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Installation
Zine-Automat

Zine-Automat
© Goethe-Institut / Adam Mráček

Das Goethe-Institut hat nun einen Zine-Automaten. Die Installation der Künstlerin Lotte van den Hoogen bietet Besucher*innen die Möglichkeit, kleine, selbstgestaltete Magazine zu entdecken und kostenlos mitzunehmen. Der Automat beherbergt sowohl Zines von van den Hoogen selbst als auch Werke von Teilnehmer*innen ihrer Workshops. Anlässlich des 100. Todesjahres von Franz Kafka präsentieren wir im Automaten außerdem eine Auswahl an Zines, die sich mit dem Leben und Werk des Schriftstellers auseinandersetzen.

Was sind Zines?

Ein Zine (kurz für Fanzine und Magazin) ist ein selbst veröffentlichtes, oft fotokopiertes, nicht kommerzielles Druckwerk. Jeder kann ein Zine machen. Es geht nicht darum, ein perfektes Kunstwerk zu schaffen, sondern darum, sich selbst auszudrücken, seine Geschichte zu erzählen und seine Gefühle zu teilen. Aufgrund des kleinen und einfachen Formats kann jede Stimme Gehör finden.

Der Zine-Automat ist Teil des Projektes fe-mini-ism der Künstlerin Lotte van den Hoogen (*1994). Sie bietet Workshops an, in denen die Teilnehmenden eigene Zines gestalten. Im Anschluss werden diese Zines vervielfältigt und über einen Münzautomaten verbreitet. Die Interaktion zwischen Leser*innen und Zine-Macher*innen soll zu gemeinsamem Verständnis und Verbundenheit durch den Austausch persönlicher Geschichten führen. So zelebriert fe-mini-ism Feminismus in kleinen Gesten.

Welche Zines werden angeboten?

Automat na ziny © Anika Bechtold Zum einen finden Sie in unserem Zine-Automaten Zines der Künstlerin Lotte van den Hogen selbst sowie Zines, die in ihrem Workshop am Goethe-Institut im Rahmen der Veranstaltung Nachhaltige Weihnachten im Dezember 2023 entstanden sind. 

Zum anderen bieten wir im Automaten anlässlich des 100. Todesjahres Franz Kafka Zines an, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Schriftsteller auseinandersetzen. Drei Künstler*innen präsentieren ihr Werk:

Mona Hofmann arbeitet seit 2018 freiberuflich, hat ihre Wurzeln im Design, entwickelt Formate und arbeitet an Utopien. Als Transformationsdesignerin beschäftigt sie sich mit Zukunftsszenarien und gesellschaftlicher Veränderung. Ihre Ausstellungen, Zukunftswerkstätten, Filmtouren, Stadtspaziergänge und Designs eröffnen neue Perspektiven und werfen den Blick über den Tellerrand.
Das Zine Die Welt wie Kafka sehen - Übungen für den Alltag nimmt mit auf eine Reise in die Natur, zeigt Kafka von einer anderen Seite und schärft das Bewusstsein. Inspiriert durch seine Tagebücher und ergänzt durch Informationen aus Internet-, Radio- und Filmbeiträgen eröffnet es Einblicke in das Leben Franz Kafkas und erweitert durch Übungen die Wahrnehmung der Leserinnen und Leser. Das Zine ist auf Deutsch und Tschechisch verfügbar. 

In Kafkas Werken verschwimmen häufig die Grenzen zwischen Realität und Illusion, und er erforscht die Idee, dass das Selbst nicht fest oder stabil ist, sondern vielmehr ein fließendes und formbares Konstrukt. Die Charaktere finden sich oft in surrealen Situationen wieder, die ihr Identitätsgefühl in Frage stellen.

Diese Eindrücke spiegeln sich auch in den kreativen Arbeiten von Alexandra Ruppert wider, die seit 15 Jahren ein persönliches Traumtagebuch führt. In vielen wiederkehrenden Träumen findet sie sich selbst entfremdet und verwirrt wieder und versucht, sich in surrealen Situationen zurechtzufinden, die ihr Selbstverständnis in Frage stellen. Das Zine Lost Orientation spiegelt sowohl Kafkas als auch Rupperts Motive des Zusammenspiels von innerer und äußerer Welt und der Fiktion des Selbst wider.

Amelie Lihl hat an der Hochschule für Gestaltung Offenbach Illustration studiert. Sie lebt und arbeitet in München. Ihr besonderes Interesse gilt der Zinekultur, sowie verschiedenen Drucktechniken.
Was passiert mit Erinnerungen an Personen, wenn sie nicht mehr am Leben sind? Wie entsteht daraus eine neue Erzählung mit eigenen Deutungen?

Das war der Ausgangspunkt für Amelie Lihls Geschichte, die auf der Beschreibung eines ausgelassenen Naturmoments im Leben von Kafka basiert. Die Geschichte macht deutlich, dass die Erinnerung an Kafka als ernste, melancholische Person eine eigene Erzählung ist. Gleichzeitig greift die Bildsprache fantastische Elemente von Kafkas Werk auf.

Wo finden Sie die Zines?

Der Zine-Automat ist im Goethe-Instituts Prag (Masarykovo nábřeží 32) im 1. Stock rechts vor dem Eingang zum Themenraum angebracht. Die für die Bedienung des Automaten notwendigen Coins erhalten Sie auf Nachfrage am Empfang sowie beim Ausleihservice der Bibliothek im selben Stockwerk. Wenn Sie der Anleitung neben dem Automaten folgend die Coins gleichzeitig einwerfen, bekommen sie ein Zine ihrer Wahl ausgeworfen. 

Wir wünschen viel Freude beim Entdecken und Lesen!
Zine-Automat im Goethe-Institut Zine-Automat im Goethe-Institut | © Anika Bechtold

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