Europa

Interview mit Verena Kons Cuozzo, die seit 1991 in Italien lebt. Heute ist sie Unternehmerin in der internationalen Speditionslogistik.

Im Auftrag der Europarlamentarierin Alexandra Geese analysierten die Wirtschaftswissenschaftlerinnen Azzurra Rinaldi und Elisabeth Klatzer die Pläne der Europäischen Kommission für den Einsatz der Mittel des Wiederaufbauprogramms „Next Generation EU“ in Hinblick auf Gleichstellungsmaßnahmen. Die Resultate sind ernüchternd.

Interview mit dem deutschen Journalisten Karl Hoffmann, ARD-Korrespondent in Italien. Er ist seit 1988 im Land und lebt in Sizilien und den Marken.

Der Maler und Bildhauer Max Renkel wurde 1966 in München geboren, lebt und arbeitet aber seit Jahren in Italien. Er ist auch Kunsthandwerker, das Material für seine Skulpturen hat er selbst erfunden. Ein Vollblutkünstler, wie man zu sagen pflegt.

Welches Bild von Europa haben die Italiener*innen, im Kopf und im Herzen? Ist es eine Vorstellung, die sich mit der Zeit gewandelt hat und möglicherweise weiter wandelt? Wie sehr hat sie sich beispielsweise in diesem schwierigen Jahr verändert? 

​Interview mit Hannah Teichmann, Forscherin, Unternehmerin und Gründerin von MMI (Medical Micro Instrument), einer toskanischen Firma, die Robotik für die Mikrochirurgie entwickelt.

Über den Fall des Eisernen Vorhangs sagt der slowakische Philosoph Egon Gál: „Wir dachten, wir wären endlich Teil des Westens geworden.“ Warum die Realität dann aber ganz anders aussah und wieso er die 1960er-Jahre als Jahrzehnt des Nachdenkens wahrnahm, erzählt er der Autorin Tereza Reichelova, die in Prag Philosophie und Politologie studiert hat.

Während Karin Krogs Kindheit marschierte Deutschland in ihre Heimat Norwegen ein. „Als in der Nähe eine Bombe einschlug, habe ich das schlicht verschlafen.“ Später nahm die Sängerin ein Album in Berlin auf. Über ihre Liebe zum Jazz und zu Europa spricht sie mit der norwegischen Journalistin und Literaturkritikerin Erle Marie Sørheim.

Oleh Pantschuk kam 1932 in Czernowitz zur Welt, als Enkel der ukrainischen Schrifstellerin Olha Kobyljanska. Im Interview erzählt er, warum die Sowjetregierung seine Großmutter so verehrte, wie er dazu kam, Chemie zu studieren – und von den Protesten auf dem Maiden, die in seinen Augen auch ganz anders hätten enden können.

Die Isländerin Vigdís Finnbogadóttir ist die erste Frau weltweit, die zum Staatsoberhaupt gewählt wurde. Sie wuchs in einem kosmopolitischen Umfeld auf, studierte in Frankreich, sagt aber über ihre Heimat: „Wir befinden uns auf einer Insel, unsere Grenzen sind das Meer.“ Im Gespräch mit dem Schriftsteller Kristof Magnusson blickt sie zurück auf ihr Leben in Europa.

Irena Vrkljan wurde 1930 in Belgrad geboren, ihre Mutter stammte aus Wien, ihr Vater las ihr Gedichte von Morgenstern vor. „Ich lebte tatsächlich in einer europäischen Welt“, so die Schriftstellerin. 1941 floh ihre Familie nach Zagreb. Mehr über den Krieg erfuhr sie erst Jahre später.

In den 1980er-Jahren engagierte sich der italienische Jesuit Bartolomeo Sorge in Palermo: „Wir wollten die Welt verändern und begannen bei den Menschen in den Straßen.“ Nicht nur damals, sondern auch in der heutigen Krise Europas lautet seine Lösung: Bildung. Warum das so ist, erzählt er dem Philosophen und Theologen Jörg Nies.    

Es habe für ihn Frankreich, aber kein Europa gegeben, erzählt der französische Drehbuchautor Jean-Claude Carrière über seine Kindheit. Warum die Einigkeit Europas bei ihm auch heute noch ambivalente Gefühle auslöst und wie er die Arbeit in Deutschland kurz nach dem Kriegsende wahrnahm, verrät er im Gespräch mit der Opernregisseurin Jeanne Pansard-Besson.

Ob im In- oder Ausland: Seit 2017 bezahlt man in der EU für Telefonate und mobile Daten den gleichen Tarif. Was wäre, wenn  es in Ländern wie Italien weiterhin hohe Roaminggebühren gäbe?

In den Debatten rund um die Eurokrise sahen manche die Geburtsstunde einer europäischen Öffentlichkeit. Mit den Europawahlen 2014 folgte die Ernüchterung. Was wäre, wenn es die EU nicht gäbe – würden wir eher gemeinsam debattieren?

Das EU-Programm Erasmus erleichtert es Studierenden, ein Semester im Ausland zu verbringen. Davon profitieren auch viele Städte. Was wäre, wenn das Erasmus-Programm gekürzt oder gar ganz eingestellt würde?
 

Lettland hat wie kein anderes EU-Mitglied von der wirtschaftlichen Unterstützung profitiert. Was wäre, wenn das baltische Land diese nie erhalten hätte?
 

Wer innerhalb der EU Ländergrenzen überquert, dem begegnen keine Schlagbäume mehr. Seit 1995 sichert das Schengener Abkommen die Reisefreiheit. Was wäre, wenn Grenzkontrollen wieder überall eingeführt würden?
 

Für Brüssel bedeutet die EU vor allem eines: reichlich Arbeitsplätze. Was wäre, wenn „die Hauptstadt Europas“ – und mit ihr Städte wie Luxemburg oder Straßburg – auf einmal ohne die EU-Institutionen dastünden?

Frankreich hat die PAC, also die gemeinsame Agrarpolitik der EU, initiiert. Heute sichert sie in vielen Ländern die Vielfalt an Lebensmitteln. Was wäre, wenn die EU die Landwirtschaft nicht mehr stützen würde?

Viele ältere Briten haben sich in Spanien niedergelassen, um die Sonne zu genießen: Die EU stellt sicher, dass man seine Rente auch im Ausland beziehen kann. Was wäre, wenn die Briten nicht mehr Teil der EU sind?

Schon Stephen Hawking wusste: Mit dem Brexit geht es auch den britischen Forschern schlecht. Was wäre, wenn sie in Zukunft auf EU-Gelder verzichten müssten?