Im Rahmen der Reihe Im Hier und Jetzt: deutsche und tschechische Lyrik im Gespräch
Mit:
Adam Borzič, Ann Cotten, Steffen Popp, Jakub Řehák
Moderation:
Pavel Novotný
Der Begriff der Avantgarde wird meist mit dem 20. Jahrhundert verbunden. Doch bis heute kommt er zur Geltung, wenn wir über die Suche nach einem neuen Zugang zur Sprache oder den lyrischen Formen sprechen. Auf der tschechischen Seite bieten sich als Beispiele der Post-Surrealismus und seine zeitgenössischen Formen an, auf der deutschen Seite das Experimentieren mit Sprache als dem eigentlichen Gegenstand der Poesie, im Vortrag von Lyrik, in ihrer Performativität.
Vertreter der jüngeren Autorengeneration, deren Texte bereits breite Beachtung finden, sprechen über dieses Thema und lesen aus ihren Gedichten.
Adam Borzič (1982), Dichter, Übersetzer, Publizist. Seit 2013 Chefredakteur der literarischen Zeitschrift Tvar. Gemeinsam mit Kamil Bouška und Petr Řehák gründete er die Dichtergruppe Fantasía. Seine ersten Gedichte veröffentlichte er in einem gemeinsamen Sammelband dieser Gruppe. Seine eigene erste Veröffentlichung ist der Gedichtband
Rozevírání (2011). Später erschien die Sammlung
Počasí v Evropě (2013), die 2014 für den Preis Magnesia Litera nominiert wurde. 2015 ist seine Gedichtsammlung
Orfické linie (2015) erschienen.
Ann Cotten wurde 1982 in Iowa geboren und wuchs in Wien auf, lebt in Berlin. Sie hat u.a. Sammlungen:
Fremdwörterbuchsonette (2007),
Florida-Räume (2011) und Erzählungsband
Der schaudernde Fächer (2013) veröffentlicht. In diesem Jahr erschien der Versepos
Vebannt!. Für ihre literarische Arbeit wurde sie zuletzt mit dem Klopstock-Preis und dem Ernst-Bloch-Förderpreis ausgezeichnet.
Pavel Novotný (1976), Dichter, Übersetzer, Performer, Leiter des Quasimusikalischen Kollektivs Voni, Autor von radiofonen Kompositionen. Vom Beruf Germanist ist er als Leiter des Lehrstuhls für deutsche Sprache an der Technischen Universität in Liberec tätig. Seine Gedichte sind in Sammlungen
Sběr (2003),
Mraky (2010) und
Havarijní řád (2013).
Steffen Popp (1978) hat Gedichtsammlungen
Wie Alpen (2004),
Kolonie Zur Sonne (2008) und
Dickicht mit Reden und Augen (2013). 2006 ist der Roman
Ohrenberg oder der Weg dorthin erschienen. Für seine Gedichte und Prosa wurde er mehrfach ausgezeichnet, neben dem Leonce-und-Lena-Preis auch mit dem Peter-Huchel-Preis und dem Mondseer Lyrikpreis.
Jakub Řehák, Dichter, Essayist. Bisher veröffentliche er die Gedichtsammlungen
Světla mezi prkny (2008) und
Past na Brigitu (2012), die 2013 mit dem Preis Magnesia Litera ausgezeichnet wurde. Im November erscheint seine dritte Gedichtsammlung mit dem Titel
Dny plné usínání.
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