Ausstellung Thomas Lange in Palermo

Thomas Lange in Palermo Grafik: Thomas Lange in Palermo

Freitag, 7. Juli bis Sonntag, 10. September 2017

Palermo | ZAC – Zisa Zona Arti Contemporanee

Ausstellungseröffnung: Freitag, 7. Juli, 19:00 Uhr

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 9:30 - 18:30 Uhr
 
Kuratoren: Davide Sarchioni und Lorenzo Calamia
 
"Palermo ist Deutschland seit jeher eng verbunden. Unseren Kulturen ist in all ihrer Verschiedenheit und geographischen Entfernung ein romantisches, expressionistisches Feuer gemein. Wir sind stolz darauf, Thomas Lange im ZAC zu präsentieren und freuen uns, dass wir mit der Ausstellung eines der wichtigsten deutschen Künstler seiner Generation erneut Gelegenheit haben, diese besondere Beziehung zu würdigen." Leoluca Orlando, Bürgermeister - Andrea Cusumano, Kulturreferent
 
Vom 7. Juli bis zum 10. September 2017 präsentiert das Kulturreferat der Stadt Palermo im ZAC - Zisa Zona Arti Contemporanee das Ausstellungsprojekt "Thomas Lange in Palermo" – eine Hommage an die Stadt, in der es gezeigt wird, und überdies die erste große Werkschau des deutschen Malers in Italien.

Thomas Lange (*Berlin, 1957) gehörte in den 1970er und 1980er Jahren zu den sogenannten Neuen Wilden der West-Berliner Undergroundszene. Diese junge Künstlergeneration hat ihn nachhaltig geprägt, auch wenn er bald einen eigenen, ganz persönlichen Entwicklungsweg verfolgte und viele verschiedene Ausdrucksweisen zur Entfaltung brachte. Im Mittelpunkt von Langes Schaffen steht eine experimentelle Malerei, die sich immer wieder neu intensiv mit der Bedeutung von Bildlichkeit und Malerei auseinandersetzt und über den künstlerischen Akt, die unaufhörliche, fiebrige Suche nach dem Gemälde, nachdenkt.
In komplexen Assoziationsräumen und malerischen Schichtungen verknüpft der Künstler Bilder aus seinem eigenen Leben, der Kunstgeschichte und dem aktuellen Zeitgeschehen. So entstehen weiträumige, mit der individuellen und der kollektiven Erinnerung verbundene Vorstellungswelten zwischen Abstraktion und Figuration, die von der vergehenden Zeit und der fortwährenden Konfrontation mit dem "Gestern-Heute-Morgen" durchdrungen sind.

Mit einer Auswahl von 70 großformatigen Gemälden aus den verschiedenen Werkperioden (Streifenbilder, Höhlenmenschen, Erinnerung und Fiktion, Der Heilige Moment, Nach Caravaggio, Melodia Apocalittica, Golgotha, Wahre Ikone) ruft die Ausstellung in chronologischer Reihenfolge die wichtigsten Stationen der vielfältigen schöpferischen Tätigkeit Langes in Erinnerung, die vor allem in Deutschland, Belgien und Italien stattfand und sich von ihren Anfängen in den späten 1970er Jahren bis zu den jüngsten Arbeiten fortwährend radikalisierte.
 
Thomas Lange: Mutsuo, 2015-16, olio e smalto su cotone, 300 x 400 cm, Courtesy: Atelier Thomas Lange Thomas Lange: Mutsuo, 2015-16, olio e smalto su cotone, 300 x 400 cm, Courtesy: Atelier Thomas Lange
Foto: Dimitri Angelini
Viele der gezeigten Werke stammen aus Langes Atelier und sind deswegen bisher kaum bekannt. Darunter befindet sich auch eine bis jetzt noch nie gezeigte Werkreihe aus den Jahren 2015 und 2016 mit großformatigen Porträts seiner Familie (die Mutter, der Vater, der Bruder, die Schwester, sein Lebensgefährte Mutsuo und ein Selbstbildnis).

Die Gemälde werden in der Ausstellung von Installationen, Skulpturen und farbprächtigen Keramikobjekten umgeben, wodurch eine äußerst dynamische und schillernde Szenerie entsteht. Mit seiner Arbeit Vuoto hingegen entwickelte Lange selbst anlässlich der Ausstellung Passages, die das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Saint-Étienne Métropole 2015 der Fondazione VOLUME! in Rom widmete, eine auf den dreidimensionalen Raum übergreifende malerische Aktion.

Mit diesem Ausstellungsprojekt möchte Lange einen Dialog zwischen der "mystischen Sinnlichkeit", der leidenschaftlichen Tiefe seiner Malerei und dem soziokulturellen Gefüge der Stadt aufnehmen und eine poetische Verbindung herstellen, die an die alte Beziehung zwischen Palermo und Deutschland anknüpft.
Unter den speziell für diese Ausstellung geschaffenen Werken befindet sich auch ein großes Porträt Friedrichs II. (400 x 400 cm), über das Lange sein eigenes Bildnis gesetzt hat. So wird eine emblematische Überlagerung von Geschichte und Gegenwart erwirkt, die das Verhältnis der beiden Räume versinnbildlicht.

Anlässlich der Ausstellung erscheint im Verlag Gli Ori die von Davide Sarchioni herausgegebene Monographie Thomas Lange in einer zweisprachigen Ausgabe (Italienisch-Deutsch). Sie enthält Texte von Lorenzo Calamia (Ko-Kurator der Ausstellung), Enrico Crispolti (Kritiker und Kunsthistoriker), Markus Lehrmann (Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf), Jürgen Lenssen (Direktor Museum am Dom, Würzburg), Enrico Mascelloni (Kritiker und Kunsthistoriker), Davide Sarchioni (Ko-Kurator der Ausstellung), Christoph Tannert (Direktor Künstlerhaus Bethanien, Berlin), Marco Tonelli (Kritiker und Kunsthistoriker) sowie einen Dialog zwischen Thomas Lange und Francesco Nucci (Präsident der Fondazione VOLUME!, Rom).

Die Ausstellung wird vom Kulturreferat der Stadt Palermo gefördert und findet unter der Schirmherrschaft des Honorarkonsuls der Bundesrepublik Deutschland in Palermo und des Goethe-Instituts Palermo sowie in Zusammenarbeit mit der Fondazione VOLUME! Rom, der Galerie Poll Berlin und MLZ Art Dep Triest statt.

Organisation
Associazione CASA FORNOVECCHINO

Mit Unterstützung von
Schlien & Friends Berlin
Terrecotte OLIMPIA, Acquapendente VT
Tipografia Ceccarelli, Acquapendente VT
Banca di Credito Cooperativo G. Toniolo di San Cataldo
und
Sammlung J. Geissler, Karlstadt
Sammlung Sander, Berlin
Sammlung Luke, Berlin
Sammlung Freise, Berlin
Sammlung Scheuerer, Regensburg
 
Technische Sponsoren
Mandrarossa - Cantine Settesoli
Rosso di Mazara
Edilizia Piva - Siniat
Cusimano Prestianni Claudio
 
 

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