OmniPresence von Kassandra Production (Dänemark) Mai 2017
OMNIPRESENCE: Eine Performance zum Thema Privatsphäre

OmniPresence © Mukul Ranjan
© Mukul Ranjan

OmniPresence wurde von der dänischen Performancekünstlerin und Art-Direktorin Annika B. Lewis und ihrer eigens gegründeten Plattform Kassandra Production ins Leben gerufen. Durch Installationskunst und Performances erweitert OmniPresence die Bandbreite des Theaterprojekts P3M5, bei dem dialogorientierte Stücke und Filme im Vordergrund stehen.

Das Projekt findet sowohl außerhalb als auch im inneren eines verdunkelten Überwachungswagens im öffentlichen Raum statt.  Nimmt man Platz im Omnibus, kann man bizarre, sich selbstdarstellende Doppelagenten beobachten, die verdeckt den Sinn der heutigen Überwachungsgesellschaft ergründen. Das Stück sucht nach einem Gleichgewicht von Freiheit, Kontrolle und Selbstdarstellung. Annika beschreibt es mit den Worten: „In dem Durcheinander von PGB-Schlüsseln und Datenschutzregelungen, Clouds und DarkNets, leaks und likes, Zensurbestimmungen und Selfie-Stangen wird OmniPresence zum stillen Beobachter des Geschehens. Man spielt sozusagen Mäuschen und fragt sich – wer beobachtet hier eigentlich wen?“

OmniPresence © Mukul Ranjan OmniPresence © Mukul Ranjan Das Stück eröffnet im Mai 2017 im Theater Bora Bora in Aarhus, Dänemark, und es wird auch als Teil der CPH Stage in Kopenhagen aufgeführt. Nach der offiziellen Premiere wird ein Video der Performance hier auf der Webseite des Goethe-Instituts hochgeladen.

Die OmniPresence Webseite ist in Form einer Sicherheitsberatungsfirma gestaltet und führt somit die Narrative des Stücks fort. Die Webseite beinhaltet einen mysteriösen Werbefilm, ein „Free Webinar“ (Livestream der Performances, verfügbar wenn diese beginnen) und Informationen über die „Boot Camps“ (Performances in Aarhus und Kopenhagen).

Kassandra Production in einer Gemeinschaftsproduktion mit Bora Bora, Aarhus
Idee, Leitung und mis-en-scène: Annika B. Lewis
Dramaturgie: Anne Hübertz Brekne
Titel des Stücks: OmniPresence: If you see something, say something!

Produziert von Kassandra Production in Zusammenarbeit mit Bora Bora, CPH STAGE, Performing Arts Platform, CAVI, Music-House Aarhus, Republique, Copenhagen IT University, Goethe-Institut Washington D.C., und anderen.

Unterstützt durch die Danish Arts Foundation, Bikubenfonden, die Stadt Aarhus, Oda and Hans Svenningsens Foundation, und die Stadt Kopenhagen.

Kassandra Production, gegründet 1998 von Annika B. Lewis, ist eine von Künstlern organisierte Plattform für innovative zeitgenössische Performancekunst, die sich auf das Zusammenspiel von Tanz, Theater, Medien und Performancekunst spezialisiert. Kassandra Production setzt sich mit dramaturgischen Konzepten auseinander und vermischt das triviale mit dem philosophischen. Vielschichte Perspektiven und Ebenen sowie multimediale Elemente, die neuen Performanceraum und Konzepte erschließen, prägen die Stücke von Kassandra Production. Performances fanden bereits in Privatwohnungen, Karavans, alten Fabriken, Messen aber auch in den Medien und im Internet sowie auf traditionellen Theaterbühnen statt.


Annika B. Lewis (c) Mukul Ranjan Annika B. Lewis (c) Mukul Ranjan Annika B. Lewis ist Art-Direktorin, Choreographin, Schauspielerin, Sängerin, Performancekünstlerin, Kuratorin, Mentorin, ARTivist und Produzentin. Sie wurde in San Francisco geboren und wuchs in Schweden auf, wo sie an der Larssons Theatre Academy in Gothenburg Bildene Kunst studierte. Anschließend studierte Annika szenisches Spiel und Bühnenimprovisation am Instituto di Arte Scenica in Italien und schloss ihre künstlerische Ausbildung an der Theater-Schule Scut/Gitis in Moskau, Russland ab. Heute lebt sie in Dänemark und ist Leiterin und Gründerin von Kassandra Production. Ihre Arbeit im Bereich Performancekunst setzt sich besonders mit Themen wie Identität, Gender, Wahrnehmung, Werte, Vorurteilen und Konventionen auseinander. Mithilfe von Theater, Tanz, Multimedia und Performancekunst versucht Annika die unsichtbaren Mechanismen in unserem Leben und der Gesellschaft zu visualisieren. Ihre Arbeit untersucht außerdem den Einfluss von unkonventionellen Performanceräumen und Orten. Sie wurde mit dem Robert Mondavi Winery Cultural Award geehrt und 2008, 2011, 2014 sowie 2016 durch das angesehene Arbeitsstipendium der Danish Arts Foundation unterstützt.
 
 
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