Internationale Tanz- und Theaterproduktion realisiert von Jugendlichen aus Marseille, Neapel und dem Ruhrgebiet
Cities on the Edge“ ist ein innovatives Kulturprojekt des Goethe-Instituts, finanziert durch Sondermittel des Vorstands („Kultur & Entwicklung“), zur Vernetzung von Protagonisten der Theater- und Tanzszene in Frankreich, Deutschland und Italien.
„Cities on the Edge“ gibt sozial benachteiligten Jugendlichen mit und ohne Migrationsgeschichte die Möglichkeit, erste Bühnenerfahrungen zu sammeln.
Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben die etwa dreißig jungen Projektteilnehmer an den drei Standorten Marseille, Neapel und Herne unter der Leitung professioneller Theatermacher, Choreographen und Musiker Tanz- oder Theaterperformances zum Thema Arbeit entwickelt.
Die so entstandene Bühnen-Trilogie feiert anlässlich des
Pottfiction-Sommercamps 2018 in Herne ihre internationale Premiere.
Teil 1: Marseille - Opus
Basierend auf der Breakdance-Technik des „Popping“, suchen die Tänzer nach Parallelen zwischen ihren Gesten und der in bestimmten Bereichen der Arbeitswelt existierenden Mechanisierung und Entfremdung von Arbeit (Pause, Wiederholung, Burnout, Isolation ...). Der Choreograph Ben Fury und seine Tänzer erkunden verschiedene Aspekte des Themas „Arbeit“. Im Laufe zahlreicher Workshops und Improvisationen wurden Themen herausgearbeitet, die anschließend in ihrer Bewegungsqualität transkribiert und in Form einer zwanzigminütigen Choreografie aufgeführt werden.
Musik spielt dabei eine wesentliche Rolle, da sich der Sounddesigner von elektronischer und industrieller Musik inspirieren ließ, die das Thema untermalt und die Tänzer unterstützt, mit der Präzision eines Chirurgen zu arbeiten. Dadurch stellt das Stück die Realität der Arbeitswelt und den Stellenwert von Arbeit in unserer Gesellschaft in Frage.
Künstlerische Leitung: Ben Fury
Mit Flo, Jeff, Jikay, Lilokey, Mzé Boogie, Tiga
Musik: Sébastien Bromberger, Laurent Cristofol
In Zusammenarbeit mit Ahmadou Diagne
Eine Produktion des Goethe-Instituts, in Zusammenarbeit mit
Festival de Marseille,
Friche la Belle de Mai und
ADDAP13.
Teil 2: Bochum/Herne: Früher war alles schlechter als heute... außer der Zukunft
Welchen Stellenwert hat der arbeitende Mensch in einer digitalisierten Gesellschaft? Wie geht der Staat, die Politik mit diesen Herausforderungen um?
Die Pottfiction Gruppe Bochum/Herne setzt sich in einer installativen Performance mit diesen Fragen auseinander. Sie fordert die Zuschauer*innen auf sich zu positionieren. Am Ende werden sie selbst zum Objekt - zum Sinnbild des digitalisierten Konsumenten, und es bleibt die Frage: War früher wirklich alles schlechter?
Leitung: Inga Sponheuer, Manuel Moser, Sandra Sanchez
Eine Produktion des
Schauspielhauses Bochum in Zusammenarbeit mit
Theaterkohlenpott und
Pottfiction
Teil 3: Neapel - Die Kiwi von Neapel
Das
Nuovo Teatro Sanità präsentiert das Stück
Die Kiwi von Neapel des Theaterautors Philipp Löhle (geb. 1978). 2017 führte Löhle im Rahmen seiner Residenz beim Nuovo Teatro Sanità Interviews mit den jungen Schauspielern. Das so entstandene Material war zugleich Anregung und Ausgangspunkt für die Entwicklung des Textes.
Die
Kiwi von Neapel erzählt von der süditalienischen Metropole und vor allem von den Ängsten junger Menschen. Die Ereignisse entwickeln sich in den Geschichten verschiedener junger Leute, die – auch wenn sie am Anfang unabhängig voneinander scheinen – einen gemeinsamen roten Faden haben.
Drei Geschichten, drei Notlagen, drei Dimensionen der Angst: Die Angst, keine Arbeit zu finden und sich nicht in der eigenen Stadt verwirklichen zu können; die Angst, die organisierte Kriminalität könne das eigene Leben kontrollieren und schließlich die Ur-Angst aller Menschen, in Neapel verkörpert durch den schlummernden Vesuv, der jeden Moment erwachen kann.
Künstlerische Leitung: Mario Gelardi
Regie: Carlo Geltrude
Mit Vincenzo Antonucci, Luigi Bignone, Anna De Stefano, Simone Fiorillo, Carlo Geltrude, Gaetano Migliaccio, Beatrice Vento, Federica Totaro
Eine Produktion des Goethe-Instituts in Zusammenarbeit mit
Nuovo Teatro Sanità
Eine Initiative des Goethe-Instituts, gefördert durch Sondermittel des Vorstands („Kultur&Entwicklung“) und Mittel des Deutsch-Französischen Jugendwerks
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