Studio 170 Studio 170 Residenz Nr. 2

Do, 24.06.2021 –
So, 27.06.2021

Goethe-Institut Boston

"Threads of Assumption - The Biases You Weave", eine multimedia Performance Installation von Maria Finkelmeier, Sofie Hodara, U-Meleni Mhlaba-Adebo, und Martha Rettig


Maria_headshot_keyvisual Clockwise from upper left: Sofie Hodara; U-Meleni Mhlaba-Adebo (Foto: Eroc Arroyo-Montano); Martha Rettig; Maria Finkelmeier | ©MF Dynamics Was ist deine Normalität? Threads of Assumption: the Biases You Weave ist eine interaktive Performance und Installation der Künstlerinnen Maria Finkelmeier, Sofie Hodara, U-Meleni Mhlaba-Adebo und Martha Rettig. Die Arbeit reagiert auf reale Geschichten über erlebte Vorurteile, die auf einer virtuellen, anonymen Konversationsplattform gesammelt und durch natürliche Sprachverarbeitung (KI) analysiert wurden. Die daraus resultierende Ausstellung ist eine visuelle, akustische und taktile Darstellung menschlicher Wahrheiten und Fehler. Das Projekt fordert uns auf, unsere Annahmen über Vorurteile und das, was wir als normal akzeptieren, zu überdenken. Wie können wir von Maschinen erwarten, dass sie aus dem, was wir nicht verstehen, eine Bedeutung extrahieren?

In den letzten drei Monaten wurden Geschichten zu geschlechtsspezifische Vorurteile aus 22 Gesprächen zwischen zwei Personen gesammelt. Jedes Gespräch wurde nach emotionalem Inhalt und thematischer Sprache analysiert und von der KI in Datensätze umgewandelt. Für die Künstlerinnen rückte das Konzept, diese starren Daten und die menschliche Erfahrung zu verweben, in den Vordergrund, ähnlich der Art und Weise, wie taktile Webarbeiten gemacht werden, mit einer gespannten Kette und einem eingefädelten Schuss.  

Im Zentrum der Ausstellung steht ein interaktiver, raumgroßer Webstuhl, während hängende Webarbeiten, gesprochene Poesie, Projektionen und eine originelle Musikkomposition den Besuchern die Möglichkeit geben, die gesammelten Daten kennenzulernen und darüber zu reflektieren.  

Die interaktive Installation ist von  24. bis 27. Juni geöffnet, mit Live-Musik und Poesie-Performances am Donnerstag und Samstag. Die Besucher*Innen sind eingeladen, den Raum zu erkunden, ihre eigenen Geschichten mitzuteilen und mit den Künstlerinnen vor Ort in Kontakt zu treten, um ihre Interpretation des Normalen in die Kunst einzubringen. Eine Anmeldung zu den Performances wird empfohlen, ist aber nicht erforderlich. 

Donnerstag, 24. Juni
18:00-20:00 Uhr: Installation geöffnet
19:00 Uhr: Aufführung gefolgt von einer Q&A mit den Künstlerinnen (Anmeldung erforderlich)

Freitag, 25. Juni
12:00-14:00 Uhr: Installation geöffnet

Samstag, 26. Juni
12:00-14:00 Uhr und 19:30-21:30 Uhr: Installation geöffnet (Anmeldung erforderlich)

Sonntag, 27. Juni
12:00-14:00 Uhr: Installation geöffnet
 
Eine Vorschau mit Maria Finkelmeier

Die Schlagzeugerin, Komponistin, Künstlerin und Pädagogin Maria Finkelmeier findet Musik, Erzählungen und Zusammenhänge an unerwarteten Orten und kreiert groß angelegte Multimedia-Events im öffentlichen Raum.
Ihr Studio 170-Multimediaprojekt erforscht und nutzt alltäglich erlerntes sexistisches Verhalten unter dem Deckmantel künstlicher Intelligenz und stellt die Frage: "Wenn ein Roboter lernen kann, sexistisch zu sein, kann ein Mensch es verlernen?" Das Projekt wird mit den Künstlerinnen Sofie Hodara, U-Meleni Mhlaba-Adebo und Martha Rettig entwickelt.

