Digital Concert Hall Prokofjew und Ravel in der Waldbühne

Waldbühne © Monika Rittershaus

Sa, 29.06.2019

21:00 Uhr

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Einführung: Ljubow Morosowa

Das Abschlusskonzert der Saison 2018-2019 findet traditionell in der Berliner Waldbühne statt – ein riesiges Amphitheater im Wald mit 22.000 Sitzplätzen. Das Konzertprogramm besteht in diesem Jahr aus den Werken des sowjetischen Komponisten ukrainischer Abstammung Sergej Prokofjew sowie des Franzosen Maurice Ravel.
 
Die Suite „Leutnant Kijé“ von Prokofjew kennt man durch die Komposition „Russians“ von Sting aus seinem Debüt „The Dream of the Blue Turtles“ im Jahr 1985. Sting führt die „Romanze“ aus der Suite Prokofjews in sein Lied ein und mahnt im Text vor dem Kalten Krieg („There's no such thing as a winnable war / It's a lie we don't believe anymore“).
 
Der originelle Inhalt ist eher bürokratisch als militärisch. 1934 schrieb Prokofjew Musik für eine Verfilmung der Novelle „Leutnant Kijé“ von Jurij Titjanow - eine reale Geschichte aus den Zeiten vom Peter dem Ersten, als ein „Fehler im Erlass“ zu einem „Leutnanten Kijé“ wird und eine Karriere macht, danach zum Protagonisten eines Filmes wird und später eine Suite aus der Filmmusik bekommt.
 
Das zweite Werk von Prokofjew im Programm ist die Ballettmusik „Romeo und Julia“ in neuer Zusammenstellung des Dirigenten Tugan Sokhiev. Es ist bekannt, dass die erste Fassung des Balletts nicht in der UdSSR, sondern in der Tschechoslowakei, und zwar in Brno, zum ersten Mal aufgeführt wurde und mit einem Happy End schließt. Aber nach dem berüchtigten Artikel „Wirrwarr statt Musik“ und Hinrichtung des Autors vom Libretto Adrian Piotrowskij wurde der klassische Inhalt übernommen, woraus dann im Jahr 1946 die Suite „Romeo und Julia“ entstand. Tugan  Sokhiev bietet aber eine andere Version davon.
 
Was den Zyklus von Liedern „Sheherazade“ von Maurice Ravel nach Gedichten von Tristan Klingsor (1903) betrifft, wird er traditionell als Fortsetzung der „östlichen“ Richtung von Nikolaj Rimskij-Korsakow gesehen. Dabei hat der Komponist den Einfluss von Claude Debussy bestätigt, was in der Musik stark zu spüren ist.
 
Die Abschlusskonzerte in der Waldbühne werden immer mit „Berliner Luft“ - der inoffiziellen Hymne von Berlin - beendet. Obwohl das Konzert einen „russischen“ Schwerpunkt aufweist, kommen die Musiker kaum von dieser Berliner Tradition ab.

Programm:

Sergej Prokofjew
Suite aus der Filmmusik Leutnant Kijé op. 60

Maurice Ravel
Sheherazade, drei Lieder nach Gedichten von Tristan Klingsor

Sergej Prokofjew
Romeo und Julia, Ballettmusik op. 64 (Suite, zusammengestellt von Tugan Sokhiev) 
 

Das Goethe-Institut Kiew ist Teil der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker und lädt Sie gemeinsam mit dem Kultur- und Bildungszentrum Master Klass zu einer außergewöhnlichen Konzertreihe ein. In unregelmäßigen Abständen geben wir einem interessierten Publikum die Möglichkeit, die Berliner Philharmoniker live oder aus dem digitalen Archiv zu erleben.

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