Vortragsreihe demokratie. labor. europa.

Laboratorij demokracije ©FES

Mi, 04.11.2020

18:00 Uhr

Online

Herausforderungen und Perspektiven für europäische Werte

Lange Zeit galten die wichtigsten europäischen Werte wie Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit als universell gültige Zielpunkte einer humanistischen und fortschrittlichen Menschheitsentwicklung, diese sind in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten. Müssen wir uns angesichts polarisierender weltpolitischer Veränderungen und einer demografischen Entwicklung, in deren Folge Europa in 2050 nur noch sechs Prozent der Weltbevölkerung ausmachen wird, auf eine grundsätzliche Infragestellung unserer zentralen europäischen Werte einstellen? Können wir diese für Europa erhalten oder müssen wir sie neu denken?
Die Veranstaltungsreihe der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Goethe-Instituts Kroatien bringt herausragende Denkerinnen und Denker nach Zagreb, um die Zukunft Europas zu den wichtigsten Debatten und zentralen Herausforderungen zu behandeln.
 

Zweite Veranstaltung im November:

Peter Wagner:
Fortschritt, Demokratie, Nachhaltigkeit: KÖNNEN WIR DIESE europäischeN Werte MITEINANDER VEREINBAREN?

Durch die europäische Geschichte ziehen sich Wertorientierungen, die einerseits recht beharrlich gehalten werden, andererseits aber auch Wandlungen und Akzentverschiebungen unterworfen sind. Während die Hoffnung auf Fortschritt schon im achtzehnten Jahrhundert aufkam und das neunzehnte Jahrhundert bestimmte, sah erst das zwanzigste Jahrhundert langsam zunehmend Demokratie als Kernbestandteil gesellschaftlichen Zusammenlebens. Zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts rückt die Verpflichtung auf Nachhaltigkeit in den Vordergrund. Es wird aber manchmal angenommen, dass die Notwendigkeit von Nachhaltigkeit das Ende der klassischen Fortschrittshoffnungen bedeutet, und auch bezweifelt, ob das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen mit demokratischen Mitteln möglich ist. Der Vortrag versucht zu zeigen, unter welchen Bedingungen Fortschritt, Demokratie und Nachhaltigkeit miteinander vereinbare europäische Werte sein können.

Peter Wagner ist Forschungsprofessor für Sozialwissenschaften am Katalanischen Institut für Forschung und höhere Studien (ICREA) und an der Universität Barcelona sowie aktuell Projektleiter an der Ural Federal University in Jekaterinburg. Seine zentralen Forschungsgebiete sind die historisch-vergleichende Soziologie und die Sozial- und Politikphilosophie. Zu seinen neueren Veröffentlichungen zählen neben dem Buch Fortschritt. Zur Erneuerung einer Idee, das dem Vortrag teilweise zugrunde liegt, die Bände Collective action and political transformations: the entangled experiences of Brazil, South Africa, and Europe (mit Aurea Mota, 2019) und European modernity: a global approach (mit Bo Stråth, 2017).

 

Wir bitten um eine Anmeldung unter ijp@fes.hr oder kultur-zagreb@goethe.de.

Nach der Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigung per Mail und den Link zu unserem Zoom-Raum.
 
Den Vortag können Sie auch auf den Facebookseiten der Friedrich-Ebert-Stiftung Zagreb und des Goethe-Instituts Kroatien live verfolgen.

 
 

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