Sofie Hodara ist eine in Boston ansässige Multimedia-Künstlerin und Pädagogin. Sie arbeitet oft in Kooperationen und erforscht die Schnittmenge zwischen traditionellen und neuen Medien, um schöne, nicht-utilitaristische Erfahrungen mit Technologie zu schaffen. Die Ergebnisse reichen von Papierwebereien über Buchdrucke bis hin zu interaktiven Installationen und Mixed Reality. Hodara hat ihre Arbeiten in ganz USA ausgestellt, unter anderem im Icebox Project Space in Philadelphia PA, im UC San Diego's Calit2 Theater und in der Bromfield Gallery in Boston MA. Ihre Arbeiten wurden im Boston Globe, Fresh Paint Magazine, Made in Mind Magazine und im Journal of the New Media Caucus veröffentlicht. Sie hat auf internationalen Konferenzen über Augmented Reality referiert, darunter der AR in Action Leadership Summit am MIT Media Lab und der IXDA Education Summit in Mailand, Italien. Sie hat Kurse und Workshops in Design, Druckgrafik, Typografie, erweiterter und virtueller Realität und kreativem Aktivismus am Massachusetts College of Art and Design, SMFA an der Tufts University, Emmanuel College, University of Massachusetts Boston und The Cooper Union for the Advancement of Science and Art unterrichtet. Weitere Informationen hier.

U-Meleni Mhlaba-Adebo ist eine simbabwisch-amerikanische Dichterin, Performance-Künstlerin, Geschichtenerzählerin und Pädagogin mit internationaler Reichweite und einem transnationalen Blickwinkel. Ihr Debüt-Gedichtband Soul Psalms (She Writes Press) wurde im April 2016 veröffentlicht und von David Updike als "eine furchtlose weibliche Stimme ... temperiert mit Optimismus und den heilenden Möglichkeiten der Liebe" gefeiert. Zuletzt war sie in WGBHs "Suitcase Stories" und "Growing Up Black Part 2" zu sehen und arbeitete an mehreren Filmen für das Boston Globe Black History Film Festival 2021 mit. U-Meleni ist Beiratsmitglied für Write On the Dot und Mitglied des New England Poetry Club. Sie ist Empfängerin des Creative Entrepreneur Fellowship 2021 des Arts and Business Council of Boston. Sie ist außerdem die Gründerin des Maoko Project, einem kunstbasierten Ansatz für DEI, Wellness und Bildung, der sich an den Prinzipien der Ndau (Shona) orientiert. U-Meleni ist außerdem gelegentlich als Hilfsprofessorin am Endicott College (Boston) tätig und unterrichtet kreatives Schreiben und Performance-Poesie. Sie hat einen Master in Pädagogik von der Lesley University mit Schwerpunkt auf multikultureller Bildung und Theaterkunst. Außerdem ist sie sehr stolz darauf, Absolventin der UMASS Boston zu sein. Mit großer Leidenschaft setzt sie ihre Stimme für die Stärkung von Frauen, ganzheitliches Wohlbefinden und die Erforschung von "Bindestrich-Identitäten" durch ihre Arbeit ein. Wenn sie nicht gerade schreibt, auftritt oder mit anderen Künstlern zusammenarbeitet, kann man sie oft dabei erwischen, wie sie einen Riesling auf einem Weingut genießt, mit ihrem Mann und ihrem Sohn Rad fährt und für wohltätige Zwecke läuft, oder die Welt bereist. Sie lebt mit ihrer Familie in Boston. Weitere Informationen hier.

Martha Rettig ist eine Designerin, Experimentatorin und immersive Künstlerin, deren Arbeit sich auf die Verschmelzung traditioneller Medien mit neuen Technologien konzentriert. Ihre Erfahrung erstreckt sich über viele Disziplinen, darunter Designkonzept, visuelles Design, interaktives Design, Interfacedesign, Datenvisualisierung, Experience Design und Creative Direction. Sie war 2006 Mitbegründerin einer Agentur für interaktives Design, Cykod, und half bei der Entwicklung digitaler Lösungen für über zweihundert Unternehmen. Martha ist derzeit Professorin am Massachusetts College of Art + Design, wo sie in der Abteilung für Kommunikationsdesign lehrt, und ist Co-Direktorin des Dynamic Media Institute MFA-Programms der Hochschule. Weitere Informationen hier

Dieses Projekt wird (zum Teil) durch ein Live Arts Boston Stipendium der Boston Foundation ermöglicht.

Mehr zu Maria Finkelmeier, ihre Kollaboratorinnen und dem Projekt erfahren Sie hier!

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