrag 2 | Noro Andriamiseza Ingarao (UNESCO) : Vorstellung des neuen Leitfadens „Languages matter: global guidance on multilingual education“
Mehrsprachigkeit ist ein Gewinn für unsere Gesellschaften, insbesondere für die Bildung. Mehrsprachige Bildung entfaltet ihr volles Potenzial, wenn die Erstsprache des Kindes in den ersten Schuljahren und weit darüber hinaus die Unterrichtssprache ist. Es ist jedoch festzustellen, dass eine große Zahl von Lernenden (40%) keinen Zugang zu einer Sprache hat, die sie verstehen, oft ihrer Muttersprache. Aus diesem Grund empfiehlt die UNESCO mehrsprachige Bildung. Die Vorteile der mehrsprachigen Bildung werden durch Forschung und Praxis auf allen Bildungsebenen deutlich. In der frühen Kindheit, der ersten Phase aller Lernprozesse, trägt die mehrsprachige Erziehung erheblich zur kognitiven Entwicklung des Kindes und zu seiner nicht-kognitiven Entfaltung bei. Laut dem UNESCO-Leitfaden „Sprachen sind wichtig: Globale Leitlinien für mehrsprachige Bildung“ (2025) ist mehrsprachige Bildung ein wichtiger Faktor für die Entwicklung gerechterer und inklusiverer Bildungssysteme, für effizienteres Lernen und für bessere Lernergebnisse. Der Leitfaden soll Bildungsministerien und ihren Partnern dabei helfen, mehrsprachige Bildung in Politik und Praxis zu integrieren, um die Lernergebnisse zu verbessern, die Inklusion zu fördern und sprachliche und kulturelle Identitäten, Kenntnisse und Praktiken zu bewahren.