Wie sich das Böse im Menschen ansiedeln kann, zeigt die Geschichte des Schülers Törless.
Erzählt wird die Geschichte einer Deformation und Verrohung: Der Film führt uns an den Beginn des 20. Jahrhunderts und liefert die psychologische Innenansicht eines Internats in Öesterreich-Ungarn. Hier regiert der Geist des feindseeligen Militärregimes und die Schikanierung anderer ist selbstverständlicher Bestandteil des Internatsalltags. Törless, ein Freund und Mitläufer der Internatsschüler Beineberg und Reiting, wird Zeuge der brutalen und blutigen Schlägereien, Quälereien und Demütigungen, die allabendlich auf dem Dachboden des Internats stattfinden. Aus anfänglicher Betroffenheit wird heimliches Begehren, und Törless damit zum mitwissenden Komplizen der sadistischen Taten. Er muss erkennen, dass es nur einen schmalen Grat gibt zwischen Macht und Ohnmacht, zwischen Gut und Böse.
Volker Schlöndorffs Erstlingsfilm, der als ein Meisterwerk der Filmwelt gilt, hält sich im Wesentlichen an Robert Musils 1906 erschienene Romanvorlage „Die Verwirrungen des Zöglings Törless“. Der Regisseur nimmt Musils Roman als Stimmungsbild der Jahrhundertwende ernst und verleiht dem Film hierin eine ausgeklügelte Kühle. Beim Festival in Cannes erhielt Der junge Törless den Kritikerpreis.
Regie: Volker Schlöndorff
Darsteller: Mathieu Carrière, Marian Seidowsky, Barbara Steele, Bernd Tischer, Fred Dietz, Lotte Ledl, Herbert Asmodi, Fritz Gehlen
Länge: 90 min.
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