Nadin Reschke
bangaloREsidentin@1 Shanthi Road

Nadin Reschke © Victoria Tomaschko Nadin Reschke (*1975 in Bernburg an der Saale) studierte Freie Kunst an der Universität Wales und an der HfBK Dresden und war dort Meisterschülerin bei Ulrike Grossarth. 2008 hat sie das Goldrausch Postgraduiertenprogramm absolviert und erhielt 2009 ein Arbeitsstipendium, 2013 ein Projektstipendium der Senatsverwaltung Berlin und 2018 ein Reisestipendium des ifa/Institut für Auslandskontakte. 

Sie arbeitet als Künstlerin in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Kontexten. Im Zentrum ihrer Arbeit steht das Gestalten von Prozessen und Situationen der Kommunikation. Es entsteht eine Arbeitsweise, die auf direktem Austausch basiert und oft in multipler Autorschaft mündet. Sie lebt und arbeitet in Berlin, viele ihrer Arbeiten entstehen jedoch in transkulturellen Zusammenhängen. Die Themen, die sie in diesen oft längerfristigen Projekten beschäftigen sind Inklusion/ Exklusion, identitäre Zuschreibungen, Migration und Mobilität.

Stoffe als vielfältiges und wandelbares bildhauerisches Material finden häufig Verwendung in der künstlerischen Praxis Nadin Reschkes. Sie setzt diese für die Sichtbarmachung von Identitäten, von kollektiver Geschichte und individuellen Erfahrungen ein. Dabei dienen die Gewebe sowohl als Bildträger als auch als künstlerisches Ausdrucksmittel. So auch schon in ihrem Projekt so far so good (2004/05): Mit einem selbst entworfenen Zelt aus weißer, fast transparenter Fallschirmseide– das sie entsprechend ihren individuellen Maßen gefertigt hatte – reiste die Künstlerin zwei Jahre entlang der Seidenstraße in vierzehn Länder, darunter in den Iran, nach Pakistan und Indien. Bewohner*innen der jeweiligen Orte bot sie an, das Zelt temporär für gemeinsame Aktionen zu nutzen sowie auf die Zeltwände Bilder und Texte zu sticken. Diese konnten als künstlerische und persönliche Botschaften über Grenzen hinweg von anderen gelesen werden und mit neuen Aufzeichnungen in Dialog treten.
 
Während der bangaloREsidency plant Nadin Reschke lokale Künstlerkolleg*innen und Bangaloreaner mit unterschiedlichsten Hintergründen einzuladen, eine Reihe von ortsbezogenen Interventionen im urbanen Alltag zu entwickeln. Sie wird Bangalore durch ihre Textilien kennenlernen und mit verschiedenen textilen Kartierungen und Mappings ein temporäres, textiles Stadtarchiv in 1 Shanthi Road entstehen lassen.

 

Abschlussbericht