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New Stages Southeast 2021-2023
Projekt in Kroatien

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©Goethe-Institut Kroatien

New Stages Southeast ist ein mehrjähriges internationales Projekt des Goethe-Instituts zur Unterstützung des Theaters. Es bringt junge Autor*innen und Theaterschaffende aus Südosteuropa und Deutschland zum Erfahrungsaustausch und zur Entwicklung neuer Texte zu aktuellen Themen zusammen. Am Projekt beteiligt sind Bühnenautor*innen aus Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Rumänien, Serbien und Zypern.
 

In Kroatien startete das Projekt 2021, als das Goethe-Institut fünf junge Dramatiker*innen zusammenbrachte, die ein Jahr lang unter Betreuung des Mentors Ivor Martinić und im Rahmen internationaler Workshops neue Texte schrieben oder zu Ende brachten.

Anita Čeko schrieb während des Workshops ihren Bühnentext „Daleko je Kandahar“ (Weit ist Kandahar) zu Ende. Die Autorin beschreibt ihn folgendermaßen: „Es handelt sich um einen Text, mit dem ich mich auf einige mir wichtige Themen eingelassen habe, die ich schon lange hinter mir hergezogen hatte, und die im Kreise einer Familie umherwirbeln. Die Dinge, die sich mir öffneten, ergründe ich auch weiterhin im Rahmen anderer Formen und neuer Texte.“ Filip Jurjević hat einen Text mit dem Titel „kuća” (das haus) geschrieben, der sich mit vererbten Traumata und der Suche nach Antworten auf folgende Fragen befasst: Wie verarbeitet man ein Trauma? Wie vermeidet man, ein weiteres Glied in einer Kette zu werden?
Der Bühnentext „35 kvadrata ili Nigdjezemska“ (35 Quadratmeter oder Nirgendwoland) von Lucija Klarić erzählt von der Generation der Jahrtausendwende, von denen, die irgendwo in der Mitte stecken geblieben sind. Sie sind nie Kinder gewesen, aber auch nicht erwachsen geworden. Es sind verlorene Mädchen und Jungen, in deren Nirgendwoland die inneren Uhren stehen geblieben sind, und die äußeren ticken. Ana Perčinlić hat den Text „Opsada kule od bjelokosti“ (Belagerung des Elfenbeinturms) geschrieben, der von drei Frauen erzählt, Krankenschwestern, die auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch nach Irland ihr Leben und die Gründe für ihre Emigration erwägen. Dabei untersuchen sie gleichzeitig die unerbittliche Verbindung zwischen gesellschaftlichem Konflikt und persönlicher Befreiung. Der Bühnentext „Možeš biti sve što želiš“ (Du kannst alles sein, was du willst) von Ivana Vuković beschreibt auf den ersten Blick willkürliche Erfahrungen von Frauen, wobei sich die Frage stellt, ob eine weibliche Stimme eine Geschichte über Frauen erzählen kann, ohne dass diese, gerade weil sie „weiblich“ ist, links liegen gelassen wird.

Im Laufe des Jahres 2022 wird das Goethe-Institut an der Promotion dieser neu entstandenen Texte in Kroatien und im Ausland arbeiten.

Im September erscheint die vom kroatischen Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) und dem Goethe-Institut herausgegebene Zeitschrift „Croatian Theatre“ mit dem Themenschwerpunkt New Stages Southeast, im Rahmen dessen auch die englischen Übersetzungen aller Texte der kroatischen Autor*innen veröffentlicht werden. Anfang September werden im Kunstteatar Zagreb in Zusammenarbeit mit dem kroatischen Berufsverband der Drehbuch- und Bühnenautor*innen (SPID) Leseinszenierungen der neuen Texte von Anita Čeko, Filip Jurjević, Lucija Klarić, Ana Perčinlić und Ivana Vuković veranstaltet.

Zwei mittels internationalen Wettbewerbs ausgewählte Autor*innen werden in Grožnjan an der Internationalen Drama-Kolonie „Od teksta do predstave“ (Vom Text zur Vorführung) teilnehmen, die vom kroatischen Zentrum des ITI organisiert wird. Gast der Juliresidenz wird Irena Parezanović aus Serbien sein, für deren Text während ihres siebentägigen Aufenthaltes in Grožnjan eine Konzertlesung veranstaltet wird. Aus Rumänien kommt Ionut Sociu, der Gelegenheit haben wird, mit dem erfahrenen Dramatiker Ivor Martinić (Zagreb/Barcelona) an der Weiterentwicklung seines Textes zu arbeiten. Wie die Präsidentin des kroatischen Zentrums des ITI Željka Turčinović betont, soll die Drama-Kolonie ausländische und einheimische Texte in Form von Leseinszenierungen erproben und promovieren, wozu das malerische und entspannte Ambiente der istrischen Ortschaft Grožnjan geradezu einlädt.

Im Laufe des Jahres 2023 ist eine Fortsetzung des Projektes in Zusammenarbeit mit dem Theater Oberhausen geplant, aber auch ein regionaler Austausch, der die Möglichkeit bieten würde, dass sich die Projektteilnehmer*innen mit den jeweiligen Umständen in der Theaterwelt der einzelnen Projektländer vertraut machen: Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Rumänien, Serbien und Zypern.

In Kroatien wird das Projekt gemeinsam mit dem kroatischen Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI), dem Kunstteatar und dem kroatischen Berufsverband der Drehbuch- und Bühnenautor*innen (SPID) durchgeführt.

Mehr zum Projekt und den Teilnehmer*innen aus allen Ländern finden Sie auf der Projektseite.
 

