Konferenz Ger ⸫ mania. Begegnung mit Vettor Pisani

Vettor Pisani - Pasto Sacro 1987, lackierter Aluminiumguss, Gips, Pigment und Kunststoff, cm 15 x 50 Ø, Basis aus lackiertem Holz: cm 120 x 40 x 40 Foto (Detail): © Attilio Maranzano

Mittwoch 16. Juni 2021, 18:30 Uhr

Rom, Auditorium des Goethe-Instituts

Vettor Pisani - Pasto Sacro 1987, lackierter Aluminiumguss, Gips, Pigment und Kunststoff, cm 15 x 50 Ø, Basis aus lackiertem Holz: cm 120 x 40 x 40

Die Veranstaltung ist ausgebucht. Es sind keine Plätze mehr vorhanden.

Ger ⸫ mania, so nannte Vettor Pisani Deutschland, ein Wortspiel, das für sein künstlerisches Schaffen typisch ist. Nicht umsonst stellte Deutschland neben Italien für ihn eine Art zweite Heimat dar, wo er sich akzeptiert und – zumindest teilweise – verstanden fühlte. Und eben dieses Wortpaar (Italien-Deutschland) lieferte die Inspiration zu der vom Goethe-Institut Rom und der Vereinigung Zerynthia organisierten und von Valentino Catricalà kuratierten Veranstaltung.

Der Untertitel Begegnung mit Vettor Pisani – und nicht etwa zu oder zu Ehren von Pisani – wurde nicht nur deshalb gewählt, weil im Rahmen der Veranstaltung Zeitzeugen zu Wort kommen werden, denen das Glück zuteilwurde, den Künstler persönlich kennengelernt, ihn unterstützt, mit ihm zusammengearbeitet und häufig auch diskutiert zu haben, sondern auch, weil die Debatte von Dokumentationsmaterial eingerahmt sein wird, sowie von einer Geräuschkulisse, die den Raum erfüllt und den Eindruck der Präsenz Pisanis evoziert, nahezu so, als weilte der Künstler in diesem Moment unter uns.

Die Idee zu diesem Projekt entstand aus dem Wunsch heraus, die Aktualität eines Künstlers hervorzuheben, der heute nicht nur als „stilistischer Pionier“, sondern geradezu als „sozialer Trendsetter“ verstanden werden kann: Wer Pisani kennt und unseren derzeitigen Lebenskontext betrachtet, wird sich – heute mehr denn je – dem immensen Potential seiner Kunst gewahr werden.

Auch das Format der Veranstaltung trägt diesem Konzept Rechnung: Es handelt sich weder um einen Talk, noch um eine Konferenz oder ein Seminar, sondern vielmehr um eine Plauderei ganz im Stile Pisanis. Zu diesem Anlass wurde denn auch das herrliche Auditorium des Goethe-Instituts in Rom seiner ursprünglichen Funktion als Hörsaal (mit frontal ausgerichteten Sitzreihen) enthoben und in einen vitalen, dynamischen Raum umgewandelt: Die Gäste nehmen in kreisförmiger Anordnung in der Nähe des Publikums Platz, welches aufgefordert ist, selbst Beiträge zu liefern; unmittelbar daneben, im KunstRaum (dem Foyer) kann man anhand von Dokumentationen sowie Bildern, Videos und Klangkulissen seiner Performances die Kenntnis des Werkes Pisanis vertiefen.

Das Event endet keineswegs mit der Veranstaltung: Auch im Anschluss werden in den Social Media „kleine Häppchen”, wenige Sekunden dauernde Videos, zu sehen sein – Gedanken zu Pisani, ein Archiv nicht der Erinnerung an den Künstler, sondern seiner Präsenz.
 

Vettor Pisani

Architekt, Bildhauer, Maler und Bühnenautor.
Sohn eines Marineoffiziers, der aus einer venezianischen Familie stammt, die sich seit vielen Jahren auf Ischia niedergelassen hat, sowie einer Striptease-Tänzerin. Er wird auf einer der unzähligen Reisen, die die Mutter unternimmt, um dem Vater von Hafen zu Hafen zu folgen, 1935 in Bari geboren.
Da seine Erziehung der Familie des Vaters anvertraut wird, lebt er bis 1945 auf Ischia. Er zieht nach Neapel, wo er die Jesuitenschule besucht und anschließend das Architekturstudium aufnimmt. Mit neunzehn Jahren verlässt er die Familie endgültig, um einem Meister R.C. als Schüler zu folgen.
Nach langjährigem Studium in absoluter Stille, stellt er 1970 erstmals in Rom aus und gewinnt den italienischen Nationalpreis der Kunstkrtitik. In Rom hat er ein Theater und eine Kunstschule R.C. gegründet.

(Quelle: Katalog Vettor Pisani. R.C. Theatrum, Tetro di artisti e animali, Museum Folkwang Essen, für die Ausstellung die vom 21. Mai bis zum 4. Juli 1982 stattgefunden hat)


In Zusammenarbeit mit

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