Erinnerungsversuche - Filme aus dem Berlinale Forum Expanded
Mun Koti
Azar Saiyar
Finnland / 2022
12 Min. / OmU
„Eine Biene hat mich in meinen Finger gestochen, gestern im Hof des Kindergartens. Und das, obwohl ich nicht mehr im Kindergarten bin.“ Verstreute Erinnerung an Kindheit und Erwachsenenalter fließen in einem Lied zusammen, das ein unbekannter Erzähler summt. Kinder lernen in einer 60er-Jahre-Fernsehshow ein neues Spiel. Jemand wartet im Flur darauf, wieder zurück ins Klassenzimmer zu dürfen. Alles ist vorbereitet. Alles ist niet- und nagelfest. Die Kindheit zu vergessen ist genauso schwer, wie sich an sie zu erinnern. Die Worte fehlen, da wir sie erst noch lernen – wie sie zusammengesetzt und bewertet werden.
Mit
Mun Koti geht die Regisseurin Azar Saiyar durch verschiedene Archive, persönliche und öffentliche, aus unterschiedlichen Zeiten und Momenten des Lebens. Sie versucht zu erinnern. Die Bestandteile bilden weder eine zusammenhängende Erzählung noch ein klares Argument noch eine sich kontinuierlich entwickelnde Wachstumsgeschichte noch ein Werk, das ausschließlich von einer Person stammt. Wir kennen und erinnern uns an Dinge, auch wenn sie nicht uns passiert sind.
Azar Saiyar ist eine in Helsinki lebende Filmemacherin und bildende Künstlerin, deren Werke auf Film- und Medienkunstfestivals, in Galerien, Ausstellungen, Museen und im Fernsehen gezeigt wurden. Sie verwendet häufig Archivmaterial und spielt mit Bildern und Wörtern des kollektiven Gedächtnisses, um sich mit der Art und Weise des Sehens, Sprechens, Erinnerns und Erzählens von Geschichten auseinanderzusetzen.
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