Gespräch In der Falle? Deutschland und die Zukunft Europas

Biennale Democrazia Foto: Courtesy Biennale Democrazia

Fr, 31.03.2017

18:00 Uhr

Turin, Cavallerizza Reale (Aula magna)

Claus Offe und Gian Enrico Rusconi im Dialog

Wie kann die Krise überwunden werden, die die Europäische Union fest im Griff hält? Einige mögliche Lösungswege sind bekannt: die Vergemeinschaftung der Schulden, die Einführung eines europäischen Sozialsystems oder ein Impuls für die Wettbewerbsfähigkeit der schwächeren Staaten. Der Widerstand gegen diese Politik ist jedoch groß. Deutschland wurde oft als Verfechter der europäischen Sparpolitik oder als „Hegemonialstaat wider Willen“ kritisiert. Wird die gegenseitige Unentbehrlichkeit zwischen Deutschland und Europa sich wenige Monate vor der Bundestagswahl in einen Neustart für das europäische Projekt verwandeln können?
Im Rahmen von Biennale Democrazia diskutieren über diese Fragen der Politologe Claus Offe und der Historiker und Deutschlandexperte Gian Enrico Rusconi. Das Gespräch wird moderiert von Tonia Mastrobuoni von La Repubblica.


Claus Offe, Politologe, zählt zu den renommiertesten Intellektuellen in Deutschland und hat an der Universitäten von Bielefeld, Bremen und Berlin sowie an der Hertie School of Governance gelehrt. Er war Gastprofessor in Stanford, Princeton, Harvard und Berkley. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen: Strukturprobleme des kapitalistischen Staates. Aufsätze zur politischen Soziologie (Suhrkamp 1973), Der Tunnel am Ende des Lichts. Erkundungen der politischen Transformation im Neuen Osten (Campus 1994) und Europa in der Falle (Suhrkamp 2016).

Gian Enrico Rusconi, Emeritus für Politikwissenschaft der Universität Turin, verfasst Leitartikel für La Stampa und ist ein großer Kenner der deutschen Geschichte und Gesellschaft sowie der historisch-politischen Probleme des zeitgenössischen Italien. Auf deutscher Übersetzung erschien: Deutschland-Italien, Italien-Deutschland. Geschichte einer schwierigen Beziehung von Bismarck bis zu Berlusconi (Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2006), Parallele Geschichte? Italien und Deutschland 1945-2000 (Duncker und Humblot Verlag, 2006) und Cavour und Bismarck (Oldenbourg Verlag, München 2013).

Tonia Mastrobuoni ist eine deutsch-italienische Journalistin. Sie schrieb für La stampa über internationale Wirtschaft und wechselte dann zu La Repubblica. Seit 2009 arbeitet sie für das Festival Economia im italienischen Trentino. Früher war Mastrobuoni für Il riformista sowie diverse Presseagenturen wie Reuters und TmNews sowie für den deutschen WDR tätig. Sie ist Autorin des Buches Gioventù sprecata. Perché in Italia non si riesce a diventare grandi [Vergeudete Jugend. Warum man in Italien nicht erwachsen werden kann] (Laterza 2010).

 

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