Filmreihe Die Bewältigung der zerschlagenen Identität: deutsche Filme 1945 – 1957

Jonas © SWR Media Services

Fr, 20.04.2018 –
Mo, 23.04.2018

Harvard Film Archive

Begleitendes Filmprogram zur Ausstellung Inventur - Art in Germany, 1943–55

Als erste Ausstellung ihrer Art, untersucht "Inventur" die kontroverse Kunstlandschaft Deutschlands Mitte der 1940er bis Mitte der 1950er Jahre. Sie konzentriert sich auf moderne Kunst, die zu einer Zeit entstand, als sich die Deutschen mit den Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts, der Niederlage und Besetzung durch die Alliierten und den ideologischen Auswirkungen des Kalten Krieges auseinandersetzen mussten. Die Ausstellung "zieht Bilanz" und stellt den Reichtum und die Vielfalt der modernen Kunst dieser Zeit einem neuen Publikum vor.
Wenig aufgeführt und relativ unbekannt, bildet das deutsche Nachkriegskino eine Schwelle zwischen den vorhergehenden Naziproduktionen und dem Neuen deutschen Kino der 1970er. Die Unterzeichner des Oberhausener Manifests (1962) verhöhnten die leichte Unterhaltung der Adenauer Ära (1949-1963), inklusive der kitschigen Heimatfilme und Melodramen, als totgesagtes „Papas Kino“. Ein herablassendes und unfaires Urteil. Das deutsche Nachkriegskino brachte unzählige innovative, kritische und formell neue Produktionen hervor. Die Reihe, kuratiert von Harvard Professor Eric Rentschler, stellt diese vergessene Periode deutscher Filmgeschichte in den Mittelpunkt und präsentiert vergessene Schätze, etwa Unter den Brücken, gedreht in Berlin während der letzten Kriegsmonate, den abstrakten Avantgarde Film Jonas und die einzige Regiearbeit des Schauspielers Peter Lorre, Der Verlorene.

Kuratiert von Eric Rentschler, Arthur Kingsley Porter Professor of Germanic Languages and Literatures & Director of Graduate Studies, Harvard.

Freitag, 20. April 19:00 Uhr
Unter den Brücken (Under the Bridges)
Regie: Helmut Käutner, Deutschland 1945, 35mm, 99 min.

Freitag, 20. April, 21:00 Uhr
Film ohne Titel (Film Without a Title)
Regie: Rudolf Jugert, West Deutschland 1948, 35mm, 90 min

Samstag, 21. April, 19:00 Uhr
Zwischen gestern und morgen (Between Yesterday and Tomorrow)
Regie: Harald Braun, Deutschland 1947, DCP, 107 min.

Samstag, 21. April, 21:15 Uhr
Der Verlorene (The Lost One)
Regie: Peter Lorre, West Detuschland 1951, 35 mm, 99 min.

Montag, 23. April, 19:00 Uhr
Jonas
Regie: Ottomar Domnick, West Deutschland 1957, 35mm, 81 min

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