Stummfilm mit Live-Musik Menschen am Sonntag

Ausschnitt Menschen am Sonntag, Deutschland 1927, Regie: Robert Siodmak © Filmmuseum Berlin - Stiftung Deutsche Kinemathek

Mittwoch, den 31. Oktober 2018, 21:00 Uhr

Palermo, Cinema De Seta

Stummfilm mit Live-Musikbegleitung unter Leitung von Peter Wegele mit einem Ensemble des Conservatorio di Musica "Alessandro Scarlatti" di Palermo

Um 20.30 Uhr findet ein Werkstattgespräch zur Einführung des Films und den Arbeiten an der Erstellung der Filmmusik statt.

Regie: Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer

Drehbuch: Billy Wilder
Kamera: Eugen Schüfftan
Darsteller: Erwin Splettstößer, Wolfgang von Waltershausen, Christl Ehlers, Brigitte Borchert, Annie Schreyer
Deutschland 1929, 73 Min., Schwarz-Weiß, Stummfilm mit Texttafeln auf Deutsch und italienischen Untertiteln

Menschen am Sonntag erzählt den Alltag von fünf jungen Menschen – Erwin, Christl, Wolf, Annie e Brigitte – im Berlin der 1920er Jahre und ihren sonntäglichen Ausflug vor die Tore der Stadt.
Entstanden aus einer Idee der jungen Filmemacher Robert Siodmak, Billy Wilder, Eugen Schüfftan e Edgar G. Ulmer wurde der Film mit geringen finanziellen Mitteln gedreht. Der halb dokumentarisch angelegte Streifen ist in die Filmgeschichte als Vorläufer des Poetischen Realismus eingegangen. Der Film strahlt nicht nur sommerliche Leichtigkeit und die Freude am Zusammensein mit Freunden aus, sondern zeigt auch bekannte Orte des damaligen Berlins, wie den Bahnhof Zoologischer Garten und den Wannsee.
Als einer der bekanntesten Vertreter der Neuen Sachlichkeit wurde der Film mit Laiendarstellern gedreht und besitzt mit seiner Lust auf Experimentier- und Improvisationsfreudigkeit Frische, filmischen Rythmus und eine Intensität, die ihn zu einem der großen Kinoklassiker aller Zeiten gemacht haben.

Einladung "Menschen am Sonntag" © Goethe-Institut Palermo

Live-Musik unter der Leitung von Peter Wegele mit einem Ensemble des Conservatorio di Musica "Alessandro Scarlatti" Palermo (già Vincenzo Bellini):

Edoardo Ardizzone, Keyboard
Beatrice Blanco, Klavier
Sergio Calì, Schlagzeug
Mattia Camuti, Keyboard
Roberto Cataldi, Gitarre
Vincenzo Caravello, E-Bass
Mario Crispi, Blasinstrumente
Simone Domini, Schlagzeug
Girolamo Lampasona, Geige
Marilena Licata, Bratsche
Giulia Lo Giudice, Schlagzeug
Silvana Morreale, Klavier
Gaetano Motisi, Saxophon
Luca Nicotra, E-Bass
Francesco Oliva, Schlagzeug
Roberto Palazzolo, Tonregie
Giulia Perriera, Schlagzeug
Luca Rizzo, Keyboard
Giorgio Satta, Tonregie
Massimiliano Seggio, Klavier
Alessandro Troja, Keyboard
Alberto Tudisca, Tonregie
Giuseppe Zammuto, Kontrabass

Peter Wegele Peter Wegele © Goethe-Institut Palermo Menschen am Sonntag wird von einem Orchester aus Studenten des Konservatoriums in Palermo musikalisch begleitet.
Peter Wegele, Pianist, Komponist, Arrangeur und Autor, hat über 25 CDs eingespielt, lebt und arbeitet in München. Neben seiner Konzerttätigkeit in Europa und den Vereinigten Staaten lehrt und hält er Vorträge zum Thema Filmmusik in Deutschland, Österreich, England, Italien und den Vereinigten Staaten.

Bereits zum vierten Mal arbeiten das Goethe-Institut Palermo und das Conservatorio di Musica Palermo im Rahmen eines Filmmusikworkshops unter der Leitung von Peter Wegele zusammen, nachdem 2014 für den italienischen Stummfilm La guerra e il sogno di Momi, 2016 für den französischen Stummfilmklassiker La chute de la maison Usher und 2017 für den deutschen Animationsfilmklassiker Die Abenteuer des Prinzen Achmed Filmmusiken komponiert und zur Aufführung gebracht wurden.

Peter Wegele mit Workshopteilnehmern Peter Wegele © Goethe-Institut Palermo Die Studierenden des Konservatoriums erarbeiten eine vollständig neue Filmmusik, indem sie den Film analysieren, die wesentlichen dramaturgischen Schlüsselmomente identifizieren und diese in einem Cuesheet festhalten. Auf dieser Grundlage entwickeln die Teilnehmer des Workshops dann musikalische Themen, nicht anders, als die alten Meister der Filmmusik wie Max Steiner Musik für Filme komponiert haben.
Ein nicht unerheblicher Teil der Musik wird improvisiert – der Workshop lässt Raum für spontane Entwicklungen. Diese Mischung aus Tradition und Innovation, die sich auch aus der heterogenen Zusammensetzung des Ensembles ergibt, fördert Interaktion zwischen verschiedensten Musiker: Die Kombination von elektronischer, durchaus sehr experimenteller Musik mit klassischen Streichern und jazzigen Elementen ist spannend und von unschätzbarem didaktischen und musikalischen Wert. Die Erfahrung dieser Grenzüberschreitung ist für die Studierenden eine sehr wertvolle Erfahrung, auch um in sehr kurzer Zeit ein großartiges Projekt auf die Bühne zu bringen.

In Zusammenarbeit mit:
Conservatorio di Musica "Alessandro Scarlatti" di Palermo
Città di Palermo – Assessorato alla Cultura

im Rahmen von Palermo Capitale italiana della Cultura (Italienische Kulturhauptstadt Palermo)

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