Migrationen, die ein Bestandteil der Menschheitsgeschichte sind, und Grenzen, die ständig hinterfragt werden, eröffnen einen ganzen Komplex von begleitenden Phänomenen, wie Leiden und Gewalt, Solidarität und Empathie, neue Allianzen, Koalitionen oder sogar Freundschaften, die Entwicklung neuer Bevölkerungsgruppen, Hybridität von Identitäten... Migration bedeutet nicht nur die Migration von Menschen, aber auch die Migration von Wissen, Fähigkeiten und Werten sowie neue Sichtweisen auf die Welt.
Die Ausstellung
getting across setzt sich auf vielfältige Weise mit dem Thema Migration auseinander. Ein Großteil der Ausstellung widmet sich Fotografien, die reale Ereignisse dokumentieren: den Bürgerkrieg in Bangladesch 1971
(Kishor Parekh) sowie Ereignisse und Orte an der Grenze zur Europäischen Union
(Eva Leitolf, André Lützen). Die Frage, wie Grenzen überschritten und wie Grenzen verschoben werden können, stellen
Javier Tellez und
Roman Signer. Seit den 1970er Jahren kritisiert der australische Künstler
Mike Parr die Politik seines Landes gegenüber Asylbewerbern, indem er in Performances seine Augenlider und Lippen näht. Dieser düsteren Antwort auf die australische Einwanderungspolitik stehen Werke von
Halil Altindere gegenüber, der in seinem Video Homeland Hip-Hop-Musik mit einer Inszenierung der Berliner Flüchtlingsinvasion oder die humorvolle zweifache Projektion von
Bani Abidi, bei der ein Blasorchester aus Lahore die amerikanische Nationalhymne einübt.
© Davor Konjikušić, Aura: F37
Der kroatische Beitrag zum Projekt Getting Across ist das Werk von
Davor Konjikušić, Aura: F37, in dem er mit Wärmebildkameras aufgenommene Fotos verwendet, um Migrantenübergänge an der grünen Schengen-Grenze aufzuzeichnen.
KünstlerInnen: Bani Abidi / Halil Altindere / Sumit Dayal / Davor Konjikušić / Eva Leitolf / Andre Lützen / Kishor Parekh / Mike Parr / Roman Signer / Javier Téllez
KuratorIn: Leonhard Emmerling, Kanika Kuthiala
Kuratorin für die Kunstgalerie Galerija umjetnina: Jasminka Babić
Rahmenprogramm
28.2. 12:30 Führung mit Schüler*innen der Schule für bildende
Kunst und Studierenden der Kunstakademie Split
- offen für die Öffentlichkeit -
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Kroatien realisiert und zum ersten Mal ausgestellt.
Zurück