Schnelleinstieg:

Direkt zum Inhalt springen (Alt 1) Direkt zur Hauptnavigation springen (Alt 2)

Oma Trude
Grünes Glück vom Wegesrand – oder aus dem Garten

Grünes Glück vom Wegesrand – oder aus dem Garten
Grünes Glück vom Wegesrand – oder aus dem Garten | © Illustration (Detail): Celine Buldun

Kräuter, ob wild oder von der Fensterbank, haben Potenzial! Oma Trude präsentiert einige Lieblingspflanzen, auf die sie schwört. Unkraut? Gibt’s nicht!

Von Oma Trude

Ihr Lieben,
 
meine liebste Jahreszeit, der Sommer ist nun offiziell da – allerdings hat der bisher viel Regen statt Sonnenschein gebracht. Aber wenigstens mein Garten, die Blumen, Sträucher, Bäume und natürlich auch die Kräuter freuen sich über das viele Nass von oben. Und genau darüber will ich mich heute mit Euch unterhalten: über Küchenkräuter und Wildkräuter. Dabei geht es mir weniger um ihren Geschmack in unseren Kochtöpfen, sondern vielmehr um ihre unglaublichen Heilfähigkeiten.
 
Für Küchenkräuter braucht Ihr nicht unbedingt einen Garten, viele fühlen sich auch auf Eurer Fensterbank wohl – am besten ohne Heizkörper darunter und schön sonnig nach Westen oder Süden ausgerichtet. Besonders geeignet sind Basilikum, Dill, Kresse, Oregano, Petersilie, Pfefferminze, Schnittlauch und Thymian.

Kraut vertreibt Krankheit

Thymian zählt zu meinen Lieblingskräutern, ich könnte ewig daran schnuppern, so gut riecht er! Die Pflanze ist ein Tausendsassa, nämlich Gewürz und Heilpflanze zugleich. Das Gewächs mit den hübschen Blüten ist antibiotisch und entzündungshemmend – und hilft vor allem bei Problemen mit den Atemwegen.
 
Für einen Tee übergieße ich einen Teelöffel Thymiankraut mit einem Viertelliter kochendem Wasser und lasse das Ganze fünf Minuten ziehen. Mit Honig gesüßt ein Genuss vom Feinsten! Aber Achtung: Informiert Euch bei allen Kräuter immer zuerst über mögliche Nebenwirkungen, bevor Ihr sie nutzt!

Auf zu den wilden Kräutern

Neben den bekannten Küchenkräutern, die man etwa im Supermarkt verpackt als „Kräuter der Provence“ mit Rosmarin, Oregano, Thymian, Lorbeerblatt, Basilikum und Bohnenkraut kaufen kann, finde ich aber vor allem Wildkräuter interessant. Die wachsen, wie der Name schon andeutet, in der freien Natur, und sie haben oft mehr Nährstoffe, Vitamine und Mineralien zu bieten als so manches Gemüse. Wenn Ihr Euch unsicher seid und nicht so richtig traut, die gefundenen Kräuter zu verarbeiten, habe ich hier einen guten Tipp: In ganz Deutschland werden Wildkräuterwanderungen angeboten, von Scharbeutz bis ins Allgäu. Ich bin im Internet sogar auf eine Suchmaschine gestoßen, mit deren Hilfe man herausfinden kann, welche Wildkräuterwanderungen in der eigenen Umgebung stattfinden.
 
Kräuter und Heilpflanzen haben so unglaublich viel Potenzial, dass ich mich immer richtig gerne mit ihnen beschäftige. Da lasse ich schon mal mein Sudoku-Heft links liegen und lese stundenlang über Brennnessel, Gänseblümchen, Löwenzahn, Vogelmiere oder Giersch. Schon im Mittelalter baute man in den Klostergärten Heilkräuter an, Apotheken hatten Apothekergärten und verkaufen bis heute eine Vielzahl an Teemischungen, auf die wir manchmal alternativ zu Medikamenten zurückgreifen können – bei einer lästigen Erkältung zum Beispiel.

Gegen Mückenstiche

Aber nicht nur innerlich sind Kräuter gut für uns. Meinen Urenkelchen Ava und David habe ich letzten Sommer beispielsweise immer zerriebene Gänseblümchen auf ihre Mückenstiche gegeben. Der Saft von Blüte, Stiel und Blättern eignet sich hervorragend gegen die Schwellungen und – noch wichtiger für kleine Kinder – gegen den Juckreiz. Und wenn ich zu viele gepflückt habe, kommen sie einfach noch oben auf den Salat, das sieht richtig hübsch aus und schmeckt. Gänseblümchen findet man ja wirklich überall, ansonsten kann man auch Basilikumblätter gegen die Mückenstiche nehmen.

Meine Königin der Heilpflanzen

Zum guten Schluss möchte ich Euch noch die Brennnessel ans Herz legen. Ja, richtig gelesen, die ist nämlich viel besser als ihr Ruf als Unkraut. Diese Heilpflanze hat sogar einen Ehrenplatz in meinem Garten bekommen – auch wenn meine Freundin Inge immer meint, dass er dadurch ungepflegt aussieht. Papperlapapp, sage ich da nur! Wer so viel drauf hat wie die Brennnessel, darf bei mir auch zwischen bunten Blumen wachsen. Die Pflanze schenkt uns nicht nur viel Eisen, Kalium und Magnesium, sondern auch Vitamin A, C, E, K und B-Vitamine. Die Blätter sind vielseitig verwendbar, aber die getrockneten Samen aus dem Spätsommer sind wirklich der Hit – als Energie- und Eiweißquelle. Wenn Ihr Euch also im Winter öfter schlapp fühlt: Erntet bald Brennnesselsamen, am besten immer an geschützten Stellen weit weg von Straßen und Gassi-Wegen.
 
Auf einen blutreinigenden Tee aus Brennnesselspitzen mag ich schon gar nicht mehr verzichten. Einfach eine Handvoll Spitzen mit einem Liter kochendem Wasser überbrühen und eine Minute ziehen lassen. Für mich nicht nur ein Trank des Frühlings: Er entschlackt und regt meinen Stoffwechsel an.
 
Ich könnte Euch noch ausführlich von der Brennnessel als Dünger oder als Haarwuchsmittel berichten. Oder Euch empfehlen, diese Themen im Internet zu recherchieren und Euch für heute einfach einen schönen Tag wünschen.
 
Ihr Lieben, bleibt gesund und weiterhin munter!
Eure Trude

Top