Filmvorführungen Bauhaus 100: Dokumentarfilmprogramm

Im Rahmen der Ausstellung „Bauhaus 100: Die Druckmappen“ präsentieren die National Gallery of Ireland und das Goethe-Institut Irland ein Dokumentarfilmprogramm zum Bauhaus und seinem Erbe. Die Vorführungen finden jeweils sonntags um 12:30 Uhr im Lecture Theatre der National Gallery statt.


Die neue Nationalgalerie | (c) Judith Kaufmann/Marcus Winterbauer Sonntag, 6. Oktober 2019, 12:30 Uhr

Die Neue Nationalgalerie
Regie: Ina Weisse, s/w, 48 Min., Deutschland 2016/17

Die Neue Nationalgalerie in Berlin ist ein Jahrhundertbauwerk des Architekten und ehemaligen Bauhaus-Direktors Mies van der Rohe.
Fünfzig Jahre nach der Eröffnung 1968 begibt sich die Regisseurin Ina Weisse auf die Spurensuche in die Tage der Entstehung des legendären Bauwerks. Sie ist die Tochter des Architekten Rolf Weisse, der im Büro von Mies in Chicago arbeitete. In Interviews mit ihrem Vater, Dirk Lohan, dem Enkel von Mies, dem mit der Sanierung beauftragten Architekten David Chipperfield und vielen anderen Persönlichkeiten geht Ina Weisse der Frage nach, wie die Neue Nationalgalerie entstanden ist und welche Weltanschauung in Mies’ Gebäude zum Ausdruck kommt. Neben Ina Weisses Interviews und den spannenden Bildern der Räumung des Museums enthält der Film bislang unveröffentlichte Filmaufnahmen aus den 1960er Jahren, die Rolf Weisse damals im Büro von Mies van der Rohe drehte.


Bauhaus - Modell und Mythos (c) Niels Bolbrinker

Sonntag, 13. Oktober 2019, 12:30 Uhr

Bauhaus – Modell und Mythos
Regie: Niels Bolbrinker & Kerstin Sutterheim, Farbe und s/w, 104 Min., Deutschland 2010

„Bauhaus – Modell und Mythos“ zeichnet ein Bild von dieser einmaligen Institution der künstlerischen Moderne – vom revolutionären Ausbruch nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Auflösung und der Emigration, der beruflichen Weiterreise oder auch der Verstrickung einiger Bauhäusler im nationalsozialistischen Deutschland. Erinnert werden diese Etappen vor allem von einigen ehemaligen Bauhaus-Studenten und -Studentinnen, die Meister kommen über Archivmaterial zu Wort.
Mit seiner kritischen Darstellung der künstlerischen und politischen Ziele des Bauhauses gibt der Film Einblick in die Essenz der Bauhaus-Prinzipien, die Konflikte, die zur Verlegung des Bauhauses von Weimar nach Dessau führten, die Auflösung der Schule in der Nazi-Zeit, die Bautätigkeit im jungen Staat Israel und die Entstehung des Mythos vom »Bauhaus« in den USA.


Bauhaus - Bühne und Tanz (c) absolut Medien GmbH

Sonntag, 20. Oktober 2019, 12:30 Uhr

Bauhaus: Bühne und Tanz
Regie: div., Farbe und s/w, Deutschland 2014

Im Bühnenwerk sah Walter Gropius ein mit der Baukunst vergleichbares Zusammenspiel verschiedener Disziplinen zu einer »orchestralen Einheit«. Aus der strukturellen Verwandtschaft der beiden Künste leitete er die Notwendigkeit zur Einrichtung einer Bauhausbühne ab. Hier sollten die grundlegenden Elemente der »Bühnengestaltung« untersucht und neuformuliert werden. Im Zentrum der Bauhausbühne stand Oskar Schlemmer, der von 1923 bis 1929 die Bühnenwerkstatt leitete. Mit seinem Triadischen Ballett und den Bauhaustänzen untersuchte er im abstrakten und geometrischen Spiel mit Form, Farbe, Ton, Bewegung, Licht das Spannungsfeld von Mensch und Raum.
In den Werken von Lothar Schreyer, Ludwig Hirschfeld-Mack, Kurt Schmidt und Wassily Kandinsky wurden moderne, von Technologie, Urbanität und Massenmedien geprägte Licht-, Raum- und Bewegungsverhältnisse auf die Bühne übertragen. Abstrakte Kostüme, Lichtapparate und mechanische Bühnenbilder wurden zu den zentralen Akteuren. So wurde die traditionelle Hierarchie zwischen menschlichen und technischen Bühnenmitteln aufgehoben.


Haus Tugendhat © strandfilm, Pandora Film Verleih

Sonntag, 3. November 2019, 12:30 Uhr

Haus Tugendhat
Regie: Dieter Reifarth, Farbe u. s/w, 112 Min., Deutschland 2013

Brünn, Tschechien. Langsam, fast ehrfürchtig, nähert sich die Kamera der schlichten weißen Fassade, bevor sie durch eine der großflächig verglasten Außenwände ins Innere des Gebäudes gleitet. Die ersten Minuten von Dieter Reifarths Dokumentarfilm „Haus Tugendhat“ gleichen einem vorsichtigen Herantasten an diese Ikone moderner Architektur. 1930 nach Plänen des Architekten Ludwig Mies van der Rohe als Wohnhaus für die weltoffene jüdische Familie Tugendhat errichtet, war die Villa seit deren Flucht vor den Nationalsozialisten jahrzehntelang bedroht von Verfall. In seinem Film widmet sich Reifarth beiden Geschichten: mal steht das Familienschicksal, mal das des Hauses im Fokus dieser dank zahlreicher Interviews und Originaldokumente so facettenreichen und doch ganz im Zeichen minimalistischer Ästhetik stehenden Dokumentation.


Vom Bauen der Zukunft - 100 Jahre Bauhaus (c) Filmtank

Sonntag, 10. November 2019, 12:30 Uhr

Vom Bauen der Zukunft - 100 Jahre Bauhaus
Regie: Niels Bolbrinker, Thomas Tielsch, Farbe, 90 Min., 2017/18

Von Beginn an fragten die Architekten und Künstler des Bauhauses: Wie zusammenleben? Was bedeutet »zusammenleben«? Wie lassen sich Räume so gestalten, dass alle Menschen am gemeinsamen Leben teilhaben?
Mit dem Bauhaus wurden Kunst, Gestaltung und Architektur politisch. Vom Bauhaus als gesellschaftlicher Utopie ausgehend fragt der Film nach ihrer Evolution, ihrem Wandel und ihrer Inspirationskraft im Lauf der letzten hundert Jahre.
„Vom Bauen der Zukunft – 100 Jahre Bauhaus“ öffnet Augen, ist viel mehr als eine Geschichte des Bauens. Dem Film gelingt eine Kulturgeschichte des modernen Raumdenkens, die so fesselnd wie erhellend ist. Er macht die Betrachter zu staunenden und begeisterten Flaneuren zwischen den Räumen der Moderne, die jegliches Gestalten fortan mit völlig anderen Augen sehen werden.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung "Bauhaus 100: Die Druckmappen" umfasste außerdem ein Cine-Konzert und eine Vortragsreihe über das Bauhaus und sein Erbe. Die Veranstaltungsbroschüre ist hier erhältlich.

Präsentiert von der National Gallery of Ireland und dem Goethe-Institut Irland
 
 

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