VERANSTALTUNGEN, KROATIEN:


Internationale Drama-Kolonie „Od teksta do predstave“ (Vom Text zur Vorführung), 3.-10. Juli 2022, Grožnjan
Die diesjährige Internationale Drama-Kolonie „Od teksta do predstave“ (Vom Text zur Vorführung) die vom Kroatischen Zentrum des ITI in Grožnjan organisiert wird, findet in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Kroatien und zum Themenschwerpunkt „New Stages Southeast“ statt. In Grožnjan werden vom 3. bis 10. Juli zwei ausländische Autor*innen einen Residenzaufenthalt genießen: Das kroatische Zentrum des ITI hat im Rahmen eines Wettbewerbs dafür Ionut Sociu aus Rumänien und Irena Parezanović ausgewählt. Ionut wird mit dem erfahrenen Dramaturgen Ivor Martinić (Zagreb/Barcelona) seinen Text weiterentwickeln und für Irenas Text wird eine Leseinszenierung vorbereitet, die im September auch in Zagreb vorgestellt werden wird.
Die Internationale Drama-Kolonie „Od teksta do predstave“ (Vom Text zur Vorführung) wird seit 1999 ohne Unterbrechung jedes Jahr veranstaltet. Die Präsidentin des kroatischen Zentrums des ITI Željka Turčinović betont, dass das Programm gestartet wurde, um ausländische und einheimische Texte in Form von Leseinszenierungen zu erproben und promovieren, die wegen der malerischen Umgebung in der sie aufgeführt werden, einen ambientalen Charakter haben.

Leseinszenierungen im Kunstteatar, Zagreb, 1.-3. September 2022

Anfang September werden im Kunstteatar in Zagreb in Zusammenarbeit mit dem kroatischen Verband der Drehbuch- und Bühnenautor*innen (SPID) Leseinszenierungen der neuen Texte von Anita Čeko, Filip Jurjević, Lucija Klarić, Ana Perčinlić i und Ivana Vuković veranstaltet.
Anita Čeko schrieb den Bühnentext „Daleko je Kandahar“ (Weit ist Kandahar). Die Autorin beschreibt ihn folgendermaßen: Es handelt sich um einen Text, mit dem ich mich auf einige mir wichtige Themen eingelassen habe, die ich schon lange hinter mir hergezogen hatte, und die im Kreise einer Familie umherwirbeln. Die Dinge, die sich mir öffneten, ergründe ich auch weiterhin im Rahmen anderer Formen und neuer Texte. Der Text mit dem Titel “duća” (das haus) von Filip Jurjević befasst sich mit vererbten Traumata und der Suche nach Antworten auf folgende Fragen: Wie verarbeitet man ein Trauma? Wie vermeidet man, ein weiteres Glied in einer Kette zu werden? Der Bühnentext „35 kvadrata ili Nigdjezemska“ (35 Quadratmeter oder Nirgendwoland) von Lucija Klarić erzählt von der Generation der Jahrtausendwende, von denen, die irgendwo in der Mitte stecken geblieben sind. Sie sind nie Kinder gewesen, aber auch nicht erwachsen geworden. Es sind verlorene Mädchen und Jungen, in deren Nirgendwoland die inneren Uhren stehen geblieben sind, und die äußeren ticken. Ana Perčinlić hat den Text „Opsada kule od bjelokosti“ (Belagerung des Elfenbeinturms) geschrieben, der von drei Frauen erzählt, Krankenschwestern, die auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch nach Irland ihr Leben und die Gründe für ihre Emigration erwägen. Dabei untersuchen sie gleichzeitig die unerbittliche Verbindung zwischen gesellschaftlichem Konflikt und persönlicher Befreiung. Der Bühnentext „Možeš biti sve što želiš“ (Du kannst alles sein, was du willst) von Ivana Vuković beschreibt auf den ersten Blick willkürliche Erfahrungen von Frauen, wobei sich die Frage stellt, ob eine weibliche Stimme eine Geschichte über Frauen erzählen kann, ohne dass diese, gerade weil sie „weiblich“ ist, links liegen gelassen wird.
Auf die Leseinszenierungen folgen moderierte Gespräche, in denen die Autor*innen in direkten Kontakt zum Publikum treten und das Publikum die Gelegenheit bekommt, jede/n einzelne/n der Autor*innen kennenzulernen und einen Einblick in deren Schreibprozess zu bekommen. Die Leseinszenierungen werden in Zusammenarbeit mit jungen Regisseur*innen und Schauspieler*innen veranstaltet und die Autor*innen werden einander gegenseitig als Dramaturg*innen dienen.

Die Publikation „Croatian Theatre“, Zagreb, September, 2022
Im September erscheint die vom kroatischen Zentrum des ITI und dem Goethe-Institut herausgegebene Zeitschrift „Croatian Theatre“, in der die englischen Übersetzungen aller Texte der kroatischen Dramatiker*innen veröffentlicht werden:
Anita Čeko „Daleko je Kandahar“ (Weit ist Kandahar), Filip Jurjević „kuća“ (Das Haus), Lucija Klarić „35 kvadrata ili Nigdjezemska” (35 Quadratmeter oder Nirgendwoland), Ana Perčinlić  „Opsada kule od bjelokosti“ (Belagerung des Elfenbeinturms) und Ivana Vuković „Možeš biti sve što želiš” (Du kannst alles sein, was du willst).
Das kroatische Zentrum des ITI gibt das „Croatian Theatre“ schon seit vielen Jahren heraus. Grundlegende Absicht der Publikation ist die Präsentation aktueller Veranstaltungen und Trends des kroatischen Theaters mit einem Schwerpunkt auf Themen, die auch für das ausländische Publikum interessant sein könnten.

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