The New Book in Town

New Book in Town Teaser © Goethe-Institut Irland

Mo, 17.04.2023

18:30 Uhr

Goethe-Institut Irland

Lesung und Diskussion

Sie möchten ein neues deutschsprachiges Buch kennenlernen? Sie möchten es außerdem Ihrem Bekanntenkreis, der nicht deutsch spricht weiterempfehlen?

In unserer neuen Reihe „The New Book in Town“ finden Sie den passenden Titel! Hier bekommen Sie ein kürzlich ins Englische übersetzte Buch präsentiert. Wir laden die Autor*innen oder Übersetzer*innen zu einer Lesung und Diskussion ein. Die Themen sind so vielfältig wie die Debatten in Deutschland und Europa. Wir freuen uns auf Ihre Beteiligung an der Diskussion und sind gespannt, was Sie über den Neuankömmling sagen?

Verzeichnis einiger Verluste
Die Weltgeschichte ist voller Dinge, die verloren sind – mutwillig zerstört oder im Lauf der Zeit abhandengekommen. In ihrem neuen Buch widmet sich Judith Schalansky dem, was das Verlorene hinterlässt: verhallte Echos und verwischte Spuren, Gerüchte und Legenden, Auslassungszeichen und Phantomschmerzen. Ausgehend von verlorengegangenen Natur- und Kunstgegenständen wie den Liedern der Sappho, dem abgerissenen Palast der Republik, einer ausgestorbenen Tigerart oder einer im Pazifik versunkenen Insel, entwirft sie ein naturgemäß unvollständiges Verzeichnis des Verschollenen und Verschwundenen, das seine erzählerische Kraft dort entfaltet, wo die herkömmliche Überlieferung versagt. Die Protagonisten dieser Geschichten sind Figuren im Abseits, die gegen die Vergänglichkeit ankämpfen: ein alter Mann, der das Wissen der Menschheit in seinem Tessiner Garten hortet, ein Ruinenmaler, der die Vergangenheit erschafft, wie sie niemals war, die gealterte Greta Garbo, die durch Manhattan streift und sich fragt, wann genau sie wohl gestorben sein mag, und die Schriftstellerin Schalansky, die in den Leerstellen ihrer eigenen Kindheit die Geschichtslosigkeit der DDR aufspürt.
So handelt dieses Buch gleichermaßen vom Suchen wie vom Finden, vom Verlieren wie vom Gewinnen und zeigt, dass der Unterschied zwischen An- und Abwesenheit womöglich marginal ist, solange es die Erinnerung gibt – und eine Literatur, die erfahrbar macht, wie nah Bewahren und Zerstören, Verlust und Schöpfung beieinanderliegen.

Verzeichnis einiger Verluste. Buch von Judith Schalansky (Suhrkamp Verlag)

Porträt Judith Schalansky © René Fietzek
Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign. Ihr Werk, darunter der international erfolgreiche Bestseller ›Atlas der abgelegenen Inseln‹ (mare, 2009), der Bildungsroman ›Der Hals der Giraffe‹ (Suhrkamp, 2011) sowie das ›Verzeichnis einiger Verluste‹ (Suhrkamp, 2018) ist in mehr als 25 Sprachen übersetzt und wurde vielfach ausgezeichnet. Sie ist Herausgeberin der ›Naturkunden‹ und der Bibliothek ›Wildes Wissen‹ (beides im Verlag Matthes & Seitz Berlin) und lebt als Gestalterin und freie Schriftstellerin in Berlin. Sie ist die 9. Beiträgerin der ›Future Library‹.

Portät von Jackie Smith © privat
Jackie Smith studierte Germanistik und Romanistik (Französisch) an der Universität Cambridge. Nach dem Abschluss ihres Studiums arbeitete sie mehrere Jahre als Fachübersetzerin, unter anderem bei einer deutschen Bank, bevor sie den Sprung in die Literaturübersetzung wagte. Sie hat sowohl Belletristik als auch Sachbücher übersetzt, und erhielt im Jahr 2017 den Austrian Cultural Forum London Translation Prize. Ihre Übersetzung von Judith Schalanskys „Verzeichnis einiger Verluste“, die ihre erste Übersetzung eines ganzen literarischen Werks darstellte, wurde mit dem Helen & Kurt Wolff Translator’s Prize 2021, dem Warwick Prize for Women in Translation, sowie dem TA First Translation Prize ausgezeichnet, und stand auf der Longlist für den International Booker Prize 2021 sowie für den National Book Award for Translated Literature. Derzeit arbeitet sie als Übersetzerin an der Deutschen Botschaft London.
 

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