Gebäude der National Archives
Deutsche Spuren in Washington

Das Gebäude der National Archives und der Records Administration von Norden (vom Navy Memorial), mit Blick auf den Ziergiebel von Adolph A. Weinman, 2000. Das Gebäude der National Archives und der Records Administration von Norden (vom Navy Memorial), mit Blick auf den Ziergiebel von Adolph A. Weinman, 2000.

Das Gebäude der National Archives and Records Administration von der Nordseite aus gesehen (Blick vom Navy Memorial), mit Sicht auf den Ziergiebel von Adolph A. Weinman. Der deutschstämmige Einwanderer und Künstler Weinman entwarf dieses Werk, das von der Edward Ardolino Company angefertigt wurde. Dieser Nordgiebel repräsentiert „Destiny“ (Schicksal) und wurde am 12. Januar 1936 enthüllt. 
Weinman ist vor allem bekannt für seine architektonischen Skulpturen und als Urheber der Dime und Half-Dollar-Münzen von 1916. Im Archives of American Art des Smithsonian Institution kann man Kopien seiner Unterlagen und Sketche besichtigen.

Die National Archives schreiben: "In Adolph Weinmans hochsymbolischem Ziergiebel für das National Archives Gebäude an der Seite Pennsylvania Avenue sitzt die zeusähnliche Figur „Destiny“ auf einem Thron und wird flankiert von zwei Figuren, welche die „Kunst des Krieges“ und die „Kunst des Friedens“ repräsentieren. Diese sind umringt von Figuren, welche die “Romantik der Geschichte” und das „Lied des Fortschritts“ darstellen. Weinmans Idee war, dass Fortschritt von dem Wissen aus der Vergangenheit bestimmt wird: Wissen, das von den Schätzen in den Archives gewonnen wird.“

Adolph Weinman (1870-1952) wurde in Karlsruhe geboren und kam 1880 in die Vereinigten Staaten. Er studierte an der New York's Cooper Union und der Art Students League. Weinman studierte mit Philip Martiny und arbeitete als Assistent für die bekannten Bildhauer Daniel Chester French, Olin Warner und Augustus Saint-Gaudens. 1904 eröffnete er sein eigenes Atelier.

 

Adolph Weinman, Bildhauer und Medallionhersteller

Adolph Weinman wurde in Karlsruhe geboren und kam 1880 als Zehnjähriger in die Vereinigten Staaten, wo er öffentliche Schulen in New York besuchte. Mit 15 Jahren absolvierte er eine Lehre als Bildhauer und besuchte abendliche Kunststunden an der Cooper Union, später dann bei der Art Students League. 

Der bekannte Bildhauer Augustus Saint-Gaudens wurde auf Weinmans Talent aufmerksam und lud ihn später ein, für ihn als Assistent zu arbeiten. Weinman war ebenfalls als Assistent für den deutsch-amerikanischen Bildhauer Charles Henry Niehaus tätig. Seine Arbeiten verzieren zahlreiche Gebäude in den ganzen USA. In New York zählen zu seinen bekanntesten Werken die Ziergiebel am Municipal Building (McKim, Mead und White, 1907-1914), Friese für die Außenwände der Morgan Library und die Türen aus Bronze an der American Academy und dem Institute of Arts and Letters.

Er war Mitglied der American Academy and Institute of Arts and Letters, der Architectural League of America, der National Academy of Design, der New York City Art Commission und der National Sculpture Society, wo er von 1927 bis 1930 als Präsident diente. Er starb 1952 in Port Chester, New York.

Weinmans Dokumente befinden sich in den Archives of American Art.