Kein Mensch / Žádný člověk

  • No Man / Žádný člověk / Kein Mensch © Nationaltheater Prag
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National Theater (Tschechien) und Globale Festival (Deutschland)

„Der Tod ist die Lösung aller Probleme: Kein Mensch – kein Problem.“ Stalin
„Sprengt die Opernhäuser in die Luft!“ Pierre Boulez

Kein Mensch, eine Inszenierung des Prager Nationaltheaters in der Regie der in Bremen geborenen Regisseurin Katharina Schmitt verhandelt das Schicksal des Bildhauers Otakar Švec und die Geschichte seines letzten Werkes, des Stalin-Denkmals auf dem Prager Letná Plateau. 1949 gewann Švec gegen seinen Willen den Wettbewerb zur Anfertigung eines riesigen Stalin-Denkmals. Der Bau der 30 Meter hohen Statue dauerte sechs Jahre. In der Zwischenzeit starb Stalin, die Ehefrau von Švec beging Selbstmord und auch der Bildhauer nahm sich drei Wochen vor der Enthüllung des Denkmals im Mai 1955 das Leben. Das Denkmal wurde enthüllt, ohne dass Otakar Švec erwähnt wurde. Nur einige Jahre später wurde die Statue als Reaktion auf den politischen Wandel in der Sowjetunion und die Kritik des Personenkults im Rahmen einer geheimen Sprengung wieder zerstört. Bis heute sprechen die Prager vom „Stalin“, wenn sie über das Letná Plateau sprechen. Ausgehend von Archivmaterial und historischen Quellen untersucht Kein Mensch das Verhältnis von Ideologie und Kunst zwischen zeitgenössischer Oper und Installation. Jiří Kadeřábeks Komposition basiert auf monumentalen Aufnahmen von Männerchören und einem Symphonieorchester, die mit live gespielter und gesungener Kammeropernmusik durch eine Surround-Installation verwoben werden.
 



Libretto: Katharina Schmitt, Lukáš Jiřička | Musikalische Leitung: Jiří Kadeřábek | Regie: Katharina Schmitt | Dramaturgie: Lukáš Jiřička | Bühne und Kostüm: Patricia Talacko | Orchester und Chor: Chamber Ensemble Prague Modern, National Theatre Chorus and Orchestra, Children’s Opera Prague | Solisten: Eliška Gattringerová (Sopran), Sylva Čmugrová (Mezzosopran), Jan Mikušek (Tenor), Jakub Tolaš (Bariton), Josef Škarka (Bass) | Unterstützt durch das Goethe-Institut – Internationaler Koproduktionsfonds
 

Dieses Projekt ist Teil der Runde 2 des Internationalen Koproduktionsfonds, Jahr 2016-2017.