Die Schau der zeitgenössischen Theaterdramaturgie erreicht in diesem Jahr die 24. Ausgabe. Im Laufe der Jahre sind bereits an die 90 unveröffentlichte Texte aus 30 verschiedenen Ländern szenisch umgesetzt worden. Genua empfängt mit dieser Schau die interessantesten Stimmen der jungen, internationalen Dramaturgie, die von der Welt und der Menschheit mit ihren Krisen und Leidenschaften und dem Lauf der Geschichte erzählen.
Die deutsche Dramaturgie wird dieses Jahr durch das Stück
Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel von
Theresia Walser vertreten, das
vom 12. bis 22. Juni im Theater Piccola Corte zu sehen sein wird.
Uhrzeiten: Dienstag-Mittwoch-Freitag-Samstag 20.30 Uhr, Donnerstag 19.30 Uhr, Montag und Sonntag keine Aufführungen
Eintritt: Einzelticket 5 €, Abonnement 5 Aufführungen 15 €
Reservierung: +39 010 5342400, vivaticket.it, happyticket.it
ICH BIN WIE IHR, ICH LIEBE ÄPFEL
von Theresia Walser
Regie Barbara Alesse
Übersetzung Clelia Notarbartolo
mit Ernesta Argira, Cristiano Dessì, Lisa Galantini, Irene Villa
Drei Frauen bereiten sich auf eine Pressekonferenz vor. Es handelt sich – zumindest möglicherweise - um Imelda Marcos, die Ehefrau des Präsidenten der Philippinen, um Margot Honecker, die dritte Gattin von Erich, dem Staatschef der DDR und Generalsekretär der SED und um Leila Ben Alì, die Frau des tunesischen Premierministers, der in Folge der Massenproteste der Jasmin-Revolution das Land verlassen musste. Drei First Ladies beziehungsweise drei Diktatorinnen, gewalttätig und ehrgeizig, Hüterinnen von Geheimnissen, gefangen im Teufelskreis der Geschichte und sprungbereit, jede Herausforderung anzunehmen, ohne Furcht vor der Metzelei.
Theresia Walser wurde 1967 als jüngste Tochter Martin Walsers in Friedrichshafen geboren. Sie besuchte von 1990 bis 1994 die Hochschule für Musik und Theater Bern, wo sie eine Schauspielausbildung absolvierte. Anschließend war sie zwei Jahre lang Ensemblemitglied am Jungen Theater Göttingen. 1998 wurde sie in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute zur besten Nachwuchsautorin gewählt, 1999 zur besten deutschsprachigen Autorin. Walser gehört zum Kreis der Autoren, die die deutsche Dramaturgie nachhaltig erneuert haben. Ihre Werke erhielten zahlreiche Auszeichnungen und wurden in viele Sprachen übersetzt. Theresia Walser ist Verfasserin von Theaterstücken, die als Gegenentwurf zum gängigen Bühnen-Realismus gedacht sind und deren ungewöhnliche, poetische Sprachkunst von der Kritik einhellig gelobt wird.
Das Programm der Reihe zeitgenössischer Theaterdramaturgie bietet mit weiteren vier Texten einen umfangreichen Blick auf die Welt: Bashir Lazhar (Kanada) von Evelyne de la Chenelière (29.5. – 8.6. Piccola Corte), Sommer im Dezember (Spanien) von Carolina África Martín Pajares (5. -15. 6. Sala Mercato), Rob (Griechenland) von Efthymis Filippou (19. -29.6. Sala Mercato) und The Confession (Syrien) von Wael Kadour (26.6. – 6.7. Piccola Corte).
Das vollständige Programm der Theaterreihe auf:
www.teatronazionalegenova.it
Im Zusammenhang mit der Schau findet am
5. Juni eine
Tagung statt:
“L’attore e il critico: una ricerca d’identità da Roberto De Monticelli ai giorni nostri”
Der Schauspieler und der Kritiker von De Monticelli bis heute
kuratiert von Andrea Porcheddu mit Beiträgen von Guido Davico Bonino, Masolino d’Amico, Guido De Monticelli, Marco Sciaccaluga, Giulio Baffi , Massimo Marino, Andrea Porcheddu, Roberta Ferraresi, Alessandro Toppi, Angelo Pastore
Palazzo Ducale, Sala del Minor Consiglio, 10–18.30 Ihr, freier Eintritt
Die Veranstaltungsreihe wurde von Angelo Pastore, Marco Sciaccaluga, Giorgio Gallione und Andrea Porcheddu koordiniert und organisiert.
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