Ausstellung VERLÄNGERT: Szenen aus der Stadt: eine multidimensionale Reise

Gabriela Jolowicz © Gabriela Jolowicz

Di, 22.03.2022 –
Fr, 15.07.2022

Goethe-Institut Prag

Gabriela Jolowicz

Die Künstlerin Gabriela Jolowicz entführt uns in ihren Werken in Alltagseindrücke des Hier und Jetzt, konfrontiert uns mit Gesehenem, Erlebtem und Weitergesponnenem. Es sind meist belanglose Beobachtungen, die durch Aneinanderreihung von Einzelszenen zu vieldeutigen Geschichten ins Fantastisch-Absurde wachsen. Wir blicken in Geschäfte, auf einen Schreibtisch, auf den Bildschirm eines Laptops. Ähnliche Motive werden täglich sicher millionenfach mit dem Handy dokumentiert und im Internet verbreitet. Gabriela Jolowicz hält diese flüchtigen Szenen aus dem modernen Alltagsleben, deren Motivwahl und Darstellung in Schwarzweiß zunächst an populäre zeitgenössische Medien wie etwa Comic oder Graphic Novel erinnern, allerdings in einem der ältesten und traditionsreichsten Bildmedien überhaupt fest: im Holzschnitt. Die Künstlerin entwirft sie mit dem Bleistift direkt auf dem Druckträger, bei dem es sich um einfache, oftmals qualitativ nicht besonders hochwertige Holzplatten handelt. Mit besonderem Aufwand werden vor allem die unterschiedlichen Oberflächen und Materialien wiedergegeben: das Nebeneinander unterschiedlichster Strukturen, das sich so ergibt, wirkt fast wie eine Art Musterbuch für verschiedene Schnitttechniken. Die Bildflächen sind dichtgefüllt mit parallel Erzähltem, - das Erlebte wird als Summe der Erfahrung in Szene gesetzt und somit zugleich verfremdet. Durch die Kombination unterschiedlicher Perspektiven, durch kippende Linien und sich widersprechende Größenverhältnisse bekommen die Bilder surreale Anklänge. Bis an den Bildrand erstrecken sich die verdichteten und lebendigen Erzählungen der Künstlerin, in die wir sogartig hineingezogen werden - und in denen wir uns mit Genuss verlieren können.

Die 1978 geborene Künstlerin Gabriela Jolowicz absolvierte ihr Kunststudium an der Hochschule für  Grafik und Buchkunst in Leipzig. Die Liebe zum Buch, zum Erzählerischen, zum Illustrativen manifestiert sich in ihren Themen, ihrer Umsetzung sowie in der ausschließlichen Beschäftigung mit dem Holzschnitt.

Im Zuge der Ausstellung findet ein Workshop mit Studierenden der Kunstgewerbeschule href="https://www.umprum.cz/" class="do-resolve" title="www.umprum.cz/" target="_self">UMPRUM statt.

Entlang des Alltags (2019)Dr. Ina Ewers-Schultz, in: Gratwanderung, Lubok Verlag Leipzig.
Bild des Monats 3/2012, Herbert Eichhorn, Kunstmuseum Reutlingen.

 

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