Vortrag mit Diskussion Dmitrij Kapitelman: Literatur im Krieg

Dmitrij Kapitelman © ChristianWerner_HR

Fr, 16.09.2022

18:00 Uhr

Kampus Hybernská

Schriftstellerkongress

Der deutsche Schriftsteller Dmitrij Kapitelman (* 1986, Kiew) wird Gast des von der Schriftstellerassoziation organisierten Schriftstellerkongresses im Prager Kampus Hybernská sein. Unter dem Motto „Let's talk together“ wollen die Autoren zum Dialog nicht nur zwischen Schriftstellern aufrufen. Zu den Gästen des Kongresses gehören prominente tschechische und ausländische Autoren, Literaturtheoretiker, Historiker und Vertreter von Kulturorganisationen und Medien.

Das dreitägige Programm umfasst fünf thematische Blöcke mit Vorträgen und Diskussionsrunden. Neben der literarischen Reflexion über den Zustand der Welt im Jahr 2022 geht es um die Themen Literatur in Kriegszeiten, Literatur aus der Perspektive des Feminismus, die Grenzen der Literatur im 21. Jahrhundert und darum, die derzeitige Stellung des Schriftstellers innerhalb des Systems der Kreativförderung kritisch zu untersuchen.

"Die Krim ist russisch! Sie war schon immer russisch! Putin hat Recht!" rief die Mutter von Dmitrij Kapitelman im Jahr 2014, als die Russische Föderation begann, die Krim zu besetzen. Kapitelman reist schließlich auf die Krim und beschreibt, was er dort erlebt. Wie fühlt er sich dort als ukrainischer Kontingentflüchtling, der im Alter von acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland kam?

Darüber wird Dmitrij Kapitelman im Block Literatur im Krieg sprechen. Ihm zur Seite stehen die ukrainische Journalistin Sonya Koshkina und der weißrussische Journalist und Übersetzer Siarhei Shupa. Im Anschluss daran findet eine Diskussion statt, die von der Dichterin und Architekturtheoretikerin Anna Beata Háblova moderiert wird. Zu den Rednern gehören die Dichterin Maria Iljaschenko, die ukrainische Bohemistin und Sprecherin der ukrainischen Botschaft in Prag Tetiana Okopna und Siarhei Shupa.

Kapitelman studierte Politikwissenschaft und Soziologie in Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Er arbeitet als freier Journalist und Schriftsteller, ist aber unter dem Künstlernamen Dheema auch ein erfolgreicher Musiker. Für Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters erhielt er unter anderem den Klaus-Michael-Kühne-Preis für das beste deutschsprachige literarische Debüt des Jahres; Eine Formalie in Kiew wurde mit dem Ravensburger-Buchpreis ausgezeichnet.

Der Vortrag ist ein Projekt des Goethe-Institut als Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, für welches das Auswärtige Amt Mittel aus dem Ergänzungshaushalt 2022 zur Abmilderung der Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bereitstellt.

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