Kabarett Grotesk! Lachen macht frei

Poster Grotesk Foto (Detail): © Bruno Maccallini

Donnerstag 27. Januar 2022, 20 Uhr

Rom, Auditorium des Goethe-Instituts

Tag der Erinnerung an die Shoah

Theatertexte frei nach den großen Autoren der Weimarer Zeit
Entnommen aus dem Buch Lachen macht frei von Antonella Ottai

Originalmusik von Max Hansen, Friedrich Holländer, Jacob Jacobs, Hermann Leopoldi, Paul Lincke, Martin Roman, Kurt Weill und Pino Cangialosi, live gespielt vom Kabarett Ensemble

Theaterregie / Hauptdarsteller: Bruno Maccallini
Berlin, Ende der 1920er Jahre: die Metropole der Zukunft! Aus den Bildern, die von seiner berstenden Vitalität erzählen, gleitet wie von Zauberhand eine Figur auf die Bühne: Grotesk!

Grotesk, ist eine Stimmung, ein Ton, eine Figur und viele Szenen, die im Berlin der Weimarer Republik spielen; ein respektloser und bissiger Conférencier, ein unwiderstehlicher Provokateur, ein Ausbund an Lachen, Spott und satirischem Hohn. Seine Figur gibt dem bissigen Humor Gestalt, der dazu beigetragen hat, das Berliner Kabarett zu einem Ort der Freiheit und der Gesellschaftskritik zu machen. Er ist ein Künstler, ein bisschen ein Zauberer, ein bisschen ein Taschenspieler, oder vielleicht ist er doch nur eine Rolle in diesem Stück. Ein Trickser, ein Schelm, der Geschichten von den Autoren der Weimarer Zeit erzählt: Er attackiert das Publikum mit den radikalen Anfechtungen von Walther Mehring, er verunsichert es mit den Paradoxien des großen Kurt Tucholsky, er schmeichelt ihm zu den Klängen von Kurt Weill und Friedrich Holländer. Grotesk lebt in der Dichte der historischen Bilder, die ihm die Bühne bietet; seine Erzählungen und sein Spiel überwältigt.

Als eine für alle Stimmungen empfängliche Maske lebt Grotesk die rauschenden Jahre, in denen die Kabarettszene in Berlin das Gesicht eines demokratischen, radikalen und antimilitaristischen Deutschlands zeigt. Vom stürmischen Beginn bis zur endgültigen Katastrophe, während der Traum von einer Zukunft in den Albtraum des Nationalsozialismus abgleitet. Das wird den respektlosen Klang seines Lachens nicht auslöschen können, aber es wird seine Möglichkeiten aufzutreten drastisch einschränken. Nach und nach schlüpft er in die Rolle eines Komikers, eines Conférencier, eines Gedankenlesers, der mit Musik und urkomischen Texten jongliert. Er hört nicht auf, den gesunden Menschenverstand zu attackieren und dessen Leere anzuprangern, die sich dahinter verbirgt.

Grotesk will Beispiel eines „Schlachtfeldes“ sein - wie Holländer es sich erträumte - „auf dem man nur mit den sauberen Waffen der richtigen Worte und der Musik die Waffen des Stahls vernichten kann“.
 

Zurück