Compass

  • Compass Foto: Damir Zizic
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21:21 (Kroatien), Simone Aughterlony / Verein für allgemeines Wohl (Deutschland/Schweiz) und Teater ITD (Kroatien)

„Kompass“ entstand im Rahmen des zweijährigen Forschungsprojekts „Twins“, das von der Tanzgruppe 21:21 aus Zagreb initiiert wurde. Die erste Produktion innerhalb des Twins-Projekts bringt Simone Aughterlony, Choreographin und Tänzerin aus Berlin und Zürich, die kroatische Tänzerin und Choreographin Petra Hrašćanec und den kroatischen Tanzdramaturg Saša Božića zusammen.
 
„Kompass“ ist eine tänzerische und theatrale Antwort auf das klassische griechische Epos „Odyssee“ und die Romantrilogie von Ágota Kristóf. Obwohl beide Werke naiv zu sein scheinen, konstruieren die narrative Struktur von Odyssee und Trilogie ein besonderes fiktionales Labyrinth, das sich als eine persönliche Reise durch die innere Welt, aber auch als eine Parabel des neuen Europa lesen lässt. Die Odyssee, ein Epos über Meer und maritime Abenteuer, wird ironisch auf eine Erforschung der Einsamkeit übertragen. Ein Hauch des Meersalzes und der Algen, die Unermesslichkeit der Küste und geheime Kais, die Stille der Buchten, Winde und Stürme, Blitze und Dunkelheit, Vögel und Fische, Segelflimmern und Meerschaum, mysteriöse Fahrten und verzweifelte Schiffbrüche sind ein Beweis dafür, dass wir im Wesentlichen allein sind und dass wir an neuen Ufern immer als Fremde wahrgenommen werden, selbst wenn wir intim verflochten sind.

Wir stehen wieder vor der Dystopie der Gemeinsamkeit. Unsere Neugier bringt uns dazu, die Fragilität des Verschwindens und die Grausamkeit der Trennung zu äußern. Wir sind feucht von Tränen und Stürmen, während die um unseren Körper entstehenden Mythen eine vorläufige Richtung bieten, die uns hilft, mit dem Zeitablauf zurechtzukommen.



Konzept und Choreographie: Simone Aughterlony, Petra Hrašćanec, Saša Božić | Performance: Simone Aughterlony, Petra Hrašćanec | Sounddesign: Hahn Rowe | Lichtdesign: Bruno Pocheron, Miljenko Bengez | Kostüme: Ana Savić-Gecan | Produzentinnen: Andrea Remetin (21/21), Sina Kießling (Verein für Allgemeines Wohl), Silvija Stipanov (Teatar ITD) | Produktion: 21:21 | In Koproduktion mit dem Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts | Mit Unterstützung der Stadt Zagreb, des Kulturministeriums der Republik Kroatien, der Stadt Zürich Kultur Fachstelle Kultur und der Schweitzer Kulturstiftung Pro Helvetia

Dieses Projekt ist Teil der Runde 3 des Internationalen Koproduktionsfonds, Jahr 2017.