Deniz Özgan

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Wie hat das Projekt „Remote Schools“ Ihren Unterricht verändert? 

Seit uns der Distanzunterricht in eine andere Welt versetzt hatte, war ich immer auf der Suche nach Neuem. Im Projekt „Remote Schools“ habe ich neue Tools und Apps in den Modulen kennnengelernt und anschließend habe ich sie dann auch immer nach den Workshops mit großer Begeisterung in meinem Distanzunterricht eingesetzt. Beim Modul  „Methodik und Didaktik“ hatte ich dann die Möglichkeit, die Phasen des Distanzunterrichts zu vertiefen und einen besseren Einblick zu erhalten, was in welcher Phase besser funktioniert.

Was würden Sie sich vom Projekt noch wünschen?

Für die zweite Hälfte erhoffe ich mir eine Differenzierung des Lernstoffs hinsichtlich Schwierigkeiten und Komplexität sowie des Feedbacks. Mich interessiert beispielsweise, wie man beim formativen Evaluieren Feedback und Feedforward gut und manchmal auch spielerisch gestalten kann. Wie können Schüler*innen nach einer Selbsteinschätzung eigene Wege und Strategien festlegen, die sie vorher im Unterricht von ihrer Lehrkraft gelernt haben, wodurch sie Fehler verbessern und sich weiterentwickeln können? Und in welchen Altersgruppen wäre das möglich?

Was hat sich in der Zeit der Pandemie an Ihrem Unterricht verändert?

Wie bereits gesagt, Erfahrung mit der Verwendung von einigen Apps und Tools war schon da. Aber als es dann hieß, das gesamte Klassenzimmer in eine Onlineklasse zu umwandeln, da gab es noch große Fragen am Anfang. Technologisch gesehen war eine Grundlage da, die inhaltliche Produktion und die dazu passenden Fähigkeiten haben mir gefehlt. So begann für mich ein stundenlanger Lernprozess anderer Formate am Bildschirm.

Viele Lehrkräfte haben bis zur Pandemie noch sehr traditionell unterrichtet, indem die Produktion von Unterrichtsinhalten vergessen wurde. Wir haben mit der Pandemie erfahren, dass wir eigentlich Produzierende von Unterrichtsinhalten sind und die Verantwortung dafür tragen. In welchen neuen Formen man den Unterricht gestalten kann, wurde dann auch sehr wichtig. Aus diesen Gründen werden sich die Bedeutung der Inhalte und der Vermittlung des Unterrichts mit der Zeit immer weiter verstärken.

Wie stellen Sie sich Ihren Unterricht in zehn Jahren vor? Was könnte dann anders sein?

In zehn Jahren wird es dazu kommen, dass Schüler*innen sich je nach ihren Bedürfnissen und Interessen mit von uns für sie persönlich geplantem Distanzunterricht weiterbilden. Durch Kommunikationsmöglichkeiten, die sie vielleicht von ihren Schulen erhalten, werden sie weitere Schüler*innen aus der eigenen Region und auch aus der gesamten Welt fürs Fremdsprachenlernen kontaktieren können.

Würden Sie gern auch zukünftig das Distanzlernen beibehalten? In welcher Form?

Der Distanunterricht ist sehr praktisch, vor allem mit weniger Kopien und Arbeitsblättern verbunden.Und für die Motivation stehen viele hilfreiche Apps und Tools zur Verfügung. Also ich denke, dass es ab jetzt den Distanz- und Präsenzunterricht gleichzeitig geben wird. Der Distanzunterricht wird in der Zukunft einen neuen und sehr entscheidenden Platz in Schule und Studium haben. Schüler*innen werden sich mit ihren Fähigkeiten und Interessen weiterentwickeln. Und wir Lehrkräfte werden uns in Inklusivität und multidisziplinär weiterentwickeln.
 

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