Vortrag und Diskussion Wolfgang Streeck: Wie wird der Kapitalismus enden?

Wolfgang Streeck © Wolfgang Streeck

Di, 04.04.2017

18:00 Uhr

Boston University Photonics Center

Reflektionen über ein gescheitertes System

Die kapitalistische Demokratie liefert nicht das, was sie versprochen hat. Aufstiegschancen und soziale Sicherheit und vor allem das Gefühl, wertvoller Teil eines funktionierenden großen Ganzen zu sein, fehlen immer mehr. Dafür nimmt das Gefühl, Bodensatz einer zersplitterten Gesellschaft zu sein zu. Vor 250 Jahren gestartet, werde der Kapitalismus nun von seinen "drei apokalyptischen Reitern" heimgesucht: sinkendes Wachstum, wachsende Ungleichheit, steigende Schulden, so der Soziologe Wolfgang Streeck. Die drei Dynamiken verstärken sich gegenseitig. Er argumentiert, dass die Welt sich verändert. Die Ehe von Kapitalismus und Demokratie, schlecht zusammen passende Partner, die sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gefunden haben, nähert sich ihrem Ende. Unsere Welt wird heute definiert durch abnehmendes Wachstum, oligarchische Regierungen, immer kleiner werdende öffentliche Räume, intstitutionelle Korruption und internationale Anarchie. Und keine Heilung in Sicht.
Wolfgang Streeck ist Direktor emeritus am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung. Streeck ist seit 1998 Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 2016 wurde er als auswärtiges Mitglied in die British Academy gewählt. Zu seinen Büchern zählen Gekaufte Zeit: Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus und How will Capitalism End?
Moderator: Cornel Ban, Assistant Professor of International Relations und Co-Director of the Global Economic Governance Initiative at Boston University.

In Zusammenarbeit mit Boston University und dem Projekt "Interferences,"einer Reihe von Veranstaltungen im Rahmen von Demokratie und Politik in den USA und Europa. Das EU Futures Projekt wird unterstützt von einem Getting to Know Europe Grant der Europäischen Kommission Delegation in Washington D.C.

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